Infos zum Text: Das zweite Buch der Könige

Diesen Vers sollte man kennen:

„Ja, nach dem Befehl des Herrn geschah das gegen Juda, um es von seinem Angesicht zu entfernen, wegen der Sünden Manasses, nach allem, was er getan hat.“ (2. Könige 24,3)

Kein Übergang

Würde man die Überschrift „2. Buch der Könige“ herausschneiden und den Text einfach an den Schluss von 1. Könige kleben, hätte man einen glatt durchlaufenden Text. So war es ursprünglich, es gab nur ein Buch der Könige. Erst mit der Erscheinung der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, hat man aus praktischen Gründen das Buch auf zwei Rollen verteilt. So beginnt mit 2. Könige 1 zwar formal ein neues Buch, es ist aber einfach eine Fortsetzung.

Doppeltes Desaster

Als Samuel noch lebte, hatte man sich mit viel Nachdruck einen König gewünscht und damit auf Besserung gehofft. Aus der Perspektive eines Staatswesens gab es auch bleibende Verbesserungen. Im Blick auf Israel als Bundesvolk nicht, abgesehen von einigen guten Perioden. Ganz gleich, ob es sich um das Nordreich oder das Südreich handelt: Sie sind zwar Gottes Bundesvolk, aber nicht wirklich bundestauglich. Juda existiert als Staat gut 100 Jahre länger, aber die nationale Bruchlandung ist schließlich genauso unvermeidlich wie im Norden. Hat Gott ein ungeeignetes Volk berufen? Wenn es eine Zukunft geben soll, dann braucht es mehr als einen neuen König.

Wer ist der Schreiber?

Großes Rätselraten. Es gibt keinen Hinweis im Text. Vermuten kann man, dass der Text nicht lange nach der Deportation der Bevölkerung des Südreichs und der Folgeereignisse geschrieben wurde, denn die Rückkehr aus dem Exil war noch nicht in Sicht. Sicher ist auch, dass der Mann Zugriff auf ausführlichere Dokumente hatte, auf die er gelegentlich verweist, wie 1. Könige 11,41.

Kommentare sind geschlossen.