Zuhause und unterwegs

Auf natürliche Art über Jesus ins Gespräch kommen

Christen mit einer evangelistischen Gabe haben gefühlt ständig Begegnungen, in denen sie über ihren Glauben an Jesus reden. Andere sehen da oft hilflos zu und werden entmutigt. Weil es ihnen schwer fällt, auf natürliche Art über Jesus ins Gespräch zu kommen, fühlen sie sich ungeistlich oder unfruchtbar. Doch es gibt Hoffnung. Der HERR führt dich heraus aus deinen vielleicht frustrierenden Erfahrungen. Nicht deine Schwachheiten, sondern Gottes Möglichkeiten bestimmen dein Wachstum als Nachfolger Jesu. Er kann und will dich gebrauchen!

Drei persönliche Fragen dazu:

Bist du ergriffen? In unseren Gemeinden sind manche träge und kalt geworden. Sie haben gläubige Verwandte, ein biblisches Bekenntnis, können beten und sind fromm sozialisiert. Doch sie sind nicht ergriffen vom HERRN, sie kennen die Kraft des Heiligen Geistes nicht. Wenn dich das betrifft, braucht es einen tiefen Neuanfang und die Bereitschaft, neu angezündet zu werden.

Bist du verfügbar? Der Kern deines gesamten Lebens als Christ liegt in deiner Verfügbarkeit: „Was immer du heute tun willst, HERR, wohin du mich sendest, was du sagen willst, ich stehe dir zur Verfügung.“ ER ist es, der liebt, sucht, rettet und heilt, du bist nur Gehilfe. Dies ist ein tiefes Geheimnis, das auch von Zwang und Leistungsdruck befreit.

Lebst du in Vollmacht? Jesus hat uns Vollmacht gegeben. Die Kraft eines evangelistischen Lebensstils liegt darin, die geistlichen Kämpfe zu erkennen und „gerüstet“ zu sein. Besonders das vollmächtige Beten ist hier eine starke „Angriffswaffe“.

Einige praktische Tipps:

1. Zuhause

Deine Wohnung ist eine riesengroße Ressource für das Reich Gottes! Egal wie klein sie sein mag – „Platz ist in der kleinsten Hütte“! Gastfreundschaft ist ein biblisches Gebot mit Verheißung. Wenn dein Herz offen ist für Menschen, wirst du auch deine Wohnung öffnen. Und wenn sie momentan chaotisch ist, ermutige ich dich zu einem ersten Projekt: Wohnung gästefertig machen. Aber bitte ohne Perfektionismus. Menschen, die sie betreten, spüren vor allem deine Liebe und Offenheit. In vielen Gemeinden, die ich kenne, lädt man zwar zu Veranstaltungen ins Gemeindehaus ein, aber nur wenige öffnen ihre Wohnungen. Woran liegt das? Kann es sein, dass du zwar dein Herz für Jesus geöffnet hast, aber nicht deine Wohnung?

Der HERR ruft uns heraus aus unserer gutbürgerlichen „My home is my castle“-Mentalität. Natürlich braucht jeder auch mal Rückzug. Aber welche Chancen haben wir, Menschen in unser wirkliches Leben als Christen hineinschauen zu lassen, indem wir einfach nur unsere Wohnung öffnen! Ich meine damit nicht in erster Linie Hauskreise, wo überwiegend Christen miteinander Gemeinschaft haben. Wie wäre es mit einem missionarischen Kaffeetrinken oder Grillen? Du lädst bewusst Christen und Nichtchristen ein und betest um gute Gespräche. Auch Hauskreise können missionarisch sein, wenn man gezielt Insiderthemen vermeidet, sich für „Neue“ von Herzen interessiert und in sie investiert, wenn man sie nicht als Bekehrungsobjekte sieht, sondern echte Freundschaften entstehen.

Gastfreundschaft heißt übrigens in der Bibel wörtlich Fremdenliebe. 3. Mose 19,34: „Du sollst den Ausländer lieben wie dich selbst.“ Die suchende und rettende Liebe Jesu treibt immer besonders zu Ausländern.

So wie du dein Leben einmal bewusst dem HERRN übergeben hast, braucht es vielleicht auch eine bewusste Wohnungs-Übergabe. Ein Gebet könnte so lauten: „Herr danke für meine Wohnung! Ich nehme sie heute bewusst aus deiner Hand und stelle sie dir zur Verfügung, egal wie sie aussieht. Wie möchtest du sie verändern und gestalten? Menschen sollen dir hier begegnen können! Auch für Engel bin ich offen, wie es dein Wort sagt. Wen legst du mir aufs Herz einzuladen? Mach meine Wohnung zu einem Ort der Liebe und Hoffnung, wo das Evangelium im Mittelpunkt steht. Amen.“

2. Unterwegs

Unterwegs verbindet der HERR dich auch immer wieder mit suchenden Menschen, ob bei der Arbeit, beim Einkaufen, in der Schule, Uni oder in den „Öffis“.

  • Interessiere dich wirklich für dein Gegenüber, stelle offene Fragen (W-Fragen), auch nach dem Namen und ggf. der Handynummer. So wächst Beziehung.
  • Achte auf Schlüsselworte & Themen, durch die du überleiten kannst zu geistlichen und Lebensfragen. Bete um solche Gesprächsbrücken, der HERR schenkt sie dir.
  • Übe das Zuhören, vor allem bei dem, was dein Gegenüber gerade über sich selbst sagt. Nimm nichts persönlich und unterbrich nicht, belehre nicht und urteile nicht zu schnell.
  • Erst dann erzähl deine persönliche Geschichte (Zeugnis), wie Jesus dich gefunden hat. Vielleicht musst du das erst lernen, vor allem, es kurz, klar und ohne fromme Floskeln zu formulieren. Sprich dabei ehrlich auch über deine Schwächen, Kämpfe und Zweifel.
  • Verwende Beispielgeschichten, um das Evangelium zu erklären. Es gibt wunderbare Illustrationen, die das Gespräch auflockern und ins Herz treffen.
  • Biete Gebet an, auch für Nöte und Krankheit. Selbst auf der Straße kann Heilung geschehen.
  • Kannst du einen Menschen zu Jesus führen bis hin zum Übergabegebet? Das ist eine Kunst, die du lernen kannst und es macht Freude!
  • Eine Karte mit einem Übergabegebet (siehe unten) kann dabei sehr hilfreich sein. Ich habe eine drucken lassen und sie immer dabei, wenn ich unterwegs bin. Sie hat schon oft meinem Gegenüber geholfen und kann unterschrieben und mitgenommen werden.

Übergabegebet:

„Herr Jesus Christus,
ich erkenne, dass ich mein Leben bisher nicht in einer persönlichen Beziehung mit dir gelebt habe.
Ich nehme persönlich an, dass du am Kreuz dein Leben für mich hingegeben hast.
Bitte vergib mir alle meine Schuld.
Ich lade dich ein, jetzt in mein Leben zu kommen und übergebe es dir mit allem, was ich bin und habe.
Danke, dass du mich liebst und ab heute in mir lebst.
Danke, dass du mich mit dem heiligen Geist erfüllst.
Danke, dass ich dir gehöre in alle Ewigkeit.
Amen.“

Datum ……………….    Unterschrift …………………………..

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