Infos zum Text: 1. Chronik

Diesen Vers sollte man kennen:

„Denn der Herr erforscht alle Herzen, und alles Streben der Gedanken kennt er. Wenn du ihn suchst, wird er sich von dir finden lassen.” (1. Chronik 28,9)

Der Charakter des Buches

Wie der Name schon vermuten lässt, geht es um Geschichte. Es fängt bei Adam an und endet nach dem Exil, ist also eine Wanderung in großen Schritten durch viele Jahrhunderte Geschichte. Es ist vor allem die jüdische Geschichte, die den Schreiber interessiert und durch die er sich mit den teilweise ausführlichsten Geschlechtsregistern bewegt, die wir in der Schrift finden. Das Königtum von Saul, David und Salomo nimmt besonders viel Raum ein. Unter ihnen erreichte Israel Einheit und Pracht wie nie wieder in seiner Geschichte. Der Bericht setzt sich nahtlos über den künstlichen Schnitt zwischen dem ersten und zweiten Buch fort. Aus gutem Grund war Chronik ursprünglich nur ein Buch.

Quellen

Wer so viel Geschichte erzählt, ist auf Quellen angewiesen, aus denen er schöpfen kann. Das sind zum großen Teil andere alttestamentliche Schriften wie die Bücher Samuel und Könige oder auch die Mose-Bücher. Interessant sind auch textinterne Quellenhinweise auf Schriften, die verloren gegangen sind, wie „Das Buch der Geschichte des Königs David“ oder ein mehrfach erwähntes „Buch der Könige von Israel“. Auch eine Reihe von Prophetenschriften werden erwähnt, die wir nicht mehr kennen.

Verfasser

Und wer hat das alles zusammengetragen und verfasst? Der Text selbst gibt keine Antwort, sodass man auf Überlieferungen oder Schlüsse aus dem Text angewiesen ist. Die jüdische Tradition sieht Esra als Verfasser. Das ist gut möglich. Wenn man das Ende von 2. Chronik mit dem Beginn des Buches Esra vergleicht, dann hat man den Eindruck, als wäre das einfach die Fortsetzung

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