Licht und Salz sein – Christsein in Zeiten der Panik

Die Bedeutung des Wortes „Panik“ wird im Duden wie folgt beschrieben: „durch eine plötzliche Bedrohung, Gefahr hervorgerufene übermächtige Angst, die das Denken lähmt und zu kopflosen Reaktionen führt.“ (1)

Wenn ich mich in einer Gefahr befinde, ist der Rettungsweg entscheidend. Das kennen Fachleute von den umfangreichen Brandschutzauflagen beim Bau von Immobilien. Hinweisschilder, auf denen Flucht- und Rettungswege eingezeichnet sind, sind bedingungslos freizuhalten. Allein diese klaren Hinweise haben in vielen Fällen weltweit Leben gerettet. Die Anweisungen müssen befolgt werden. Und das am besten in Ruhe und ohne Panik.

Welches Hinweisschild haben wir? Einer meiner Lieblingsverse steht in Daniel 3,29: „… weil es keinen Gott gibt, der so erretten kann wie dieser!“ Wir haben einen unfassbar großen und liebenden Vater im Himmel. Er allein kann und will uns retten. Dazu hat er bereits alle „Hinweisschilder“ deutlich sichtbar geschrieben, damit jeder Mensch diese vollkommene Rettung erfahren kann.

Wie kann ich in der aktuellen Coronakrise ein Hinweis für meine Mitmenschen auf den Herrn sein?

Es ergeben sich im Arbeitsalltag immer wieder Gelegenheiten. Der Betrieb, in dem ich arbeite, ist von den Behörden als systemrelevant eingestuft worden. Mein Büroalltag geht, soweit dies unter Berücksichtigung aller veränderten Rahmenbedingungen möglich ist, grundsätzlich genau so weiter wie vor den beschlossenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Informationsflut ist ungebrochen. In wenigen Minuten sind Anweisungen überholt oder werden revidiert. Nicht jeder kann mit dieser Vielzahl an Informationen umgehen, sie filtern, priorisieren und abarbeiten. Im direkten Kollegenkreis merke ich durch alltägliche Gespräche, wie der Herr uns gebrauchen möchte: Eine Kollegin zeigte Anzeichen von Panik. Sie konnte nach dem rasanten Ausbreiten des Virus keinen klaren Gedanken mehr fassen und war wie gelähmt, ihre tägliche Arbeit zu erledigen. Ein längeres Telefonat konnte sie beruhigen.

Schon in Sprüche 3,21 werden wir darauf hingewiesen, „Umsicht und Besonnenheit zu bewahren“. Es ist Mut machend zu wissen, dass der Herr Jesus mich genau an dieser Stelle, genau mit diesem Kreis der Kollegen, genau in dieser Zeit im Jahr 2020 mit genau dieser charakterlichen Ausstattung haben will. Wenn ich mit dieser Einstellung in den Tag gehe, habe ich mehr innerliche Ruhe bei den Herausforderungen des Tages.

Wie kann ich Zeugnis (Salz und Licht; vgl. Mt 6, 13-16) in meiner nächsten Umgebung sein?

Der Herr stellt uns alle in eine Nachbarschaft, in der und mit der wir wohnen, ob uns das passt oder nicht. Hier können wir als Familie, Eheleute oder als Einzelne auch durch unser Verhalten ein Zeugnis sein. Mir ist es ein Anliegen, dass unsere direkten Nachbarn Gottes großartiges Rettungsangebot kennen und annehmen.

Der Herr schenkt uns auch in Zeiten des Kontaktverbotes Möglichkeiten zu Kreativität, die ich gerne beibehalten möchte: ein Bibelvers als „Status“ gepostet, der von vielen gelesen wird und zum Nachdenken anregt. Der stille Flashmob am Ostersonntag, als wir frühmorgens mit Kreide auf den Gehweg vor unser Haus die Worte DER HERR IST AUFERSTANDEN! und JESUS LEBT! schreiben konnten, die trotz Regens am nächsten Tag noch heute am 27.4. gut lesbar sind. Ein ganz einfaches Zeugnis (2). Unser Küchenfenster befindet sich direkt an diesem Gehweg zur Straße hin. Immer wieder dürfen wir beobachten, wie Nachbarn und Passanten diese Worte lesen.

Wir dürfen und sollen gerade in dieser Krise klar auf die Hoffnung, die wir in unserem Herrn haben, hinweisen. Wir dürfen zeigen und sagen, dass wir eine Ruhe und Frieden im Herzen haben, die uns nur unser Vater im Himmel geben kann (vgl. Phil 4,7). Das beste Mittel gegen Panik ist der direkte Kontakt durchs Gebet. Wir dürfen alle Sorgen und Nöte, die uns bedrücken, auf ihn werfen, denn er sorgt für uns (1Petr 5,7)! Wertvoll sind mir in der Zeit der Coronakrise Lieder und -texte geworden (die man im Übrigen auch hervorragend „teilen“ kann). So können sie neben der Bibellese ein Impuls sein, unseren Blick auf den Herrn Jesus zu lenken.

Was kann uns geschehen, das nicht genau so nach Gottes Plan sein soll? Römer 8,28a (Schlachter): „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ In diesem Bewusstsein dürfen wir in jeden neuen Tag gehen. Dieses Wissen trägt uns durch. Gott besitzt die höchste Autorität. Er führt uns richtig.

 

Fußnote:

(1) https://www.duden.de/rechtschreibung/Panik vom 13.04.2020
(2) An vielen Stellen nahmen Christen an dem „stillen Flashmob“ an Ostern teil, indem sie mit Kreide die Osterbotschaft auf den Bürgersteig vor ihrer Wohnung schrieben. Im Artikel finden sich Fotos aus Mettmann und Wuppertal.

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