Religion

Unwahrhaftigkeit im Zeichen von Toleranz und Religion

Gelegentlich hört man Äußerungen, als wäre ,,Toleranz“ die einzige christliche Tugend. Dies ist im Rückblick auf die europäische Geschichte mit ihren blutigen Verfolgungen von Juden, anderskonfessionellen Christen und politisch Andersdenkenden verständlich. In der Gegenwart tun jedoch einige Unterscheidungen not. Was kann heute „Toleranz“ heißen und was nicht?

Leben = Beziehungen

"Herr, ich habe keinen Menschen. Ich habe niemanden, der mir hilft!“ Erschütternde Worte eines Körperbehinderten, dem der Sohn Gottes begegnet. Niemand, der sich mit ihm austauscht; niemand, der ihm zuhört oder rät; niemand, zu dem er eine vertrauliche Beziehung hat. Das Leben des Menschen ist jedoch – auf eine einfache Formel gebracht – die Summe all der Beziehungen, in denen er steht. Die Gesamtheit der Beziehungen macht die Identität eines Individuums aus. Ohne Beziehungen fehlt dem Menschsein seine Würde und Bedeutung.

Die Wahrheit…?

Eine öffentlich als absolut verkündete Wahrheit scheint gefährlich zu sein. Sie grenzt Menschen ab und möglicherweise aus. Führt sie nicht automatisch zu Überheblichkeit, zur Abwertung derer, die ihr nicht anhängen? Sind solche absolut gesetzten Wahrheitsansprüche nicht letztendlich die Ursache für Fanatismus, Terrorismus und Krieg? Toleranz gilt dagegen als Voraussetzung für Frieden und Verständnis zwischen Menschen, Religionen und Völkern. Für viele steht deshalb fest: Die Wahrheit gibt es nicht, schon gar nicht in der Einzahl...

Philosophie oder Bibel? Menschliches Denken oder göttliche Offenbarung?

Woher komme ich? Wohin gehe ich? Worin besteht der Sinn meines Lebens und unserer Welt? Was ist überhaupt der Ursprung aller Dinge? Habe ich ein Ziel, von dem ich noch gar nichts weiß? Was kann ich darüber erkennen? Wie muss ich mich verhalten, um ein mögliches Ziel zu erreichen? Fragen über Fragen! Alle Menschen stellen sie sich zuweilen. Die griechischen Denker der Antike nannten ein solches Streben nach Wissen „Philosophie“ (= Liebe zur Weisheit). Und wer wäre nicht gerne so weise, die letzten Lebensfragen beantworten zu können!

„Der Weg?!“

Nach Rom mögen viele Wege führen – zu Gott nur einer. Auf dem Straßenschild hin zu unserem großen Ziel prangt ein Name: Jesus Christus. Doch warum soll er, der von sich sagte: „Ich bin der Weg!“ , der Einzige sein, der zum Ziel führt? Andere Religionen und Weltanschauungen beanspruchen für sich natürlich ebenfalls diese Absolutheit; sie zeigen ihrerseits Wege auf. Wer sagt also, dass ausgerechnet die Botschaft von Jesus Christus wahr ist?

Ägypten zur Zeit Josefs

Wer die Geschichte studiert, wird immer wieder mit Bewunderung feststellen, wie die in der Bibel berichtete Führung Gottes das geschichtliche Geschehen durchwirkt. Gott benutzte auch die ägyptische Geschichte und das Schicksal eines semitischen Hirtenjungen. Was für ein Land war dieses Ägypten, wohin der siebzehnjährige Josef, von seinen Brüdern verkauft, gebracht wurde?

Einem König nachfolgen

Als Jesus Simon und Andreas sagt: „Folgt mir nach“, steigen sie sogleich aus ihrem Beruf als Fischer aus und folgen ihm. Als er Jakobus und Johannes ruft, lassen die ihren Vater und ihre Freunde buchstäblich sitzen und verlassen das Boot. Was Jesus hier sagt, ist unerhört. In traditionellen Kulturen ist es die Familie, die einem Menschen seine Identität gibt, und wenn Jesus sagt: „Ich möchte, dass ich euch wichtiger bin als eure nächsten Verwandten“, ist das eine Zumutung. In unserer individualistischen Kultur ist es keine große Sache, von seinen Eltern wegzuziehen; hier ist es eine Zumutung, wenn Jesus uns sagt: „Ich möchte, dass ich dir wichtiger bin als deine Karriere....“