Wasser auf dürres Land – drei Wochen Evangelisation …

Drei Wochen Dauerevangelisation in Weißwasser

Wenn über ProChrist 2018 live in Weißwasser berichtet werden soll, dann geht das nicht ohne eine Rückschau auf die Anfänge einer Entwicklung zu werfen, die im Jahr 2007 begann. In jenem Jahr wurde nämlich zum ersten Mal ProChrist live in Weißwasser über einen Zeitraum von drei Wochen veranstaltet. Der Vorschlag dazu kam von Ulrich Parzany (ProChrist/Kassel) und traf zunächst auf wenig Begeisterung. Drei Wochen Evangelisation in Weißwasser, wo doch dieser Landstrich, geistlich gesehen, eher eine Wüste denn ein fruchtbarer Garten ist! Wie sollte das gehen? Hier drohten eher vergeudete Kapazität denn reiche Ernte.

Nun, ProChrist 2007 wurde zu einer Sache, die alle Beteiligten ins Staunen brachte. Dies hat sicherlich dazu beigetragen, dass man nach ProChrist 2007 nicht einfach wieder auseinandergelaufen ist, sondern eine Reihe gemeinsamer Veranstaltungen geplant und durchgeführt hat.

Keine Zweifel

2017 kam dann der Gedanke auf, ProChrist live wieder über drei Wochen in Weißwasser zu veranstalten. Diesmal gab es wenig Zweifel und Bedenken. Eher war es so, dass man sich von Anfang an gemeinsam darauf gefreut hat. Die organisatorischen Erfahrungen, die man inzwischen durch ProChrist 2007 live und die anderen gemeinsamen Veranstaltungen gewonnen hatte, machten das Herangehen an die zu bewältigenden Aufgaben leichter. Unter der Verantwortung eines Trägerkreises und mit Hilfe von unterstützenden Gemeinden (Trägerkreis und unterstützende Gemeinden, zusammen zehn Kirchen, Freikirchen und christliche Vereine) wurde dann ein Jahr vorher mit der Vorbereitung begonnen. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass sich darüber hinaus noch viele Einzelpersonen aus der Umgebung, aber auch manchmal von ganz schön weit entfernt, einklinkten und mithalfen. ProChrist Weißwasser war eben inzwischen eine geistliche Zugnummer geworden.

Überraschend für alle Beteiligten war auch das große Wohlwollen der Stadt. Wo immer deren Hilfe benötig wurde, sei es bei behördlichen Genehmigungen oder organisatorischen Abstimmungen, gab es ein großes Entgegenkommen der Stadt. Der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, am ersten Veranstaltungstag ein Grußwort der Stadt an ProChrist auszurichten. Und der örtliche Energieversorger lieferte die benötigte Energie kostenlos als Spende.

Drei Wochen Dauerprogramm

Kommen wir zu der Veranstaltung selbst. Die fand vom 22. April bis 12. Mai 2018 in einem Zelt mit 300 Sitzplätzen für die Zuhörer und einem Bereich mit einem Bistro für Gespräche vor und nach dem Hauptteil statt. Der Hauptteil, in dem Markus Wäsch (Dillenburg) die Evangelisationspredigten hielt, wurde eingerahmt von Musik und Gesang verschiedener Gruppen und Interviews.

Am Nachmittag gab es dazu ein Kinderprogramm und zum Hauptprogramm am Abend eine Kinderbetreuung, damit die Eltern ungestört den Predigten zuhören konnten. Das Kinderprogramm war eine große Zugnummer. Bis zu 80 Kinder kamen täglich mit ihren Eltern, von denen viele keine Christen waren, zu Sebastian mit seiner Puppe Ulfie und bekamen so Geschichten aus der Bibel spannend und zugleich lustig erzählt.

Zuhörerentwicklung über drei Wochen

Nun ein Blick auf die Zuhörerentwicklung bei ProChrist 2018, weil diese das Hauptargument für eine längere Evangelisation ist: Dazu kann man sagen, dass schon in der ersten halben Woche das Zelt gut gefüllt war, dass man aber weitgehend „unter sich“ war. Danach füllte sich das Zelt Tag für Tag immer mehr, bis es schließlich an seine Kapazitätsgrenze kam und bei bestimmten Themen sogar aufgestuhlt werden musste. Außerdem konnte man an den Gesichtern derer, die zu den Abenden kamen, ahnen, was in vielen Gesprächen in den Tagen deutlich wurde: Die Zahl der Besucher, die mit dem christlichen Glauben wenig oder gar nichts tun hatten, stieg ständig an.

Damit wurde eine Erfahrung aus dem Jahr 2007 bestätigt, die nachfolgend etwa so beschrieben werden kann: Also, da lässt man sich doch endlich erweichen und nimmt die Einladung von seinem christlichen Freund, Nachbarn oder Kollegen an, damit der endlich Ruhe gibt. Und dann kommt man dort hin, trifft auf viele freundliche Menschen, die ganz normal sind. Einige kennt man sogar. Und dann hört man dort genau das, was einem schon lange auf den Nägeln brennt. Und man hört, wie man aus seiner misslichen Lage herauskommen und ein neues Leben beginnen kann. Und am nächsten Tag geht man zu Paul und sagt: „Komm doch mal mit. Du wirst überrascht sein, was du dort hören wirst.“ Und am nächsten Tag geht Paul zu Jens. Und … und …

Das ist die Kette, die nicht entstehen kann, wenn nach vier Tagen schon Schluss ist. Meistens fnden diese 4-Tage-Evangelisationen in den eigenen Gemeinderäumen statt und werden in der Regel von nur einer Gemeinde veranstaltet. Dadurch ist die Anzahl von Nichtchristen, die eingeladen werden können, von vornherein ziemlich begrenzt und die Schwellenangst höher als bei einem Zelt, wo sonst der Rummel steht. Und sollte es nach zwei, drei Tagen doch gelingen, dass einige Eingeladene kommen, dann ist schon wieder gleich Schluss.

Fazit

ProChrist 2018 war zusammen mit ProChrist 2007 und den dazwischenliegenden gemeinsamen Veranstaltungen (ProChrist über Satellit, Bibelmobil, Allianz, gem. Festgottesdiente u.v.a.m.) von Kirchen, Freikirchen und christlichen Vereinen in Weißwasser und Umgebung eine Erfolgsgeschichte. Das ließ sogar in der letzten Woche den Gedanken aufkommen, ProChrist um eine weitere Woche zu verlängern, was aus organisatorischen Gründen jedoch nicht möglich war.

Viele Menschen aus Weißwasser und Umgebung haben anschaulich und lebensnah ein unverfälschtes Evangelium gehört. Bei vielen Menschen ist ProChrist inzwischen eine Hausnummer geworden, zu der sie gehen, wenn die Tür wieder einmal offen steht.

Wenn jemand fragt: Wie geht es weiter mit ProChrist in Weißwasser? Nun, die Antwort ist: Es ist schon weiter gegangen! Denn inzwischen hat schon ProChrist 2019 stattgefunden. Ein Nachschlag von ProChrist 2018, mit sieben Tagen. Wieder mit Markus Wäsch und wieder mit allen, die auch schon vorher beteiligt waren. Diesmal aber musste man zeitig kommen, denn die 250 Sitzplätze waren vom ersten Tag an voll belegt.

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