Das Kreuz Christi – Grundlage unseres Heils

Warum starb Jesus so grausam?

Soll das ein liebender Gott sein, der bewusst seinen Sohn leiden und sterben lässt? Wie einen Verbrecher? Auf grausamste Art und Weise – festgenagelt an einem Kreuz?

Warum kann Gott nicht ohne „Kreuz“ barmherzig sein und allen Menschen vergeben? Einfach so aus Liebe? Ohne diese Tortur auf dem Hügel Golgatha, wo Jesus von bösen Menschen ungerechterweise hingerichtet wurde? Wirkt das gesamte Ereignis nicht sehr primitiv? Diese entsetzliche Qual, die Jesus aushalten musste! Und dadurch sollen sündige Menschen erlöst werden? – Viele Leute, auch immer mehr Theologen, verabscheuen das Ereignis der Kreuzigung von Jesus Christus und wollen mit so einem Gott, der das wollte, nichts zu tun haben.

Warum musste Jesus Christus sterben?

Im Garten Eden passierte die größte Katastrophe – durch Adam und Eva. Dabei war dort alles wunderbar schön. Adam und Eva lebten in absoluter Harmonie mit Gott. Das Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen, wurde von Adam als konfliktfreie Information gehört und verstanden: „In Ordnung – gut, dass ich das weiß. Es gibt ja mehr als genug andere Bäume mit saftigen Früchten.“

Doch Satan kommt wie ein bibelkundiger Diener Gottes, der vorgibt, die „wirklichen“ Interessen Gottes zu vertreten, und helfen will, den „größeren und edleren Gott kennenzulernen, der solch ein Verbot doch gar nicht nötig hat“. „Hat Gott wirklich gesagt?“, argumentiert Satan seelsorgerlich, einfühlsam und dennoch falsch: „Ihr werdet nicht sterben.“ Im Gegenteil! „Ihr werdet sein wie Gott und sogar Gutes und Böses erkennen.“ So essen Eva und Adam schließlich beide von der verbotenen Frucht.

Schlagartig erkennen sie tatsächlich Gutes und Böses, aber sie sind nicht mehr fähig, vorrangig das Gute zu tun, denn das geht nur mit Gott – von dem sie nun durch den Ungehorsam getrennt wurden. Das ist der eigentliche Betrug Satans.

Es war deshalb so schlimm, weil damals etwas Endgültiges und Unaufhebbares passierte. Adam und Eva empörten sich als Geschöpfe gegen den Schöpfer. Sie sind nun „Gott-los“, und fatalerweise merken sie, dass das stimmt, was Gott gesagt hatte. Auf alle Menschen wartet nun der Tod: Schluss, Ende, Gericht und ewig verloren ohne Gott. „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23).

Es gab kein Zurück mehr. Niemand konnte irgendetwas daran ändern. Satan triumphierte. Nun gehörten alle Menschen ihm, und alle haben sich disqualifiziert, Gott zu lieben, ihm zu dienen und anzubeten. Das erfreut Satan, denn er will angebetet werden.

Wer, wenn überhaupt, könnte den Menschen aus dieser Versklavung befreien? Sünde eliminieren und Satan besiegen?

Einige logische Voraussetzungen für einen Erlöser

  1. Der Erlöser musste ein Mensch sein!
    Ein Mensch hatte den Sündenfall ausgelöst. Für Gott (und Satan) ist es nur „juristisch korrekt“, wenn nun ein Mensch das fatale Ereignis im Garten Eden korrigierte. Darum kam der Sohn Gottes als Mensch auf diese Erde.
  2. Die Erlösung musste auf dieser Erde stattfinden
    Hier verführte uns Satan und siegte über uns. Hier, im Macht- und Verführungsbereich Satans, musste nun „jemand“ kommen und den Kampf mit Satan aufnehmen.
  3. Der Erlöser musste ohne Sünde sein!
    Nur ein Sündloser kann die Sünde anderer auf sich nehmen. Darum wurde Jesus nicht von einem Nachkommen Adams – einem Mann –, sondern von Gott gezeugt und damit sündlos geboren.
  4. Der Erlöser musste ein „ewiges Wesen“ sein – ein Gott
    Die Trennung von Gott durch die Sünde war endgültig, und die Folgen der Sünde waren ewig. Nur ein Erlöser, der Mensch und Gott zugleich ist, hat die Qualität und Macht, die ewigen Folgen zu beseitigen und Menschen ewiges Leben bei Gott zu geben. Nur ein Gott kann uns zu sich zurückführen: „Denn es ist auch Christus einmal für Sünden gestorben, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe“ (1Petr 3,18).
  5. Der Erlöser musste sterben
    Der Tod ist die Folge der Sünde. Nur durch den Tod eines Menschen, der nicht dem Tod unterworfen war, konnte der Tod überwunden werden.

Alle diese Voraussetzungen erfüllte Jesus Christus

Aber warum musste Jesus Christus am Kreuz sterben? Warum diese allerniedrigste Form, jemanden zu töten? Wie konnte Gott das zulassen – oder sogar geplant haben? Warum starb Jesus diesen schlimmsten Tod?

Jesus Christus identifizierte sich mit unserer Situation

Am Kreuz passierte mit dem Herrn Jesus das, was mit uns eigentlich passieren müsste. Wenn wir Jesus Christus hilflos blutend und getrennt von Gott am Kreuz sterben sehen, dann sehen wir auch unsere Situation und wie schlimm Sünde ist. Wo sind wir als „Krone der Schöpfung“ gelandet? Was hat die Sünde aus uns gemacht? Sind wir nicht ganz unten angekommen? Versklavt, entwürdigt und ewig verloren?

Doch der Herr Jesus identifizierte sich mit unserer Situation. Er erlitt alles, was wir erleiden müssten. Zur Sünde gemacht (2Kor 5,21) wurde er gekreuzigt (Phil 2,8).

Es ist eine Schande, am Kreuz zu hängen. Es gibt nichts Schlimmeres. Gaskammer oder Guillotine sind Wellness dagegen. Nur Kriminelle mussten damals so schmerzhaft sterben. Kein römischer Bürger durfte gekreuzigt werden. Der Tod am Kreuz war die qualvollste Form der Bestrafung.

Jesus selbst verweigerte das Gemisch aus Wein und Myrrhe, das man ihm aus Mitleid geben wollte. Er wollte ohne Betäubung im vollen Bewusstsein die Sünde sühnen und die Strafe tragen. Er erlitt die Folgen der Sünde so, wie es einmal Verlorene in der Hölle tun werden. In der ewigen Verdammnis gibt es keine Betäubungs- und Schmerzmittel. Jesus erlaubte sich darum keine Linderung.

Und in diesem Geschehen soll sich Gottes Liebe und Erlösung zeigen?

Ja, denn „die Heiligkeit Gottes machte Golgatha nötig, und die Liebe Gottes machte Golgatha möglich“ (R. Müller).

Das Schlimmste, was je in dieser Welt passierte, wurde durch uns, durch mich ausgelöst. Gott musste seinen Sohn strafen – weil ich so böse bin! Meine Sünde war es, für die Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Er „wurde uns gleich“ und litt an unserer Stelle (Hebr 2,17).

Aber ist das nicht primitiv, so mit dem sündlosen Menschen Jesus umzugehen?

Nun, Sünde ist primitiv. Es war primitiv, die guten Anweisungen Gottes im Garten Eden zu missachten. Sünde ruiniert bis heute das Leben aller Menschen. Sünde ist hässlich, und sie führt uns in den physischen und geistlichen Tod. Man kann Sünde gar nicht schlimm genug beschreiben.

Die Mitte ist das Sterben Jesu am Kreuz

Wer sich für relativ gut hält, wer das ignoriert, was die Bibel über uns als verlorene Menschen sagt, der wird das Sterben von Jesus als eine absurde und überflüssige Geschichte einstufen. Wie kann man glauben, dass durch den Tod am Kreuz Menschen ewig erlöst werden können?

Doch das Ereignis am Kreuz ist der Kern des christlichen Glaubens, die Mitte der Geschichte Gottes mit uns Menschen, das Zentrum des Evangeliums und der Bibel. Das Kreuz ist der Pulsschlag der Liebe Gottes. Dort wurde der Himmel für Glaubende erkämpft und der Teufel zunichtegemacht (Hebr 2,14).

Das Ereignis am Kreuz lehrt uns: Jesus allein ist die Rettung. Ich kann und soll nichts hinzufügen, denn: „Es ist vollbracht.“ Alles. Durch Jesus Christus.

Das Zentrum des geistlichen Lebens

Wo gehen wir hin, wenn wir gesündigt haben? Wo erkennen und erleben wir ewige Liebe? Wen verehren wir? Ist es nicht der Herr Jesus, der am Kreuz starb?

Das Ereignis am Kreuz offenbart die größte Liebe und das größte Handeln Gottes. Wir erkennen die göttliche Kraft des Evangeliums, die ewig Verlorene in die Gegenwart Gottes bringt.

Der gekreuzigte Christus bleibt die zentrale Botschaft. Seit 2000 Jahren schon und solange, bis wir im Himmel den Heiland der Welt, das Lamm Gottes, anbeten werden (Offb 5).

 

„Die Heiligkeit Gottes machte Golgatha nötig, und die Liebe Gottes machte Golgatha möglich.“
(Richard Müller)

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