Bedeutung der Mutter

Was Mütter vermögen

Samstagnachmittag – das Telefon klingelt. Eine aufgeregte, offensichtlich genervte Mutter mit schreiendem Kleinkind meldet sich: „Herr Doktor, heute Mittag habe ich mein Kind aus der Wochenkrippe abgeholt. Seitdem schreit es. Was soll ich machen?“ - Ähnliche Telefonate erhielt ich in der DDR-Zeit als Kinderarzt, der auch Kinderkrippen medizinisch zu betreuen hatte, häufig. Besonders am Wochenende. Der weitaus größte Teil der Kinder im Alter von sechs Wochen bis zu drei Jahren besuchte damals eine Tageskrippe, Wochenkrippe oder ein Dauerheim. Je nach Alter waren ihnen Familienangehörige und häusliche Umgebung mehr oder weniger fremd. Wen wundert es da, dass sie – getrennt von vertrauten Bezugspersonen, vertrauter Umgebung und geregelten Tagesabläufen – verunsichert waren und schrien?