Evangelium

Wer ist Jesus? – Der Prolog des Johannes-Evangeliums

Wer ist Jesus? Diese Frage wurde schon immer rege diskutiert. Das Johannesevangelium beginnt mit einer Reflexion darüber, wer Jesus ist. Auf den ersten Blick sieht der Text sehr philosophisch aus oder sogar ein bisschen mystisch. Er wirkt wichtig, aber auch schwer verständlich. Doch es lohnt sich, diesen Text einmal unter die Lupe zu nehmen. Johannes will uns keinen akademischen Vortrag halten. Er will uns zeigen, wer Jesus ist. Darum fasst er erst einmal die wichtigsten Erkenntnisse über ihn zusammen...

Vergebung? Ja! Aber auch für einen Mörder?

Im Oktober 2004 wurde der 8-jährige Felix aus einem Nachbarort von uns entführt, missbraucht und ermordet. Nach Wochen der Ungewissheit führte der Mörder selbst die Polizei zu einem Flusslauf, wo er die Leiche des kleinen Felix versenkt hatte. In den darauf folgenden Tagen war sein Name in aller Munde. Friedliebende Frauen blitzten vor Zorn, waren bereit zum Blutvergießen. Eine leise Stimme in mir sagte: „Jesus hat auch einem Verbrecher Vergebung gewährt.“ Das laut zu äußern, wagte ich allerdings nicht. Würde ich dadurch nicht das grässliche Verbrechen herunterspielen, die Gefühle der verzweifelten Mutter verletzen? Es gab keine schnellen Antworten. Deshalb befragte ich die Bibel...

Gerechtigkeit

In unserem Diesseits scheint alles aus den Fugen zu geraten. Das Böse nimmt zu, während die Gerechtigkeit zurückweicht. Betrüger tragen den Sieg davon, wohingegen diejenigen, die sich an die Regeln halten, unterliegen. Wenn wir die Welt mit den natürlichen Augen sehen, werden wir immer niedergedrückt werden. Ohne die Verheißung der Gerechtigkeit wären wir nicht imstande, längere Zeit durch Glauben zu leben...

Gottes Herrlichkeit – eine gefährliche Wirklichkeit

Hell und doch undurchdringlich ruht die gewaltige Wolke auf dem Sinaimassiv. In ihr diskutiert Mose mit Gott. Mose darf aufatmen. Er hat Gunst bei Jahwe gefunden; Gott erbarmt sich über die Sünder und will sie doch wieder durch die Wüste ins verheißene Land Kanaan führen. Mit solch einer Zusage im Rücken wird Mose mutig: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen“, bittet er den vergebenden Gott. Plötzlich wird es finster um Mose. Die lichte Wolke, die Gott verbirgt, wird bedrohlich schwarz. Der Berg beginnt zu beben, ein Gewittersturm mit Blitz und Donner bricht los. Mose schützt sein Gesicht im Hirtenmantel. Da beginnt Gott zu reden: „Spürst du meine Herr - lichkeit, du Geschöpf? Du bist nicht in der Lage, mein Angesicht zu sehen. Ja, nie hat ein Mensch es gesehen und weiterge ­ lebt“ . Mose beginnt zu zittern. Nie hat er gedacht, dass Jahwes Herrlichkeit so lebensbedrohend sein kann.

Jung, dynamisch, siegreich

Es scheint keine Zeit gegeben zu haben, in der Menschen nicht über ihre jungen Leute geschimpft hätten. Auf einer Keilschrift aus Ur, von etwa 2000 v.Chr. heißt es: „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Das Ende der Welt ist nahe.“ Nur wenig besser weg kommt die Jugend bei Aristoteles, dem griechischen Philosophen: „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes... Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen." Dagegen hat der Apostel Johannes ein deutlich besseres Bild von jungen Leuten...

Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies

Wer sich heute umschaut, wird leicht feststellen können, dass die Menschen in Deutschland von zwei enorm starken Antrieben bestimmt werden, nämlich der Furcht vor dem Untergang der Welt und der Sehnsucht nach unberührter Natur. Dafür kann man Verständnis aufbringen, denn die Verbreitung der Atomwaffen und das Balancieren der Weltwirtschaft hart am Abgrund des totalen Finanzcrashs gibt Anlass genug, sich zu fürchten. Eng verbunden damit ist die Sehnsucht nach einem Leben im Einklang mit der Natur, in der es das alles nicht gibt, was uns ängstigt...

Er lebt! Die Auferstehung von Jesus Christus aus der Sicht eines Historikers

Die Auferstehung von Jesus Christus ist der Grund des christlichen Glaubens (1. Korinther 15,14: „Ist Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube eine Illusion“ ) und der christlichen Hoffnung (1. Petrus 1,3: „wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung von Jesus“ ). Im Gedenken an diese Auferstehung feiern die Christen weltweit jedes Jahr das Osterfest und in jeder Woche den Sonntag. - Was kann ein (Alt-)Historiker über die Auferstehung von Jesus sagen?

Ganz allein!

Seine Mutter stand nicht am Kreuz. Auch seine Freunde nicht, wenn er überhaupt welche hatte. Der Tod saß ihm im Nacken. Er würde qualvoll ersticken – verlassen, verloren, allein. Er sieht nach rechts. Zwei andere hängen dort mit ihm. Einer in der Mitte, einer außen daneben. Bald solidarisiert er sich mit dem am anderen Rand. Sie lästern über den Mann in der Mitte. Provozieren ihn. Machen ihm Vorhaltungen. Klagen ihn an. - Irgendwann schweigt er. Er erfasst: Der da in der Mitte ist anders, völlig anders...

Wie Jesus Menschen sieht…?!

Mit uns warteten noch 52.000 andere Menschen auf den Spielbeginn. Man konnte die Spannung und die Euphorie mit den Händen greifen. Sprechgesänge schallten durch das große Stadion. Alle in dieser großen Menschenmenge schienen bestens gelaunt zu sein. Plötzlich kam mir ein Bibelvers in den Sinn: „Als Jesus aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie , weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Unwillkürlich lief ein Film vor meinem geistigen Auge ab. Wie viele dieser jubelnden Menschen hatten wohl große Probleme in ihrem Leben? Litten unter Alkohol, Arbeitlosigkeit, Beziehungsstörungen oder Krankheiten?

Die Tugend der Gerechtigkeit

Gerechtigkeit ist wieder zu einem unsere Welt neu bestimmenden Thema geworden. Immer mehr Menschen reagieren ungehalten reagieren, wenn sie Ungerechtigkeiten in ihren vielen Varianten entdecken. Sie gehen auf die Straße und demonstrieren für Freiheit und Gerechtigkeit. Dass Regierungen und Organisationen es sich immer noch leisten, Ungerechtigkeit und Korruption zu dulden oder gar zu decken, zeigt nur den Zustand unserer Welt und wie nötig es ist, die von Gott geforderte Gerechtigkeit ernst zu nehmen...

Wo war Gott in Auschwitz?

Es gibt keine einfachen Antworten auf die schweren Fragen, die das menschliche Leid aufwirft. Die Antwort, die der christliche Glaube gibt, ist nicht ein System aus Lehrsätzen oder eine philosophische Analyse der Möglichkeiten – die Antwort ist vielmehr eine Person, die gelitten hat. In diesem Buchauszug berichtet John Lennox von einem Erlebnis, das er vor vielen Jahren hatte, als er zur Zeit des Kalten Krieges in Osteuropa lehrte...

Güte statt Rache – Wie Josef seinen Brüdern vergeben konnte

Das Leben Josefs, welch eine kuriose Geschichte ist das doch! Vom Sonder-Liebling seines Vaters wird er bald schon erstaunlich erwachsen. Vom Träumer entwickelt er sich zum hochgeschätzten Traumdeuter. Vom geschundenen Schwächling wächst er heran zum größten Wohltäter! Finstere Rache hatte sich Josef bei seinen Brüdern eingehandelt, und durch sein Nein zum bösen Spiel auch bei der Frau Potifars. Dann, jedoch, als er in die Position kam, sich rächen zu können, ist er dieser Versuchung zum Gegenschlag – zur Rache – doch nicht erlegen...

Josef – ein Vorbild auf Jesus Christus

Sowohl bei Josef, dem Sohn Jakobs, als auch bei Jesus, dem Sohn Gottes, meinen Menschen, mit ihren Überlegungen und Handlungen einen Triumph feiern zu können. Beide erleben ohne eigenes Verschulden Anfeindungen, Verrat, Erniedrigung. Doch Gott erweist sich damals wie heute als der Handelnde. Selbst böse Taten benützt er, um seine guten Ziele zu erreichen...

Warum der Neue Atheismus nicht trifft

Seit dem 11. September 2001 ist Gott im Fadenkreuz der Neuen Atheisten. Ihre These: Glaube soll gefährlich und schädlich für die Gesellschaft und den Einzelnen sein. Der kämpferisch-polemische Stil der Neuen Atheisten wurde nicht nur von Christen kritisiert. Ein Wissenschaftler, der sich als Christ in die Debatte einmischte, war John Lennox, Professor für Mathematik an der University of Oxford/England. Daraus enstand das Buch „Gott im Fadenkreuz - Warum der Neue Atheismus nicht trifft“ (2013 auf Deutsch erschienen). Hier eine ausführliche Rezension dazu.