Grundlagen des Glaubens

Ist die Reformation vorbei?

Am Reformationstag 1999 wurde in Augsburg die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" von Vertretern der katholischen Kirche und des Lutherischen Weltbundes unterzeichnet. "Damit ist die Spaltung der beiden großen Kirchen im Wesentlichen beendet", denken viele. "Ist die Reformation denn heute noch relevant?", fragt auch der italienische Theologe und Dozent Leonardo de Chirico und beantwortet diese Frage mit einem deutlichen: "Ja!". Warum er das denkt, begründete er unter der Überschrift: „Ist die Reformation vorbei?“ in zwei Livestream-Veranstaltungen Ende September in München, die hier wiedergegeben werden.

Glaube und/oder Gefühl? Wege zur Ausgewogenheit finden

„Gerettet werden wir allein durch den Glauben, aber wir haben als Menschen eben auch Gefühle, und die gehören irgendwie dazu, nur soll der Bauch nicht die Herrschaft über den Kopf übernehmen. Also suchen und finden wir Ausgewogenheit...“ Eigentlich geht es bei der Diskussion um Glaube und Gefühl meist mehr um das Verhältnis von einem mehr vernunftgeleiteten Glauben und einem mehr gefühlsgeleiteten Glauben. Thomas Jeising stellt sieben Eckpunkte vor, die Hilfestellung geben im Blick auf das Verhältnis von Glaube und Gefühl bzw. den Platz des Fühlens im Glauben.

Jung, dynamisch, siegreich

Es scheint keine Zeit gegeben zu haben, in der Menschen nicht über ihre jungen Leute geschimpft hätten. Auf einer Keilschrift aus Ur, von etwa 2000 v.Chr. heißt es: „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Das Ende der Welt ist nahe.“ Nur wenig besser weg kommt die Jugend bei Aristoteles, dem griechischen Philosophen: „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes... Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen." Dagegen hat der Apostel Johannes ein deutlich besseres Bild von jungen Leuten...