Warum Israel bei Gott im Fokus bleibt

Trotz göttlicher Bewahrung und Vorsehung in der Vergangenheit ist zu beobachten, wie die Zukunft Israels immer wieder infrage gestellt wird. In Jeremia 31,31-40 wird uns deutlich gemacht: Israel hat Zukunft! Aber nicht aus sich, sondern aus Gott. Diese zehn Verse aus Jeremia 31 zeigen mit starken Argumenten, dass Israel selbst in Zeiten größter Not und Bedrängnis sicher in Gottes Hand ist.

Der Neue Bund

„Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR“ (Jer 31,31-33a). Der Neue Bund ersetzt den Alten, weil er alle seine Bedingungen erfüllt, und wird mit dem „Haus Israel“ geschlossen (Jer 31,31). De jure wurde er bereits durch Jesu Blutvergießen am Kreuz eingesetzt. Jeder, der heute an den Herrn Jesus Christus glaubt, darf an den Segnungen des Bundes teilhaben. De facto wird er hingegen erst nach der Entrückung der Gläubigen und der anschließenden Drangsal Jakobs, dieser schrecklichen siebenjährigen Gerichtsperiode, mit Israel in Kraft gesetzt. Der genaue Zeitpunkt ist der Beginn des Tausendjährigen Reiches bei der Wiederkunft des Herrn.

Die geistliche Erneuerung

Bevor die Juden, die zu jener Zeit leben werden, Zugang zum Tausendjährigen Reich haben, müssen sie jedoch erst eine grundsätzliche Erneuerung durchlaufen. Der Neue Bund bewirkt diese persönliche geistliche Erneuerung: „Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben“ (Jer 31,33b). Das ist das Werk des Heiligen Geistes bei der Wiedergeburt (vgl. 2Kor 3,3; 5,17). Was für ein herrliches Ereignis wird es sein, wenn sich Römer 11,26 erfüllen wird: „Und so wird ganz Israel gerettet werden!“

Die nationale Erneuerung

In Vers 33c kündigt Gott an: „Ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“ Und dass diese nationale Erneuerung erst zu Beginn des Tausendjährigen Reiches geschehen wird, belegt Vers 34: „Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: ‚Erkenne den Herrn!‘ Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der Herr.“ – Warum wird Evangelisation nicht mehr nötig sein? Weil Jesus Christus sichtbar für alle in Jerusalem regiert!

Die juristische Erneuerung

Zur nationalen Erneuerung gehört auch die Schuldfrage: „Denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!“ (Jer 31,34b). Israel hat sich bereits häufig gegen seinen Gott verschuldet und tut dies leider auch heute noch (vgl. Jer 30,15). So schrecklich es auch klingen mag, so wird die siebenjährige Trübsalszeit, die Drangsal Jakobs, in erster Linie Gottes Gericht über das ungläubige Israel sein. Die Schuldfrage muss geklärt werden. Doch wie kann Israel in seinem sündigen Zustand jemals in die Gegenwart des heiligen Gottes treten? Dies ist nur möglich, weil Jesus Christus alle Schuld für Israel – und für dich und mich – am Kreuz von Golgatha bezahlt hat.

Die Sicherheit der Erneuerung

In den Versen 35-37 wird konkret die Frage beantwortet, ob Israel Zukunft hat: „So spricht der Herr, der die Sonne als Licht bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, dass seine Wellen brausen, Herr der Heerscharen ist sein Name: Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der Herr, dann soll auch der Same Israels aufhören, allezeit ein Volk vor meinem Angesicht zu sein! So spricht der Herr: Wenn man den Himmel droben messen kann und die Grundfesten der Erde drunten zu erforschen vermag, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der Herr.“

Der Einzige, der in der Lage wäre, die planetarischen und galaktischen Verhältnisse zu ändern, ist der Schöpfer selbst. Aber: „Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen“ (Röm 11,29). Israels Zukunft ist also absolut sicher! Um auch den letzten Zweifler davon zu überzeugen, dass Israel niemals untergehen wird – und gar nicht untergehen kann –, bestätigte Jeremia diese Aussage am Ende seines Trostbüchleins gleich noch zweimal (33,19-26)!

Die topografische Erneuerung

Schließlich schreibt Jeremia auch noch über große Geländeveränderungen: „Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da diese Stadt dem Herrn gebaut werden soll, vom Turm Hananeel an bis zum Ecktor; und weiter soll die Messschnur geradeaus gehen bis zum Hügel Gareb und sich von da nach Goa wenden; und das ganze Tal, wo man die Leichen und die Fettasche hinwirft, samt allen Feldern bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosstors im Osten, soll dem Herrn heilig sein; es soll ewiglich nicht mehr zerstört noch niedergerissen werden“ (Jer 31,38-40). – In diesen Versen wird die Topografie des neuen Jerusalem sowie deren Zweck und Zukunft beschrieben.

Die hier geschilderten Zustände sind in der Geschichte Israels bisher noch nicht eingetreten. Die wortwörtliche Erfüllung dieser Vorhersage wird Israel im Tausendjährigen Reich erleben. Jerusalem wird – vermutlich aufgrund tektonischer Bewegungen – topografisch stark verändert werden. Der Prophet Sacharja beschreibt diese Veränderungen in Sacharja 14,10. Zu dieser Zeit wird Jerusalem dann auch noch einen neuen Namen bekommen: „Und der Name der Stadt soll künftig lauten: ‚Der Herr ist hier‘“ (Hes 48,35).

Alle diese Zusagen werden sich mit Gewissheit erfüllen. Israel bleibt bei Gott im Fokus, weil er es verheißen hat!

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