Infos zum Text: Der Prophet Hesekiel

Diesen Vers sollte man kennen:

„Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt?“ (Hesekiel 18,23)

Als Prophet im Ausland

Hesekiel stammt wie seine „Kollegen“ Jeremia und Sacharja aus einem Priestergeschlecht. Allerdings kam er wohl nicht dazu, als Priester zu dienen, weil er vor seinem 30. Lebensjahr als Gefangener ins babylonische Reich entführt wurde. Während er dort als Siedler ein relativ normales Leben führte, ging es in Jerusalem schlimmer zu. Dort gingen die letzten Jahre des Südreiches Juda mit allem Elend eines besiegten Volkes zu Ende. Die ersten 24 Kapitel des Buches sind Botschaften an das ferne Jerusalem, die den endgültigen Untergang der Stadt vorhersagen.

Die Berufung Hesekiels

Hesekiel verbindet seine Botschaften mit exakten Zeitangaben. So kann man aus den ersten Versen des Buches den Zeitpunkt seiner Berufung zum Propheten gut errechnen: Es war wohl im Jahr 593 v. Chr., als er seine erste Botschaft empfing.

Was bei Hesekiel auffällt

Viele Propheten hörten die Worte Gottes, die sie weitergeben sollten. Andere Propheten erlebten Kombinationen aus Gesicht und Wort. Bei Hesekiel ist es so, dass der größte Teil seiner Botschaft nur als Gesicht kommt. Er ist wirklich ein „Seher“, so wurden Propheten gelegentlich ja auch genannt. Was er uns mitteilt, ist der Versuch, seine Visionen in Worte zu fassen – ganz ähnlich, wie es später Johannes tat, der die Offenbarung schrieb.

Ein zentrales Anliegen des Buches ist es, die Herrlichkeit Gottes hervorzuheben. Denn Gott ist herrlich, auch wenn sein irdisches Volk alle Herrlichkeit verloren hat. Mehr als 60-mal erzählt Hesekiel, dass Gott etwas tut, damit man erkennt, dass „er der HERR ist“.

Kommentare sind geschlossen.