Begegnung mit Gott

Alle Jahre wieder? – Nicht für die Hirten…

Weihnachten - ein Fest, das „alle Jahre wieder...“ dasselbe Thema hat. Gemeinden zerbrechen sich die Köpfe, wie sie die alljährliche Weihnachtsbotschaft möglichst ansprechend weitergeben. Eine Botschaft, die so wundervoll ist, dass wir Menschen sie eigentlich gar nicht erfassen können, und doch auch eine Botschaft, die für viele Menschen abgedroschen klingt. „Alle Jahre wieder...“ kommen auch die Hirten in der Weihnachtsgeschichte vor, und Thorsten Lüppen wurde herausgefordert, sie einmal neu zu betrachten. Sein Fazit: Es steckt durchaus mehr darin, als man im ersten Moment vermutet!

Ist der echte Christ ein Mystiker?

Begeistert sprechen Christen heute über ihre religiösen Erfahrungen. Mystik ist unmittelbar. Wer ihre Macht fühlt, braucht gewöhnlich keine zusätzlichen Gewissheiten mehr. In einer Welt voller Zweifel und Infragestellungen scheinen mystische Erfahrungen sicher und unhinterfragbar. Doch religiöse Gefühle und Erlebnisse müssen überprüft werden, wenn man nicht Gefahr laufen will, manipuliert zu werden oder sich selbst irrezuführen. Wahrhaftige spirituelle Erfahrungen können nicht erzeugt werden, sie kommen nur dann, wenn Gott sie schenken will.

Gottes Herrlichkeit – eine gefährliche Wirklichkeit

Hell und doch undurchdringlich ruht die gewaltige Wolke auf dem Sinaimassiv. In ihr diskutiert Mose mit Gott. Mose darf aufatmen. Er hat Gunst bei Jahwe gefunden; Gott erbarmt sich über die Sünder und will sie doch wieder durch die Wüste ins verheißene Land Kanaan führen. Mit solch einer Zusage im Rücken wird Mose mutig: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen“, bittet er den vergebenden Gott. Plötzlich wird es finster um Mose. Die lichte Wolke, die Gott verbirgt, wird bedrohlich schwarz. Der Berg beginnt zu beben, ein Gewittersturm mit Blitz und Donner bricht los. Mose schützt sein Gesicht im Hirtenmantel. Da beginnt Gott zu reden: „Spürst du meine Herr - lichkeit, du Geschöpf? Du bist nicht in der Lage, mein Angesicht zu sehen. Ja, nie hat ein Mensch es gesehen und weiterge ­ lebt“ . Mose beginnt zu zittern. Nie hat er gedacht, dass Jahwes Herrlichkeit so lebensbedrohend sein kann.

Eine außergewöhnliche Begegnung in der Wüste

Ein einsamer Hirte treibt seine Schafherde durch die Wüste. Heiß brennt die Sonne, die Luft flimmert in der Hitze. Viele Jahre kümmert er sich schon um die Schafe seines Schwiegervaters. Niemand weiß, dass er mal Prinz in Ägypten war. Längst sind die königlichen Kleider zerfallen. Nur die Erinnerung ist geblieben. Vielleicht fragt sich Mose: Gibt es ihn noch, diesen Gott, von dem Vater und Mutter immer erzählten. Gott, bist du noch da? Gott, wo bist du, du und deine Verheißungen? - Doch Gott ist da, im Alltag, bei der Arbeit, auch in der Wüste, und er begegnet ihm...

Ist der Weg frei?

In Surinam haben sich die Christen, weil ihre Hütten nur aus einem Raum bestehen, einen Gebetsplatz im Wald gesucht, wohin sie täglich gingen, um dort in der Stille allein mit Gott zu reden. Die Gebetswege waren mit der Zeit wie ausgetretene kleine Pfade. Eines Tages sagte ein Eingeborener zu seinem Nachbarn ganz liebevoll: „Du, auf deinem Gebetsweg wächst langsam das Gras!“ ...