Heiliger Geist

Was ist ein anderer Geist?

Paulus erhebt gegenüber der Gemeinde zu Korinth einen schwerwiegenden Vorwurf. Er erklärt ungeschminkt, dass, wenn jemand kommt, der einen fremden Geist hat, dieser von ihnen gerne empfangen wird. Noch überraschender ist, dass er behauptet, wie sie diesen fremden Geist prächtig ertragen. Wer sind die von Paulus ironisch titulierten „Superapostel“, welche Merkmale kennzeichnen sie? Und treten solche Verführer vielleicht auch heute noch auf?

Die Sünde gegen den Heiligen Geist

Von dieser Sünde sprach der Herr Jesus zu seinen Gegnern, die sein Wunderhandeln einer dämonischen Quelle zuschrieben, obwohl er durch die Kraft des Heiligen Geistes Wunder vollbrachte. Sie wird auch als die „unvergebbare“ Sünde bezeichnet. Immer wieder fragen sich Gläubige, ob diese Sünde heute noch begangen werden kann, und manche geraten darüber in seelische Nöte, sie begangen zu haben. Die nachfolgenden Auszüge aus Stellungnahmen verschiedener Ausleger können diesbezüglich für mehr Klarheit darüber sorgen...

Heilsgeschichte im Umbruch

Die Apostelgeschichte ist „das Buch des Übergangs“, d. h. dass sich in der Apostelgeschichte zwei Heilszeitalter überschneiden bzw. eine Zeit lang parallel verlaufen. Praktisch heißt das, dass in der Apostelgeschichte die unmittelbare, heilsame Zuwendung Gottes von Israel zur Gemeinde übergeht. Es ist wichtig zu beachten, dass wir es mit einem Buch des Übergangs „zwischen den Zeiten“ zu tun haben, weil alle Lehren, die wir aus diesem Buch ableiten, eindeutig von den Evangelien bzw. den Lehrbriefen bestätigt werden sollten, sodass wir nicht versehentlich „Ereignisse“ des Übergangs als wesentlich für die Gemeinde ansehen und lehren und dadurch Missverständnisse produzieren. Nicht alles, was in der Apostelgeschichte steht, ist eins zu eins anwendbar auf die Gemeinde.

Einige Besonderheiten des Übergangs in der Apostelgeschichte

Wir gehen davon aus, dass uns in der Bibel nicht nur Geschichte erzählt wird, sondern dass Gott uns Einblick in seine Heilsabsichten gewährt und den Fortschritt der Heilsgeschichte mitteilt. Es ist nicht immer alles gleich, sondern Schritt für Schritt gestaltet Gott bis zur Vollendung seine Geschichte mit der Menschheit. Es werden Epochen abgeschlossen und neue begonnen. Wer die Bibel liest, ist gut beraten, auf diese Schnitte in der Geschichte zu achten und einen Blick für Kontinuität und Veränderung zu entwickeln. Das wird besonders in der Apostelgeschichte deutlich.

Durch welche Gaben wirkt der Heilige Geist heute?

Wir finden in der heiligen Schrift rund zwanzig benannte geistliche Gaben. Das Wort „Gnadengabe“ (charisma) ist eng verwandt mit dem Wort „Gnade“ („charis“). Eine geistliche Gabe ist demnach immer auf Gnade zurückzuführen. Für den Apostel Paulus war es selbstverständlich, dass allen Gliedern des Leibes Christi Gaben verliehen sind, die sich jedoch nach der ihnen gegebenen Gnade unterscheiden. Diese Gaben werden samt der dazu erforderlichen Gnade bei der Bekehrung gegeben und dienen zum Nutzen der Versammlung des lebendigen Gottes, welche der Leib Christi ist. Im Gegensatz zu natürlichen Talenten und zu selbst erlernten Fertigkeiten ist die Quelle aller geistlichen Gaben ausschließlich Gott selbst. Er weiß, was der Leib Christi braucht und was jeden einzelnen Gläubigen am besten zum Dienst befähigt.