Vertrauen stärken. Zweifel überwinden. Im Glauben vorangehen.

Wenn Zweifel kommen, dann erscheinen sie oft übermächtig. Sie lassen sich nicht einfach abstellen. Dabei wünschen wir uns, dass wir sicher im Glauben vorwärtsgehen können. Manchmal scheint es sogar, als ob Gott uns durch die Zweifel führt, um uns geistlich zu prägen. Aber er hilft uns auch, Zweifel zu überwinden. Wir wollen im Folgenden fünf geistliche Hilfen anschauen, die dazu beitragen können, den Glauben zu stärken.

1. Gottes Wort

Woher weiß ich denn, wie Gott denkt? Und wie kann ich mir da sicher sein? Die Bibel erhebt den Anspruch, Gottes Wort zu sein: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich“ (1Tim 3,16). Leider wird das zunehmend auch in der Christenheit relativiert. Das aber wird – zumindest langfristig – eher Zweifel verstärken. Denn wenn die Bibel nur in Teilen Gottes Wort enthält, was ist denn dann noch verbindlich? Wer kann überhaupt festlegen, was Gottes Wort ist? Nach welchen Kriterien? Wenn Kritiker das eigene Denken zum Maß aller Dinge erheben, können sie niemals wirklich sicher sein. Die Bibel als Wort Gottes anzusehen und ernst zu nehmen, das gibt Sicherheit. Ob ich die Bibel so sehe, ist dabei keine Frage intellektueller Redlichkeit, sondern eine Frage des Vertrauens. Damit sind wir beim nächsten Punkt:

2. Glauben

Der Bibel zu glauben heißt, Gott zu vertrauen. Dass die Bibel sein Wort ist. Und dass es wahr ist. Das ist gar nicht immer so einfach, wenn der theologische bzw. wissenschaftliche Mainstream anders tickt. Oder wenn das eigene Bauchgefühl etwas anderes sagt. Aber vielleicht erwartet Gott manchmal einen Vertrauensvorschuss, auch wenn Meinungen oder Gefühle dagegensprechen. Vertraue ich Gott, dass mein Heil nur von Christus, seinem leiblichen Sterben und Auferstehen abhängt? Vertraue ich Gottes Wort, dass ich mir in Christus sicher sein kann? Was ist, wenn es mir schwerfällt, das zu fassen? Nun, ich kann dann zumindest beten. Das führt uns zum nächsten Punkt:

3. Gebet

Darf ich beten, wenn ich zweifle? Ja! Ich darf mit dem Vater des besessenen Kindes beten: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24). Ich darf zu Gott kommen mit meiner Not, sie ihm mitteilen. Ich darf Gott um eine Lösung bitten. Und ich darf Gott an seine Zusagen „erinnern“. Irgendwie ist das ja auch ein Vertrauensbeweis an Gott, wenn ich zu ihm komme mit meinen Zweifeln und Fragen. Vielleicht antwortet Gott nicht so, wie ich es erwarte. Vielleicht nimmt er die Zweifel auch nicht weg. Aber er wird mir helfen, damit umzugehen. Und er wird mir helfen, ihm zu vertrauen. Das ist das Werk des Heiligen Geistes – unserem nächsten Punkt:

4. Heiliger Geist

Wer sich bewusst für Jesus Christus entschieden hat und um die Vergebung seiner Schuld weiß, hat den Heiligen Geist in sich wohnend. Gott stärkt unseren Glauben durch den Heiligen Geist: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind“ (Röm 8,16). Wie kann das geschehen? Zunächst wird er Gottes Wort benutzen, um Sicherheit zu geben: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, … der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Das ist wichtig: Der Heilige Geist benutzt nicht unsere Gefühle, sondern das (geschriebene) Wort Gottes. Darüber hinaus wird der Heilige Geist immer den Herrn Jesus groß machen: „Er wird mich verherrlichen“ (Joh 16,14). Unsere Sicherheit ist in Christus und nicht in uns selbst – daher wird es unseren Glauben stärken, wenn Christus uns groß und wertvoll wird. Und nicht zuletzt bewirkt der Heilige Geist durch geistliche Gaben die „Erbauung des Leibes Christi, … denn wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen von jedem Wind der Lehre …“ (Eph 4,12.14). Damit sind wir beim letzten Punkt:

5. Gemeinschaft mit Gläubigen

Wir brauchen einander. Wir brauchen die Gemeinschaft unter Gottes Wort, die unseren Glauben stärkt: „Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Gottes“ (Röm 10,17). Wir brauchen aber auch das Gespräch: den Rat von reifen Christen, seelsorgerliche Begleitung, das Lernen von der Erfahrung anderer. Dabei ist eine Atmosphäre der Offenheit, das Verständnis für die inneren Nöte bei Zweifeln ganz wichtig. „Denen, die zweifeln, erbarmt euch“ (Jud 22). Es ist gut, wenn Zweifel in der Gemeinschaft der Gläubigen nicht versteckt werden müssen und wenn Gläubige da sind, die ein helfendes Herz für Zweifelnde haben.

Wir wollen Zweifel nicht ignorieren oder kleinreden. Wir wollen uns auf die Hilfen stützen, die Gott uns gegeben hat. Und wir wollen einander helfen, das Vertrauen in Gott zu stärken und im Glauben weiterzugehen.

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