Infos zum Text: Das Buch Prediger

Diesen Vers sollte man kennen:

„Und denke an deine Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen.“ (Prediger 12,1)

Der Charakter des Buches

Dieses Buch ist anders als alle anderen biblischen Bücher. Hier wird der Mensch als Erdwesen beschrieben. In einigen wenigen Versen wird der Rahmen weiter gespannt und davon gesprochen, dass der Mensch auch eine ewige Dimension hat und Gott fürchten soll, weil es ein Gericht gibt. Aber das ist die Ausnahme.

Das Buch legt schonungslos dar, dass das menschliche Dasein in sich selbst „nichtig“ ist. Bei genauerer Betrachtung ist alles kurzlebig, vorläufig, ungerecht und sinnlos. Es gibt manche Persönlichkeiten (wie Friedrich der Große), die das Buch Prediger als das wertvollste Buch der Bibel ansahen. Vielleicht, weil sie eine realistische Beschreibung des Lebens fanden. Jedenfalls weckt es irgendwie die Sehnsucht nach einer Botschaft, die über das Irdisch-Vorläufige hinausweist, so wie wir es in anderen Teilen der Schrift finden.

Der Verfasser: Salomo

In Prediger 1,1 wird die Verfasserfrage zwar nicht ganz scharf, aber hinreichend beantwortet. Der Name Salomo erscheint nicht direkt, aber es kommt niemand anders infrage, der Sohn Davids und zugleich König in Jerusalem ist. So gibt es in der alten jüdischen Tradition und der alten christlichen Auslegung keinerlei Zweifel an der Verfasserschaft Salomos. Erst in den letzten zwei bis drei Jahrhunderten mehrte sich die Zahl der Ausleger, die aus sprachlichen Gründen meinen, die Verfasserschaft Salomos grundsätzlich in Zweifel ziehen zu müssen. Sie argumentieren, dass bestimmte Ausdrücke in eine spätere Zeit weisen. Dagegen gibt es aber genug Argumente aus dem Text selbst, die für Salomo sprechen, denn man erkennt quer durch das Buch immer wieder biografische Anspielungen, die sehr gut zur Person Salomos passen.

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