Maueröffnung zu Gott

Es war immer ein beklemmendes Gefühl. Mehrfach musste ich wegen meiner Vortragstätigkeit die Grenze passieren. Beim letzten Besuch 1988 wurden wir bei der Ausreise dermaßen schikaniert, dass ich mir schwor, nie wieder in die DDR zu fahren. Und dann kam alles ganz anders.

Plötzlich, unerwartet – die Mauer fiel. Wenn ich heute von Hessen nach Thüringen fahre, ist das immer noch ein besonderes Erlebnis.

Als Christ erinnert mich der Mauerfall an ein noch viel größeres Wunder

Zwischen Gott und Mensch steht eine Mauer. Ursache ist der Ungehorsam des ersten Menschen gegenüber Gott. Als das Geschöpf so sein wollte wie der Schöpfer, zerbrach die intakte Beziehung. Seitdem steht die Sünde wie eine hohe Mauer zwischen Mensch und Gott: „Eure Vergehen haben die Mauer gebaut, die zwischen euch und eurem Gott steht.“ (Jesaja 59,2; NeÜ)

Sünde trennt. Was tun? Für mich als Mensch ist es unmöglich, diese Mauer zu überwinden. Ich brauche Hilfe. Diese Hilfe kommt von Gott selbst. Das ist die gute Nachricht. Gott schickt seinen Sohn in diese Welt, um das Sündenproblem zu lösen. Jesus Christus bezahlt stellvertretend für uns Menschen den Lohn der Sünde, den Tod. Er stirbt am Kreuz. Unvorstellbar! Gott selbst greift ein. Das ist das noch viel größere Wunder.

Jesus ist unser Friede!

„(Jesus Christus) selbst ist unser Friede, er, der aus beiden … eine Einheit gemacht und durch sein körperliches Sterben die Mauer der Feindschaft niedergebrochen hat.“ (Epheser 2,14; NeÜ)

Wie kommt ein Mensch in den Genuss dieser Grenzöffnung?

Da Jesus Christus die Trennung aufheben konnte, brauche ich logischerweise eine Verbindung zu ihm. Er ist der Mittler zwischen Gott und Mensch. Er hat gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6; ELB).

Diese Beziehung zu ihm nennt die Bibel Glauben. Als Paulus von einem Gefängnisaufseher gefragt wurde, was er denn tun müsse, um gerettet zu werden, antwortete er: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden“ (Apostelgeschichte 16,31; ELB). Das ist bis heute die einzige Möglichkeit, um persönlich in den Genuss der Freiheit zu kommen. Ohne Glauben ist es unmöglich, sich Gott zu nahen. Ohne Glauben bleibt die Mauer zu Gott bestehen. Allein durch die persönliche Beziehung zu Jesus Christus wird die Mauer überwunden.

Was muss ich konkret tun?

Zunächst muss ich einsehen, dass ich von Natur aus nicht so bin, wie ich sein müsste, um zu Gott zu passen. Ich mache Fehler, ich bin nicht perfekt! Schuld trennt mich von dem heiligen Gott. Diese Einsicht führt zu einem Bekenntnis. Im Gebet darf ich Jesus Christus meine Sünde bekennen. In dem Moment, wo ich Schuld bekenne, erfahre ich Vergebung. Damit ist der Weg frei. Nun lade ich Jesus Christus in mein Leben ein. Er soll ab sofort bestimmen. Deshalb sage ich bewusst: „Herr Jesus.“ Mit dieser Lebensübergabe beginnt die lebendige Beziehung zu ihm.

Ab sofort darf ich in engster Gemeinschaft mit Gott leben. Die Mauer der Feindschaft zwischen Gott und mir ist niedergerissen – allein durch Jesus Christus, den Sohn Gottes. Alles verdanke ich ihm! Ich wünsche mir, dass Sie sich an dem Ereignis freuen, das vor 30 Jahren den Lauf der Geschichte veränderte, und es Sie daran erinnert, dass Gott jede Mauer niederreißen kann – auch in Ihrem Leben!

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