Zum Nachmachen: Online-Kinderstunde

In der Christlichen Gemeinde Wuppertal-Barmen wird derzeit nicht nur die Predigt, sondern auch die Kinderstunde online vorbereitet. Sonntags wird ein privater Youtube-Link freigeschaltet, auf dem die Kinder (natürlich häufig mit ihren Eltern) ein etwa 40-minütige Programm verfolgen können – inklusive fast aller Elemente, die auch zur normalen Kinderstunde gehören! Es wird gesungen, eine Geschichte erzählt, ein Bibelvers gelernt und zu einer gemeinsamen Aktivität angeleitet (deren Ergebnisse am nächsten Sonntag gezeigt werden), wobei verschiedene Mitarbeiter verschiedene Teile des Programms übernehmen. Ein besonderes Feature: Jede Woche führen Kinder durch ihre Wohnung und zeigen den anderen, wo sie schlafen, spielen und arbeiten. Das persönliche Element fördert das Kennenlernen und die Verbundenheit. Ruth Kerkmann erklärt das Konzept:

Die Vorteile

Es gibt bereits viel gutes christliches Kinderprogramm online, und das ist ein Segen! Wir halten es aber für wichtig, für unsere Kinder ein spezielles Programm zu machen:

  1. Weil es die Kinder ganz persönlich abholt, wo sie stehen. Wir kennen sie , und wissen, wer da vor uns sitzt.
  2. Weil für Kinder Beziehung so wichtig ist, wollen wir sie weiter begleiten, gerade in dieser ungewöhnlichen Zeit, die auch vielen Kindern Angst einflößt. Sie merken, dass wir an ihnen Anteil nehmen, sie ernst nehmen. Wir sind nicht über Monate einfach weg und tauchen dann aus dem Nichts wieder auf. Wir teilen diese Zeit miteinander.
  3. Weil es die Kinder als Gruppe auch über diese kontaktarme Zeit hindurch miteinander verbindet. Besonders die „Mitmachaktion“ bietet die Gelegenheit, dass die Kinder sich miteinander verbunden fühlen. Auch die Möglichkeit, dass einzelne Kinder oder Familien ihr Zuhause, ihr Haustier, ihre Lieblingsbeschäftigung zeigen, nimmt die Kinder mit.
  4. Wir sind keine Profis, aber echt. Die Kinder nehmen uns ab, was wir sagen, weil sie uns kennen. Jeder bringt sich mit seiner Art ein, gerade so, wie wir das sonst ja auch tun in unseren Bibelentdeckerstunden/ Sonntagschulgruppen usw.
  5. Durch Organisation und Feedback gibt es immer wieder mal Gründe anzurufen oder zu whatsappen. So bekommt man Kontakt, den man sonst nicht hätte (auch zu Familien, die noch neu in der Gemeinde sind.)
  6. Da das Programm in der Regel zu einer festen Zeit als ganze Familie gesehen wird, gibt das Anlass für Austausch!
  7. Netter Nebeneffekt: Aus Neugier sehen viele andere aus der Gemeinde das Kinderprogramm an, obwohl sie nicht zur Zielgruppe gehören. Dabei bekommen sie die Gelegenheit, diesen wichtigen Dienst kennenzulernen und zu schätzen. Ich vermute, dass in den letzten Jahren nicht von so vielen Leuten für die Vorbereitung der Kinderstunden gebetet worden ist wie jetzt!

Die Idee

Die Online-Kinderstunde enthält – wie sonst auch – Spiel, Singen, Rätsel, biblische Geschichte und weitere Elemente, aber man muss sich nicht treffen, denn jeder Mitarbeiter kann von zuhause aus mitarbeiten.

Jeder nimmt sich einfach mit seinem Handy auf. Die einzelnen Sequenzen laufen bei einem Mitarbeiter zusammen, der sie sortiert und gegebenenfalls aufbereitet. Dann wird alles zu einem Video zusammengesetzt und online gestellt.

Sicher finden sich in der Gemeinde ein paar Jugendliche, die mit der Technik helfen können. Ihre Aufgabe wird es sein, das Kinderstunden-Team zu unterstützen und alle Fragen der Technik zu klären. Sie können auch die Einzelteile als Gesamtfilm zusammenstellen, auf YouTube hochladen und jeweils am Sonntagmorgen freischalten.

Wir haben auf der Internetseite unserer Gemeinde unter der Rubrik „Internes“ einen Zugang für die YouTube-Videos eingerichtet, den die Gemeindeglieder mit einem Passwort einsehen können. Das verhindert, dass unsere recht persönlichen Videos rund um die Welt geschickt werden.

Die Umsetzung

1. Koordinator

Ein Mitarbeiter muss sich bereiterklären, die ganze Sache zu koordinieren. Er wird den größten Zeitaufwand haben, aber auch die größte (Vor-) Freude .

Er schickt den Plan für die kommenden Sonntage an das Team, in den sich alle – nach Willigkeit – eintragen. Die einzelnen Beiträge werden dann zu ihm geschickt; er muss darauf achten, dass alles rechtzeitig zusammen kommt (das kann auch beinhalten, Mitarbeitern hinterher zu telefonieren…). Dann sortiert er die Einzelsequenzen und bereitet sie auf.

Wieviel Kreativität und Zeit er dabei einbringen kann oder will, liegt im Ermessen des Koordinators.

2. Bausteine

Natürlich muss jedes Team für sich schauen, was für seine Gruppe passt und was es umsetzen kann. Hier folgt, was wir für jeden Sonntag vorbereiten:

  • Moderation (mindestens Begrüßung und Abschied; evtl. 1-2 ganz kurze Impulse als Überleitung zwischen einzelnen Beiträgen)
  • Geschichte (als Video oder Sprachaufnahme mit einer Powerpointpräsentation oder einfach Bilder/ Fotos zur Geschichte. Dabei müssen Urheberrechte beachtet werden! Es gibt jedoch Material, das frei verwendet werden kann, z.B. unter www.zeit-fuer-kids.de oder www.freebibleimages.org.)
  • 4 – 5 Lieder
  • Monatslernvers
  • Mitmachaktion
  • Präsentation der Mitmachaktion von letztem Sonntag

Optional sind:

  • Rätsel (Das lässt sich gut einfach als Bilddatei einfügen – z.B. einige Sekunden ein Suchbild mit Aufgabenstellung, dann folgt die Auflösung.)
  • Spielvorschlag
  • Bastelvorschlag
  • Rezeptidee
  • Experiment

3. Tipps und Tricks

a. Sich wiederholende Sequenzen (Banner)

Gestaltet ein Banner: Es bewirkt einen Wiedererkennungseffekt und lässt die Kinder „ankommen“. In der Gestaltung kann ein kreatives Mitglied eures Teams Vorarbeit leisten.

So beginnt ihr am besten mit einem Intro (Bild mit Musik- oder Lieduntermalung) und endet mit dem Extro (Bilddatei: „Bis nächsten Sonntag!“ mit Musik/Lieduntermalung). Sehr praktisch ist, wenn ihr eine Audio-Aufnahme mit einem typischen Lied von euren Kids habt, mit der ihr das Programm starten und enden lassen könnt.

Bilddateien zwischen den Sequenzen wirken verbindend, damit der Übergang zwischen den verschiedenen Bestandteilen nicht so abrupt ist. Dazu kann man vor den einzelnen Punkten für wenige Sekunden eine Bilddatei einfügen: Ein Spiel/ Ein Rätsel/ Die biblische Geschichte/ Wir singen …

Für Bilddateien ist ein Maß von 2560 x 1440 Pixeln perfekt.

b. Mitarbeiter vorstellen

Es wird bunter und persönlicher, wenn sich jeder, der etwas beiträgt, ganz kurz filmt (auch wenn der eigentliche Part eine Audio ist): „Hallo, von mir gibt es heute…“, „Ich mache heute… lasst euch überraschen…“.

Das wird bei der endgültigen Fassung nach der Anfangsmoderation eingefügt. Dann wissen die Kinder, was und wer sie erwartet.

c. Aktives Mitmachen

Lasst die Kinder selbst etwas tun! So wie in der Gruppenstunde auch – lasst die Kinder mitmachen. Sie können z.B. während der Geschichte Geräusche machen oder Bewegungen, etwas aufschreiben oder malen …

d. Und die Technik…

Ihr könnt euren Part einfach mit dem Handy aufnehmen. Allerdings sollten Videos immer im Querformat aufgenommen werden – damit es einheitlich wird und weil das das Youtube-Format ist. Unsere Techniker haben sieben hilfreiche Hinweise zum Aufnehmen mit dem Handy zusammengestellt.

Für manche Mitarbeiter ist es angenehmer, eine Audiodatei aufzunehmen, statt sich selbst zu filmen. Solange das nicht alle so machen, ist das völlig in Ordnung . Die Sprachdatei kann dann mit Bildmaterial bereichert werden.

Bis 25 MB können einfach als Mail verschickt werden. Das ist ganz unkompliziert: Einfach das Video/ Audio/ Foto anklicken, auf In App teilen gehen und als E-Mail an den Koordinator senden. Wenn es eine größere Datei ist, könnt ihr ebenfalls auf In App Teilen gehen und Link erstellen anklicken. Damit wird ein Link erstellt, den ihr dann als E-Mail weiterschicken könnt.

Spätestens 2 Tage vor der Veröffentlichung sollten die Einzelaufnahmen beim Koordinator sein. Je früher desto besser …

 

 

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