Geborgenheit

Ein Weg aus der Dunkelheit

"Mein Elternhaus steht am Rande eines Waldes am Ende einer kleinen, holperigen Straße. Wenn ich als kleiner Junge nach Hause ging, empfand ich den Wald hinter dem elterlichen Haus immer als bedrohlich. Insbesondere die Stelle, wo der Weg im Dunkeln verschwand, machte mir unbeschreibliche Angst. Je näher ich dem Haus, aber damit auch dem Waldrand kam, umso lauter pfiff ich mir selbst Mut zu, bis ich auf das heimische Grundstück einbiegen konnte, um eiligst in die Geborgenheit des Vaterhauses zu laufen..." Aber nicht nur Kinder empfinden Angst. Martin von der Mühlen erklärt, wie wir in Ängsten Geborgenheit finden können.

Geborgen

"Ich liege und schlafe und erwache; denn der Herr hält mich", berichtet David in Psalm 3. "Wie hat er das geschafft?", fragen wir. Bei uns sind es oft schon Kleinigkeiten, die uns unruhig machen und schlaflose Nächte bereiten... - Eine mutmachende Leseprobe.

Sicherheit in turbulenten Zeiten

Bis zum Januar 2000 führten wir als junges Ehepaar ein unauffälliges Christsein, geprägt durch christliche Abläufe und routinemäßige Handlungen. Die Sicherheiten für unser Leben suchten wir theoretisch im christlichen Glauben, fanden sie aber praktisch in greifbaren Dingen. Dann aber saßen wir im Arztzimmer einer Kinderklinik. Der Professor teilte uns mit, dass ein lebensgefährlicher Hirntumor bei unserem damals einjährigen Sohn entdeckt worden war. Die folgenden Erfahrungen veränderten unsere familiäre Situation grundlegend und prägten unsere Beziehung zum Herrn nachhaltig: Wir erlebten Gott als den Allmächtigen, den Vater, den Hirten, der Geborgenheit schenkt ... ganz persönlich.

„Keine Angst – ich bin dein Gott!“ (Gedanken zu Jesaja 41,10)

Ich habe Angst. Seit weit über einem Jahr habe ich Angst, ungefähr sechsmal am Tag. Mein Körper ist seit vielen Jahren gelähmt und meine Muskeln gehorchen mir nicht mehr, deshalb muss jeder Wechsel der Sitzgelegenheit mit einem sogenannten Patientenlifter durchgeführt werden. Dabei hänge ich in einem Gurt in ungefähr ein Meter Höhe, während eine Pflegekraft mich in den Rollstuhl oder ins Bett manövriert. Zweimal bin ich bereits abgestürzt. Seitdem ist die Angst mein ständiger Begleiter...

Aufbruch zur Gelassenheit

"Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!" - diese Parole von Friedrich Wilhelm Graf von Schulenburg-Kehnert, die er 1806 nach der verlorenen "Schlacht von Jena und Auerstedt" gegen die Truppen Napoleons ausgab, ist als Sprichwort in die Geschichte eingegangen. Als preußischer Minister behielt er einen kühlen Kopf, obwohl sich die militärische Situation als katastrophal darstellte. Die Geschichte sollte die Richtigkeit seiner Einschätzung beweisen. Keine zehn Jahre später musste Napoleon geschlagen abziehen. - Es muss ja nicht gleich immer um große Schlachten gehen; mich bringen schon viel harmlosere Umstände aus dem Gleichgewicht...