Liebe zu Gott

Wie gehe ich mit unzufriedenen Jugendlichen um?

Es klingelt. Tom steht vor mir und sieht ziemlich niedergeschlagen aus. Er schaut verlegen auf den Boden und scheint das Muster der Fußmatte zu zählen. Zögernd fragt er: "Kann ich dich mal sprechen? Habe zurzeit ziemlich Frust." - "Komm rein!", heiße ich ihn willkommen. "Um was geht es denn?", erkundige ich mich. Bei einer Tasse Tee im Wohnzimmer öffnet er sich langsam. Dann sprüht es immer impulsiver aus ihm heraus: „Ach weißt du“, platzt er los, „ich weiß auch nicht, woher das kommt - aber sowohl in der Jugendgruppe, als auch in der Gemeinde, ist seit einiger Zeit überhaupt nichts mehr los...!"

Eine Macher-Gemeinde ohne Liebe? (Das Sendschreiben an Ephesus)

Auf Patmos ist nicht viel los. Die kleine Insel in der Ägäis ist öde und kaum bewachsen. Kaiser Domitian hatte den letzten der noch lebenden Jünger Jesu - nach Verhör und Folter - um das Jahr 95 n.Chr. dorthin verbannt. Zu diesem Zeitpunkt war Johannes gut 80 Jahre alt. Nun saß er, als einer der einflussreichsten und beliebtesten Leiter der ersten Christen - offenbar ausgeschaltet und wirkungslos - auf einem trostlosen Steinhaufen mitten im Meer...

Was bedeutet: „Ich liebe Jesus“?

Manchmal versucht man mit der Aussage "Ich liebe doch Jesus" das zu rechtfertigen, was wir wollen. Als wäre Liebe eine Worthülse, die man beliebig füllen könnte. Schauen wir jedoch in das Evangelium, dann wird deutlich, dass Jesus "Liebe" immer mit "Gehorsam" seinem Wort gegenüber verbunden hat. Anders gesagt: Wer Jesus liebt, hält sich an sein Wort und das seiner Apostel, die er selber beauftragt hat.

Gott respektvoll lieben (… denn Gott ist kein Heizkissengott für jede kalte Lebenslage)

Die Liebe Gottes ist unfassbar groß! Selbst die Engel staunen über die Liebe Gottes zu uns Menschen, die sich nicht irgendwie diffus oder emotional zeigt, sondern konkret in Jesus Christus, als er für Sünder starb. Doch darf das liebevolle Handeln Gottes zu einer Liebe führen, die andere Wesenszüge Gottes ausblendet? Zu einer respektlosen Gefühlsduselei, die ein verzerrtes Gottesbild bewirkt?

Nächsten- und Feindesliebe

Nächstenliebe ist wahrscheinlich das häufigste Stichwort, das Menschen einfällt, wenn man sie nach dem Wesen des Christentums und seinen wichtigsten Tugenden fragt. „Ich glaube an den Gott der Nächstenliebe“, äußerte sich eine bekannte Fernseh-Moderatorin in einem Interview. Nächstenliebe und Wohltätigkeit sind auch in unserer Zeit hoch angesehen. Auf der anderen Seite ist auch das harte Wirklichkeit: „Warum sollte ich meinen Nächsten lieben?“ fragt ein junges Mädchen kalt. Den Nächsten zu lieben, bringt nicht nur nichts, sondern kann mich sogar tief verletzen...

Wenn Jesus fragt…

Ich kenne niemanden, der Gespräche so auf den Punkt bringen kann wie Jesus Christus. Deswegen können wir sehr viel lernen, wenn wir seine Gespräche genau studieren. Oft benutzt er Fragen, mit denen er das Gespräch beginnt. Noch häufiger beobachtet er lange, lässt eine Situation reifen, ehe er mit einer treffenden Frage auf den Punkt kommt. Seine Fragen lassen erkennen, wie er die Herzenshaltung seiner Gesprächspartner einstuft. Ich will mich hauptsächlich mit den Menschen beschäftigen, die ihn wirklich suchen, und die liebevolle Hilfe studieren, die er ihnen gewährt...

Gott lieben – mit deinem Verstand

Schon von Kindesbeinen hatte ich eine Vorliebe für Mathematik. Es war immer mein bestes Schulfach. Also begann ich 1981 mit einem Studium der Mathematik. Im ersten Semester erlebte ich durch eine besondere Gottesbegegnung eine Bekehrung zu Gott. Immer wieder wurde ich gefragt: „Mathematiker und Christ – wie passt das zusammen?“ Es stimmt, auf Dauer wird das Herz nicht zu etwas „ja“ sagen, wozu der eigene Verstand „nein“ sagt. Und Jesus selbst lehrt, dass wir Gott (auch) mit dem Verstand lieben sollen...

Kopfschmerzen sind kein Hindernis! Lasst uns unser Zusammenkommen nicht versäumen

Kopfschmerzen sind kein Hinderungsgrund, die anberaumten Gemeindestunden der örtlichen Gemeinde zu versäumen – oder doch? Für einige Gläubige mögen Kopfschmerzen ein triftiger Grund sein, andere haben vielleicht noch weniger plausible oder gar keine Gründe vorzubringen, warum sie vereinzelt, öfter oder gar regelmäßig den Zusammenkünften der Gläubigen fernbleiben. Viele örtliche Versammlungen beklagen zunehmend ein erkennbares Desinteresse an den Gemeindestunden. Die Ursachen dafür mögen verschieden sein...

… nicht erst vor der Haustür!

"Sind die Menschen heutzutage offen für das Evangelium?“ Diese Frage wird mir immer wieder gestellt bei meinen Seminaren über missionarischen Lebensstil. „Ja, durchaus, ich treffe immer wieder Menschen, denen Gott das Herz geöffnet hat“, ist meine Antwort. Dann füge ich aber gerne noch die Frage hinzu: „Sind wir Christen denn offen für Menschen?“ - Tatsächlich ist das die viel wichtigere Frage. Sind wir offen?

Die Eltern ehren – Gott lieben

Als Kind habe ich das fünfte Gebot immer ein wenig als Drohung aufgefasst. Es muss das Gebot gewesen sein, bei dem ich mir am unsichersten war, ob Gott mit mir zufrieden sein konnte und ob ich demzufolge mit dem guten, langen Leben würde rechnen können. Das Ehren der Eltern kann ja im Kindesalter eigentlich nur heißen: Gehorsam gegenüber den Eltern. Und genau da war der Haken ... Das Elterngebot ist aber im Dekalog nicht das erste Gebot. Vor der Beziehung zu den Eltern kommt die Gottesbeziehung.

Nur ein Grab

Das Unerwartete und Unfassbare ist geschehen – von heute auf morgen. Entsetzt haben sie aus der Ferne zugesehen, wie ihr geliebter Herr von rohen Soldatenhänden brutal misshandelt und schließlich am Kreuz hingerichtet wurde. Die Frauen halten sich gegenseitig, doch es gibt keinen Trost. Alles ist vorbei. Sie hatten gehofft, sie hatten gewusst: dieser Jesus aus Nazareth ist wirklich der Sohn Gottes! Wie kann er nun tot sein?

Lohnt sich Einsatz aus Liebe – oder ist Undank der Lohn?

Bei einem kleinen Schwätzchen höre ich, wie viele Arbeitsplätze in der Region wegen der Finanzkrise in den nächsten Wochen bedroht sein werden. Es macht mich nachdenklich, dass das auch Betriebe betrifft, die von engagierten Christen aufgebaut wurden. Ein ohrenbetäubender Lärm schreckt uns auf: Das schöne Auto meines Gesprächspartners steckt mit der Front im Graben. Trotz angezogener Handbremse hatte sich ein Gang gelöst und den PKW den Abhang hinunterrollen lassen. Viele tausend Euro liegen im Graben, Bitterkeit und Frust werden greifbar. Wie schnell ist Materielles - ohne eigenes Verschulden - dahin: eine Arbeitsstelle, das neue Auto, das Ersparte auf der Bank... Was bleibt?

„Sie werden dort den Kaiser finden.“ (Wer liebt, hält Gottes Wort)

In einer der zahlreichen Schlachten Napoleons wurde einer seiner Soldaten von einer Kugel in die Brust getroffen. Während die Ärzte versuchten, die Kugel freizulegen, um sie herauszuziehen, flüsterte der Soldat ihnen unter großen Schmerzen zu: "Sehen Sie ein wenig tiefer und Sie werden dort den Kaiser finden!" - Aus den napoleonischen Kriegen sind nicht wenige Berichte bekannt, die von einer großen Hingabe der Soldaten dem Kaiser gegenüber berichten. Ihres Anführers Wort war ihnen weniger ein lästiger Befehl als vielmehr ein gern zu erfüllender Herzenswunsch. Gehorsam waren sie vor allem, weil sie Napoleon verehrend liebten und ihn "im Herzen trugen", wie es der verletzte Soldat ausgedrückt hatte...