Zwischen Schutt und Schlamm (2): Hilfe wird weiter gebraucht

Hilfe wird weiter gebraucht!

„Der Sprint ist vorbei. Der Marathon fängt jetzt an. Mitte Juli kam die Flut, das ist jetzt schon einige Wochen her. Das öffentliche Interesse lässt immer mehr nach – aber die Arbeit wird nicht weniger. Wir wollen die Menschen dort deshalb ganz bewusst auch nach dem Hype so gut unterstützen wie wir können.“

So drücken es die Mitarbeiter der CJ aus und bieten Helferfreizeiten für Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren an – der eine Einsatz läuft gerade, der andere ist für Mitte November geplant.

Aber nicht nur junge Leute können helfen!

Christen der betroffenen Regionen haben sich zu einem Helfernetzwerk zusammengeschlossen, um die angebotene Hilfe bestmöglich zu koordinieren. Sie schreiben:

„Auch wenn das öffentliche Interesse zu den Flutgebieten immer mehr zurückgeht, wird die Arbeit nicht weniger. Freiwillige Helfer und Facharbeiter/Gewerbe werden weiterhin benötigt. …  Zur Durchführung der Einsätze werden nicht nur Helfer gebraucht, welche in den Häusern die Arbeiten durchführen. Auch für andere Bereiche wie  Versorgung, Transport, Organisation etc. wird Hilfe benötigt. Dies bedeutet, dass du beispielsweise in der Küche, der Betreuung der Unterkünfte oder als Fahrer, Bürokraft etc. mit anpacken kannst. Wir hatten bis jetzt die unterschiedlichsten Helfer dabei, von Jung bis Alt und Schüler bis Profi-Handwerker. Jeder kann helfen!

Darum die Frage: Wer kann für einige Tage kommen und kann mit seiner Arbeitskraft und mit seinen Fachkenntnissen im Hochwassergebiet praktisch helfen?

Über die Internetseite www.helfernetzwerk.org erfährst du, wo Hilfe gebraucht wird, wie du helfen kannst, und wann das möglich ist. Bitte gebt diese Information in euren Gemeinden weiter! Es werden in den nächsten Wochen dringend weitere Helfer gebraucht, besonders unter der Woche, aber auch an den Wochenenden.

Wo Hilfe ankommt

Viele haben schon mitangepackt, viele weitere haben gespendet. Dazu schreibt Lothar Jung, der aus dem Katastrophenfonds der „Stiftung der Brüdergemeinden“ eingehende Spenden an Flutopfer weiterleitet:

Ein ganz herzliches Dankeschön an die vielen Menschen, die in den vergangenen Wochen gespendet haben, um die Not der Hochwassergeschädigten zu lindern! Es sind sehr viele große und kleine Spendenbeträge eingegangen. Die Anteilnahme ist unglaublich.

Am Fr., 10.09. besuchte ich, zusammen mit einigen Brüdern, die Region an der Ahr und angrenzende Gebiete. Das Haus und der Bauernhof von B. in R. standen am 15. Juli einen Meter unter Wasser. Durch einen ausgelaufenen Öltank ist das Mauerwerk nicht nur durchnässt, sondern auch kontaminiert. Das Haus ist zurzeit unbewohnbar. Immer noch sind Rückbauarbeiten im Gang. Die Bims-Decke zum Keller hat sich so mit Wasser vollgesaugt, dass sie entfernt werden muss. Gerade als wir vor Ort sind, schaffen Mitarbeiter einer Firma den Schutt aus dem Keller. B. ist für die finanzielle Soforthilfe überaus dankbar. Er gehört zur Christlichen Gemeinde in M. Viele fleißige Helfer haben in der Akut-Phase angepackt. Auch jetzt erhält er Hilfe beim Ausfüllen der Formulare für Behörden und Versicherung.

Über Kontaktpersonen von zwei christlichen Gemeinden haben wir einigen Menschen mit finanzieller Soforthilfe helfen können. Für diese Unterstützung bedanken sich die Empfänger bei den Spendern ganz herzlich. Weitere Hilfe wird erfolgen, sobald der Wiederaufbau beginnen kann.

F. & P. von der Gemeinde B. wohnen an der unteren Ahr. In der Katastrophennacht hatte der Fluss, der normaler Weise eine Breite von 17 m hat, eine Breite von 700 m. 150 m von ihrem Haus entfernt blieb das Wasser stehen. Der Familie einer Bekannten von P. ist es nicht so gut ergangen. Ihr Haus in der Innenstadt von A. stand bis zur 1. Etage unter Wasser. Der Weinkeller des Hauses wurde komplett überflutet. Auch hier konnten wir eine Soforthilfe überweisen. Auch T. & C. sind überaus dankbar und fragen danach, was das für Leute sind, die ihnen da helfen? In dunklen Lebensumständen erstrahlt die Liebe Gottes ganz besonders hell.

Über eine weitere Kontaktpersonen konnten wir bei der Anschaffung von Trocknungsgeräten helfen. G. war zusammen mit Freunden im praktischen Hilfseinsatz im Ahrtal. Als er im Baumarkt war, rief er mich an: ‚Ich stehe vor einer Palette mit 8 Entfeuchtungsgeräten. Kann ich die kaufen?‘ Sofort gab ich ihm die Zusage. Seit einigen Wochen sind die Geräte nun schon im Einsatz.“

Wo Hilfe herkommt

Lasst uns über den materiellen Nöten und dem Bedarf an praktischer Hilfe nicht vergessen, dass die Betroffenen z.Tl. unglaubliches Leid erlebt haben. Das wird auch in den kommenden Wochen und Monaten die Seelen beschäftigen und „Aufbauhilfe“ brauchen. Auch dazu werden geschulte Helfer benötigt werden.

Das obengenannte „Helfernetzwerk“ möchte zu ganzheitlicher Hilfe beitragen und dazu auch soziale und seelsorgerische Projekte anbieten.

Das Missionswerk „To All Nations“, das ebenfalls unermüdlich mit praktischen Einsätzen in den Flutgebieten aktiv ist, hat darüber hinaus auf Telegram eine Gebetsgruppe ins Leben gerufen, in der regelmäßig aktuelle Anliegen weitergegeben werden. Wer daran teilnehmen möchte, findet hier den Link: https://fluthilfe.to-all-nations.de/beten/

Lasst uns alle beten: für die betroffenen Menschen, für die Helfer, für den Wiederaufbau – dass Gott in allen Bemühungen Segen, Bewahrung, Hilfe und Heilung schenkt! Und dass durch menschliche Hilfe Gottes Liebe deutlich wird, sein Name bekannt wird und seine Gemeinde gebaut wird.

„Ich blicke hinauf zu den Bergen: Woher kommt Hilfe für mich?
Meine Hilfe kommt von Jahwe, dem Schöpfer von Himmel und Erde.“
(Psalm 121,1.2)

 

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