Aus den Berichten der Apostelgeschichte über das Pfingstereignis wird deutlich: Die erste Gemeinde war ein Prototyp! Mit ihr begann etwas völlig Neues. Die erste Gemeinde kam durch die unmittelbare und ungeschmälerte Wirkung des Heiligen Geistes zustande: Er rief sie ins Leben. Sie entsprach in ihrem Leben, ihrem Reden, ihrem Tun in sehr starker Weise dem Willen und dem Wesen Gottes. Sie wies alle Kennzeichen auf, die eine geistlich gesunde Gemeinde nach dem Willen Gottes haben soll. Sie war Gemeinde nach dem Herzen Gottes.
Weil Gott zu einer bestimmten Zeit in die Geschichte einbrach, um die Grundkoordinaten der menschlichen Existenz zu verändern, ist alles anders. Anhand von Galater 4,4-6 entfaltet Ralf Kaemper, was sich mit diesem Zeitpunkt alles geändert hat.
„Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn“, schreibt Paulus im Galaterbrief. Doch wie sah die Zeit aus, in die Jesus hineingeboren wurde? Welche geschichtlichen Einflüsse prägten das Volk, dem unser Herr angehörte? Welche politischen Machtverhältnisse bestimmten mit, dass er leiden und sterben musste?
Römische Soldaten mit ihren glänzenden Helmen, den verzierten Brustpanzern und den roten Umhängen waren ein alltägliches Bild zur Zeit von Jesus Christus. Sie beherrschten das ganze Gebiet rund um das Mittelmeer und weit darüber hinaus. Sie waren bekannt für ihre eiserne Disziplin. Durch eine hervorragende Organisation und Verbindung der einzelnen Legionen untereinander war es ihnen gelungen, sämtliche Hochkulturen am Mittelmeer zu unterwerfen und ihre Gebiete zum Teil schon über 100 Jahre besetzt zu halten. Sie waren stolz auf ihre Herkunft und schauten auf andere Völker herab. Aber es gab auch Ausnahmen...
"Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren." Wir sprechen meist erst von Christenverfolgung, wenn viele Christen unter den Druck einer feindlichen Macht geraten. Die meisten bleiben Namenlose, deren Leid und Qualen uns im Detail unbekannt sind. Daneben stehen Einzelne, die durch das Martyrium einenehrenvollen Namen bekamen...