Inclunova – Hilfe für Familien mit behinderten Angehörigen

Wir erzählen die Geschichte von Conny: Sie ist 35 Jahre alt und hat das Down-Syndrom. Ihre Eltern fühlen sich ausgelaugt. Sie freuen sich über Unterstützung und Hilfe aus der Gemeinde. Und dennoch zehrt die dauernde Pflege an den Kräften. Normalerweise werden die Kinder mit 18 selbständig. Conny nicht. Kein Ausflug, keine Reise, keine Verabredung ohne das Dilemma: „Was ist mit Conny?“. Als Folge fühlen sich die Eltern selbst isoliert, leiden körperlich unter der Pflege und sehnen sich nach der Normalität, die für so viele andere selbstverständlich scheint.

Und dann werden Connys Eltern selbst pflegebedürftig. Sie können Conny nicht mehr versorgen. Conny kommt in ein Wohnheim. Von heute auf morgen muss sie auf ihre Eltern und ihr gewohntes Umfeld verzichten. Aber vielleicht noch schlimmer: Sie bekommt auch keine geistliche Versorgung mehr. Keine biblischen Geschichten, keine christlichen Kinderlieder zum Mitsingen und auch kein Gute-Nacht-Gebet mehr. Und wir als Gemeinden wissen um solche Fälle. Wir vernachlässigen unsere schwächsten Gemeindeglieder. Und teilweise können sie nicht einmal artikulieren, was ihnen fehlt.

Christliche inklusive Wohneinrichtung  geplant

Das Konzept steht: Wir wollen eine Wohneinrichtung für 60 Personen bauen, davon 12 mit Behinderung im Sinn des SGB. Der Rest: Singles, Studenten, Familien, Senioren. Die Pflege und die pädagogische Betreuung sollen durch christliche Angestellte organisiert werden. Die Wohngemeinschaft engagiert sich ehrenamtlich je nach Können und Neigung für gemeinsame Ausflüge, Spiele, Andachten und vieles mehr.

Viele Interessenten haben sich schon gemeldet. Senioren und Familien mit behinderten Angehörigen haben großes Interesse. Aber das kann nur funktionieren, wenn es engagierte junge Leute und Familien gibt, die das Gesamtkonzept leben und nachhaltig mitgestalten. Deshalb suchen wir nach jungen Familien, Paaren und Singles, die sich für die Idee begeistern, als Mitbewohner.

Drei Jahre haben wir am Niederrhein nach einem Grundstück gesucht. Dann hatten wir in Kamp-Lintfort ein passendes Grundstück gefunden. Umgeben von Naturschutzgebiet und dennoch mit guter Ortsanbindung. Es war eine echte Gebetserhörung, dass Gott den Bürgermeister dazu bewegt hat, uns die Zusage für das Grundstück zu geben!

Dann kam 2022. Baumaterialien wurden knapp, Preise und Zinskosten explodierten. Die Finanzierung wurde wieder sehr ungewiss, und schließlich zog die Stadt Kamp-Lintfort ihre Zusage für das Grundstück zurück.

Update Dezember 2022

Die Tatsache, dass die Stadt Kamp-Lintfort das Angebot des Grundstücks am Kamper Berg zurückgezogen hat, war für uns nicht leicht zu verdauen. Wir hören und lesen auch von anderen Bauprojekten, die aufgrund der gestiegenen Bau- und Zinskosten nicht umgesetzt werden können. Angesichts dieser Entwicklung wäre es sicher mühsam gewesen, dieses umfangreiche Bauvorhaben zu verwirklichen. Aber es tut uns leid um die Menschen mit Behinderung und ihre Familie, die auf eine Unterbringungsmöglichkeit warten. Auch ist es schade um den Aufwand, den wir in dieses Vorhaben investiert haben. Wir nehmen jedoch die Situation aus Gottes Hand und vertrauen darauf, dass ER keine Fehler macht. Jetzt schauen wir nach vorne!

Eine Perspektive in Detmold

Für manche Betroffene mit Handicap und für ihre Familien unserer Initiative besteht ein zeitnaher Handlungsbedarf, da dringend eine Wohnmöglichkeit in einer christlichen, vertrauenswürdigen Einrichtung gesucht wird. Darüber haben wir am 02.11. mit dem Vorstand des Christlichen Sozialwerks (CSW) in Detmold gesprochen. Diese Einrichtung ist unser Kooperationspartner, der auch die Verantwortung für die pflegerische und pädagogische Betreuung in einer möglichen Inclunova-Einrichtung übernehmen würde. Das CSW erwägt, kurzfristig ein neues Gebäude in Detmold zu errichten, in der auch eine Wohngruppe für Menschen mit Behinderung entstehen könnte. Freundlicherweise hat der CSW-Vorstand uns angeboten, Wohn- und Betreuungsplätze für die Inclunova-verbundenen behinderten Menschen in dieser intensivbetreuten ambulanten Wohngruppe zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung wäre natürlich, dass Gott den Weg für die Entstehung der Anlage ebnet. Für diese Perspektive sind wir sehr dankbar.

Was wird aus dem inklusiven Wohnprojekt am Niederrhein?

Sowohl als Verein als auch als Projektgruppe sind wir uns einig, weiter an einer inklusiven Lösung zu arbeiten. Angesichts der Tatsache, dass die weitgediehenen Planungen für Kamp-Lintfort obsolet sind, ist es in mancher Hinsicht so, als wenn der Reset-Knopf gedrückt wurde. Dennoch haben wir den Eindruck, dass Gottes Weg mit diesem Projekt noch nicht zu Ende ist. Deswegen wollen wir das Konzept, die Lage, die Finanzierung, die Zusammensetzung der Bewohner und manches andere neu überdenken. Während die oben genannte Wohngruppe vom Christlichen Sozialwerk in Detmold in einem einigermaßen verlässlichen Zeitrahmen realisierbar scheint, können wir bezüglich des Wohnprojektes am Niederrhein kein Datum in Aussicht stellen. Wir können auch nicht dafür garantieren, dass es überhaupt gelingt. Aber wir sind dankbar für viel Unterstützung und Zuspruch und wollen im Vertrauen auf Gottes Segen weiter an der Umsetzung arbeiten.

Update März 2023

Das Inclunova-Kernteam ist nicht auseinandergefallen. Es gibt viel zu tun. Wir bekommen Hinweise für mögliche Grundstücke und Bestandsimmobilien, die wir begutachten. Wir prüfen eine mögliche Verkleinerung unseres Konzeptes. Und besonders verfolgen wir die Möglichkeit der kurzfristigen Realisierung einer Intensiv Ambulanten WG beim Christlichen Sozialwerk in Detmold weiter. Wir halten Euch auf dem Laufenden und freuen uns über jede Ermutigung von Euch.

Herzliche Einladung zur Inclunova-Handicap-Freizeit in Rehe vom 29.09.-02.10.2023!
Achtung: Anmeldeschluss am 31.05.2023
Weitere Infos und Anmeldung hier

Mehr Informationen: www.Inclunova.de

Fragen, Hinweise, Interesse als Bewohner oder Hilfe zur Finanzierung: info@inclunova.de

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