Vorbild sein

Stabile Familien

Unser Land und unsere Gemeinden brauchen dringend stabile Familien! Sie fallen nicht vom Himmel, sondern entstehen durch bewusstes Arbeiten an der eigenen Ehe und Familie. Joachim Deschner erklärt einige Merkmale stabiler Familien, die wir im Neuen Testament finden.

„Du bist ein Priester!“

„Nein!“ – Peter steht mir entschieden ablehnend gegenüber, hebt abwehrend seine Hände und schüttelt energisch den Kopf. Er ist total empört: „Nein, als Priester meiner Familie empfinde ich mich überhaupt nicht! Ich bin schon froh, wenn ich die alltäglichen Herausforderungen als Vater bewältige! Und dann kommst du mit der Forderung, auch noch so was wie ein Priester sein zu sollen! Ich bin weder heilig, noch katholisch, noch entspreche ich den Anforderungen eines Priesters!“ Wenn es in den Artikeln dieser Ausgabe um den Priesterdienst in Familie, Alltag und Gemeinde geht, dann geht es natürlich nicht um das, was verschiedene Religionsgemeinschaften daraus gemacht haben. Wir wollen uns damit beschäftigen, was die Bibel dazu sagt und wie sie den Priesterdienst versteht.

Vater werden ist nicht schwer

Dass die Zeugung eines Kindes keinen großen Aufwand für einen Mann bedeutet (sofern die biologischen Parameter stimmen), muss nicht lange ausgeführt werden. Ein kurzer, schöner Moment reicht, um ein paar Monate später vor den nackten Tatsachen zu stehen: Mann ist Vater. Auch das ist für die meisten ein schöner Moment, der zu Recht gefeiert wird. Aber dann kommen für Väter die wirklichen Herausforderungen. Wohl dem Mann, der kapiert hat, dass mit der Gabe, Vater werden zu können, die Auf-Gabe verbunden ist, Vater sein zu sollen...

Was Mütter vermögen

Samstagnachmittag – das Telefon klingelt. Eine aufgeregte, offensichtlich genervte Mutter mit schreiendem Kleinkind meldet sich: „Herr Doktor, heute Mittag habe ich mein Kind aus der Wochenkrippe abgeholt. Seitdem schreit es. Was soll ich machen?“ - Ähnliche Telefonate erhielt ich in der DDR-Zeit als Kinderarzt, der auch Kinderkrippen medizinisch zu betreuen hatte, häufig. Besonders am Wochenende. Der weitaus größte Teil der Kinder im Alter von sechs Wochen bis zu drei Jahren besuchte damals eine Tageskrippe, Wochenkrippe oder ein Dauerheim. Je nach Alter waren ihnen Familienangehörige und häusliche Umgebung mehr oder weniger fremd. Wen wundert es da, dass sie – getrennt von vertrauten Bezugspersonen, vertrauter Umgebung und geregelten Tagesabläufen – verunsichert waren und schrien?