Trendfragen, die uns begegnen

Das Beste, was dir passieren kann, ist, wenn du auf dein Christsein angesprochen wirst, weil du als Christ durch deinen Lebensstil auffällst! Meistens ist das mit Fragen zu deinem persönlichen Christsein verbunden. Ein paar von uns Mitarbeitern der Barmer Zeltmission haben Fragen und Tipps zusammengestellt, die uns in den Einsätzen bzw. persönlichen Gesprächen begegnet sind oder immer mal wieder begegnen. Hier gibt es auch ein paar Trends in den Fragen, die immer wieder auftauchen.

Diese Fragen kommen nicht nur bei unseren Einsätzen an den Bussen oder im Zelt vor, sondern sie können dir auch in deinem Alltag begegnen. Im Gespräch mit deiner Familie, deinen Nachbarn oder deinen Freunden. Es ist gut, sich im Vorfeld Gedanken über mögliche Fragen unserer Gesprächspartner zu machen, und auch gut zu überlegen, was wir antworten können.

Spannend ist, welche Tipps die Bibel für gute Gespräche und Fragen gibt!

Was Jesus rät…

Als Jesus seine Jünger aussandte, um zu den Menschen zu gehen, gibt er ihnen einen Rat mit, den sie beherzigen sollen. „So seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben.“ (Matthäus 10,16; ELB) Ich glaube, das gilt ganz allgemein als Prinzip für den Umgang mit anderen Menschen. Einfältig meint hier meiner Meinung nach: gutmütig. Und wir sollen schlau, aber nicht hinterlistig sein.

Ein zweites Prinzip stellt Jesus seinen Jüngern vor, wenn sie sich für ihren Glauben verantworten müssen. In Matthäus 10,19 und 20 sagt er (NGÜ): „Und wenn sie euch vor Gericht stellen, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr reden oder was ihr sagen sollt. Sagt einfach das, was euch dann eingegeben wird. Denn nicht ihr seid dann die Redenden, sondern der Geist eures Vaters redet durch euch.“ Fragen, die andere uns stellen, sind keine Fragen eines Gerichts, aber trotzdem Fragen, die wir verantwortungsvoll beantworten sollen und bei denen wir uns auf Gottes Geist und sein Reden in unser Leben verlassen können.

Was häufig gefragt wird – und was wir antworten können

Zu den Fragen haben wir Antworten aufgeschrieben, die manche von uns Mitarbeitern einsetzen. Oft verknüpfen wir die Antwort mit persönlichen Erlebnissen oder unterlegen sie mit Beispielen. Diesen Rat geben wir euch auch!

Folgende Fragen stehen hoch im Kurs – und es sind oft die gleichen oder gleich gelagert:

Der Dauerbrenner: Warum lässt Gott alles Schlimme (Leid) zu?

Das ist eine gute Frage, die wir letztlich menschlich-verständlich nicht zufriedenstellend beantworten können. Helfen können dir vielleicht diese Antwortmöglichkeiten:

  • Vieles – aber nicht alles – verursachen wir selbst durch unseren eigenen Lebensstil und es ist einfach die Folge oder Konsequenz unseres – möglicherweise egoistischen – Handelns. (Dann nennen wir entsprechende Beispiele)
  • Jes. 55,8-9: „Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken…“ – zeige den Unterschied zwischen Gott und uns auf und dass es gar nicht drum geht, ihn zu verstehen.
  • Die Frage nach dem „Wozu“ kann helfen – nicht die nach dem „Warum“. Eventuell ist eine Rückfrage, je nach Situation, angebracht, wozu möglicherweise die entsprechende Situation da gewesen sein könnte.

Manchmal ist es gut, dass die Leute darüber nachdenken, welche Auswirkungen unterschiedliche Situationen auf ihr Leben haben und ob Gott sie möglicherweise näher zu ihm ziehen möchte. Wichtig ist, dass wir vermitteln, dass Gott nicht jemand ist, der Leute wegen ihres schlechten Lebensstils bestrafen möchte und sie deshalb persönlich Leid erfahren. Gott will sie aber darauf aufmerksam machen, dass er die tragende, tröstende und liebende Kraft im Leben sein kann und will.

Die Sinnsucher-Frage: Mir geht’s gut und ich lebe wirklich ordentlich – wieso brauche ich Gott?

Hier wäre es gut, aufzuzeigen, dass es neben dem Heute auch eine Zukunft nach dem Tod gibt. Vertröste dann aber nicht nur mit dem Jenseits, sondern zeige auf, welchen Sinn du durch Jesus in der Gegenwart hast. Es ist eine gute Gelegenheit persönlich Zeugnis zu geben, warum Jesus der Sinn in deinem Leben ist und nicht nur die Person, die du zweimal in der Woche in einer Gemeinde/ Kirche aufsuchst! Mach dir doch mal Gedanken, warum du an Jesus glaubst. Nur dann kannst du die Frage echt und authentisch beantworten.

Die Fragen nach den Unterschieden: Wieso gibt’s so viele Kirchen und Freikirchen?

(Also gar nicht Religionen, sondern Zersplitterungen innerhalb der Christenheit)

Antworte ehrlich und erkläre, dass es auch unter Christen nicht immer nur eine Meinung gibt, auch im Verständnis über die Glaubensausübung. Es gibt auch zwischenmenschliche Probleme, wie z. B. Macht- oder Geldfragen, und das führt auch manchmal zu unterschiedlichen christlichen Gruppierungen, die ihren Glauben unterschiedlich ausleben.

Auch wenn du über andere Denominationen deine eigene Meinung hast, ist es nicht richtig, sie zu verurteilen, und schon garnicht, sie vor deinen Gesprächspartnern schlecht darzustellen! Wir brauchen uns nicht über Abgrenzung zu definieren, sondern wir definieren uns über das, wie wir Gemeinde verstehen und leben wollen.

Die Logikfrage: Wie kann man an jemanden glauben, den man nicht sieht?

Es gibt viele Dinge, die wir nicht sehen, aber sie sind trotzdem da. Das Gehirn, der Verstand, der Wind – wir sehen sie nicht, aber sie haben Auswirkungen auf unser Leben und unser Handeln. Genauso ist es mit Gott. Wir sehen ihn nicht, aber wir können seine Auswirkungen in unserem Leben mitbekommen. Diese Frage kannst du selbst auch wieder gut durch ein persönliches Zeugnis, wo du Gott in deinem Alltag erlebst, unterstützen!

Die Motivationsfrage: Warum glaubst du eigentlich an Gott?

Diese Frage kann dich persönlich stark hinterfragen. Was ist deine Glaubensmotivation?? Darauf gibt es keine Pauschalantwort, sondern diese Frage musst du für dich selbst klar beantworten. Und sie beginnt bei deiner Motivation, dich für Jesus zu entscheiden.

Was sonst noch hilfreich ist

Folgende allgemeine Tipps wollen wir dir noch für die Fragen bzw. das Gespräch mitgeben:

  • Sei echt, ehrlich, aufrichtig und freundlich.
  • Fragen stellen, Fragen stellen, Fragen stellen! Frage wenn nötig nach, ob dein Gegenüber deine Worte so verstanden hat, wie du sie gemeint hast.
  • Sei wirklich interessiert an der Person, mit der du redest! Dein Gegenüber ist kein „Bekehrungsobjekt“! Vermittle nicht den Eindruck, dass du auf der Suche nach neuen „Gemeindemitgliedern“ bist.
  • Sei transparent; lass die Menschen in dein Leben schauen! Evangelisation ist nicht nur frontal, sondern ist vor allen Dingen „Beziehungsarbeit“ auf Basis christlicher Nächstenliebe.

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