Mit Muslimen über den Glauben reden (1)

Es ist Ramadan – dieses Jahr vom 13. April bis zum 12. Mai. Ein großer Teil der etwa 1,3 Milliarden Muslime weltweit beteiligt sich am Fasten und hält in diesem Monat auch die anderen rituellen Pflichten strenger als sonst ein. Sie möchten mit alledem Allahs Wohlgefallen erlangen und Sühne für ihre Sünden leisten.

Als Christen wissen wir, dass Sühne für menschliche Schuld allein durch Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz garantiert wird. Deshalb wünschen und erbitten wir für Muslime, dass ihre religiöse Sehnsucht dadurch gestillt wird, dass sie Jesus Christus als Heiland und Herrn entdecken und zum Glauben an ihn kommen.

Um Christen zur konkreten und beständigen Fürbitte zu helfen, gibt der „Arbeitskreis Islam“ der Deutschen Evangelischen Allianz jedes Jahr (neben weiterem Material) den Gebetskalender „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ heraus. Lassen wir uns das Herz weiten mit Gottes Liebe zu allen Menschen, lasst uns mit mitbeten und das Gespräch mit unseren muslimischen Mitbürgern suchen! (Die Redaktion)

Zwei Dinge, die es uns einfach machen, mit Muslimen über den Glauben zu reden:

  1. Muslime haben kein Problem, über Gott zu reden. Das ist für sie ganz normal.
  2. Muslime schätzen die Bibel als heiliges Buch und bringen dem, was sie sagt, Respekt entgegen.

Zwei Dinge, die es schwer machen:

  1. Muslime glauben, die Bibel sei verfälscht worden.
  2. Muslime glauben nicht daran, dass Jesus Gottes Sohn und am Kreuz gestorben ist.

Ist die Bibel verfälscht?

Eine Annahme, die Muslime häufig glauben, ist, dass die Bibel im Gegensatz zum Koran verfälscht wurde. Da es  dazu noch verschiedene Meinungen bezüglich des Zeitpunkts der Verfälschung gibt, kann man mit verschiedenen Argumenten auf diese Aussage reagieren.

Ist der Gesprächspartner der Meinung, dass die Bibel vor dem Leben Mohammeds verfälscht wurde, könnte man erwidern: „Eine Veränderung vor der Zeit Mohammeds kann nicht möglich gewesen sein, weil ja im Koran (entstanden nach Mohammeds Tod, 632 nach Chr.) steht, dass die Thora, Psalmen und das Evangelium von Gott kommen, und dass die Heiligen Schriften der Bibel Licht und Leitung sind.“ (Sure 5,45, 47 -48 / Sure 6,35)

Hat die Verfälschung erst nach Mohammed stattgefunden, kann man mit einer Gegenfrage reagieren: „Wie sollten dann, so wie im Koran beschrieben, die Heiligen Schriften der Bibel Licht und Leitung sein?“ Wir haben Handschriften der Bibel aus dem 4. Jahrhundert n. Chr., den Codex Sinaiticus. Dieser enthält große Teile des Alten und ein vollständiges Neues Testament, die die Richtigkeit der heutigen Bibel bestätigen.

Eine weitere Gegenfrage wäre: „Ist Gott mächtig genug, sein eigenes Wort vor Verfälschung zu schützen? Antwort: „Wenn er das nicht kann, ist er nicht Gott!“ Ein hilfreicher Bibelvers für Gespräche dazu: „Auf ewig, o Herr, steht dein Wort fest in den Himmeln“ (Ps 119,89). Dieses ewige Wort Gottes kommt zu uns auf die Erde, um uns über Gott und seinen Willen zu informieren. (Joh 1,1-3; Joh 1,14). Auch im Koran steht, dass Jesus das Wort Gottes ist (Sure 4,172).

Ist Jesus Gottes Sohn und am Kreuz stellvertretend gestorben?

Für Muslime ist es unvorstellbar, dass Gott einen Sohn hat, weil sie davon ausgehen, dass dann Gott sexuellen Kontakt mit einer Frau, nämlich Maria, gehabt haben müsste. (Sure 9,36) Für uns als Christen drückt der Begriff „Sohn Gottes“ neben der übernatürlichen Zeugung Jesu durch den Heiligen Geist die einzigartige Beziehung zwischen Gott, dem Vater und Jesus, dem Sohn Gottes aus. Jesus hat Gottes Charakter (Lk 1,35; Mk 5,18-23), ist als einziger sündlos (1Joh 3,5; 1Petr 2,22; 2Kor 5,21) und sagt selbst indirekt deutlich, dass er der Sohn Gottes ist: Joh 9,35-37; Mt 26,63-64.

Im Koran gibt es viele Redewendungen, die bildhaft Dinge beschreiben. Eine davon ist „Sohn des Weges“ (Sure 2,216). Auch umgangssprachlich bezeichnen sie Muslime oft als „Sohn des Irans“ oder „Sohn Pakistans“. Vielleicht kann man diese bildhafte Sprache als Überleitung nutzen, um zur einzigartigen Beziehung zwischen Gott, dem Vater und dem Sohn Jesus hinzuleiten.

Klare Hinweise auf die Kreuzigung (und Auferstehung) von Jesus

Die Kreuzigung Jesu steht entgegen dem was in Sure 4, 158 steht, nämlich dass Jesus nicht gekreuzigt wurde, sondern einer, der ihm ähnlich war.

Die Propheten des Alten Testaments sagten den Kreuzestod voraus (Ps 22, 1-19; Jes 53). Jesus sprach oft von seinem bevorstehenden Tod (Lk 9,22; Mt 16,21). Augenzeugen, nämlich die Apostel, berichten von Jesu Tod und Auferstehung (1Joh 1,1-3; 2Petr 1,16-18; 1Kor 15, 3-8).

Die außerbiblische Geschichtsschreibung berichtet ebenfalls darüber (z.B. Flavius Josephus).

Jesus hat den Tod besiegt und Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht! (2Tim 1, 10)

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