Täglich in der Schule des Tyrannus

Man kann richtig neidisch werden, wenn man liest, was sich damals um Paulus herum in Ephesus ereignete (Apostelgeschichte 19). Da war Erweckung, Menschen kamen zum Glauben, Gott redete in die Gewissen hinein und tat die außergewöhnlichsten Wunder …

Das Zentrum dieses übersprudelnden geistlichen Lebens scheint darin zu liegen, dass Paulus sich täglich in der Schule des Tyrannus mit den Jüngern unterredete (Vers 9). Tägliche Schulung im Wort Gottes in Gesprächsform mit den jungen Gläubigen, die nicht nur Lehre weitergab, sondern auch Lebensveränderung bewirkte. Diese konsequente Arbeit tat Paulus zwei Jahre lang, wahrscheinlich mehrere Stunden täglich. Offensichtlich waren die Jünger hoch motiviert, im Glauben zu wachsen.

Da müssen „die Brüder“ heute in vielen Gemeinden schon wesentlich mehr Druck ausüben, um selbst langjährige Christen einmal pro Woche in ihre Bibelstunden zu bekommen! Liegt das nicht auch an unseren ausgefahrenen Gleisen? Wer fragt nach den wirklichen Bedürfnissen der Gemeinde, übersetzt Lehre und Ermahnung in praktische Lebensschritte, motiviert zur Veränderung des Lebens? Zu Wort kommen will man schon, aber steckt man auch genügend Zeit und geistliche Energie in eine sehr gute Vorbereitung? Hat man klare Zielsetzungen für diese Abende?

Viele Gemeinden haben Hauskreise eingeführt. Sicher eine gute Methode zur Vermittlung lebensrelevanter Lehre. Allerdings kommt es auch hier entscheidend auf die Qualität ihrer Leiter an. Und darauf, dass die Hauskreise gut vernetzt sind. Wer gute Früchte ernten will, wird in die Leiter investieren, damit biblische Lehre konsequent und motivierend „rüberkommt“.

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