Klimawandel, Pandemie und Flüchtlingskrise – gerät unsere Welt völlig aus den Fugen?

In den vergangenen Monaten kam es „knüppeldicke“. Erst die unendliche Diskussion um den Klimawandel, dann ein erneutes Aufflammen des Flüchtlingsdramas, das Europa nun schon über Jahre hinweg beschäftigt, und schließlich auch noch die Corona-Pandemie, die alles auf den Kopf stellte und wochenlang die Wirtschaft weltweit lahmlegte. Und das ist höchstwahrscheinlich noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn die Folgen der Pandemie werden vermutlich heftig sein. Hatte man bis vor einigen Monaten stets noch das Gefühl, dass die Lage einigermaßen überschaubar blieb, war das mit der Corona-Krise endgültig vorbei. Das hatte so noch niemand erlebt.  Und hier ist wirklich jeder irgendwie betroffen und durchlebt nun schon längere Zeit eine weltweit anwachsende Bedrohung, die verschiedene bedrängende Szenarien vorstellbar werden lässt. Bestimmte Bibeltexte, die sich auf Krisen und Notzustände beziehen, bekamen und behalten eine nie für möglich gehaltene Aktualität.

Wo soll das alles noch enden? Wie soll man das alles beurteilen, und was ist, wenn man persönlich darunter zu leiden hat? Viele Gläubige müssen vielleicht erstmalig lernen, wie man in schweren Krisen seinen Glauben nicht verliert, sondern die Ruhe bewahrt und weiterhin auf den vertraut, der uns bisher so viel Gutes schenkte und von dem nun auch das kommt, was die Welt momentan so durcheinanderfegt (vgl. Amos 3,6).

Wie gehen wir als Gläubige mit all dem um?

Dazu haben sich inzwischen schon viele geäußert, aber das Folgende ist – für mich zumindest – wichtig und bedenkenswert: Wir sollten uns nicht zum Spielball der vielen kontroversen Meinungen machen lassen, die uns heute im Medienzeitalter mehr denn je überfluten. Und wir sollten uns auch nicht anmaßen, zur Lösung all dieser Probleme etwas Entscheidendes beitragen zu können, mal abgesehen von dem Gebet und Flehen zu Gott, dass er Erbarmen mit uns Menschen haben möge.

Was zeigt sich uns als dringlich, wenn wir die Sache einmal aus der Perspektive Gottes betrachten? Was würde ihm denn gefallen, bei uns festzustellen?

1. Jesus hat uns zugesagt, bei uns zu sein bis an der Welt Ende (Matthäus 28,20). Obwohl er die Seinen mitten im Schmelztiegel dieser Welt zurückgelassen hat, vermag er sie doch auf wundersame Weise zu bewahren.

Beispiel: Die drei Freunde Daniels im dramatischen Umbruch ihrer Zeit sind eine Verbildlichung davon. Was war ihre Haltung? „Ob unser Gott, dem wir dienen, uns retten kann … oder ob nicht: Es sei dir jedenfalls kund, König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und uns vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, nicht niederwerfen werden“ (Daniel 3,17-18). Sie halten an ihrer Treue zu Gott fest, als ihr Leben in Gefahr ist.
So sollten auch wir uns umso fester an Gott halten und ihm ohne Ablenkung weiter dienen und ihm die Ehre geben, je bedrohlicher die Lage in der Welt wird. So gut und sinnvoll viele Maßnahmen sind, die von Regierungen gegen Krisen und Katastrophen getroffen werden, entscheidend ist, dass wir als Gläubige unser Vertrauen auf Gott setzen und zu ihm ins Gebet gehen. Davon hängt mehr ab, als wir vielleicht erahnen können.
Gott hat sich damals zu den drei Freunden Daniels bekannt und sie aus dem Feuerofen gerettet. Er wird sich auch zu denen bekennen, die ihm heute treu bleiben und sich zu ihm bekennen. „Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der … seine Knechte gerettet hat, die sich auf ihn verließen … und ihren Leib dahin gaben, damit sie keinem Gott dienen oder ihnen anbieten müssten als nur ihrem Gott“ (Dan 3,28).

2. Obwohl gefangen in schwierigen und bedrohlichen Umständen können wir daran festhalten, Gott und den Menschen zu dienen, indem wir ihnen bezeugen, an wen wir glauben, und ihnen das Evangelium von Jesus Christus bekannt machen.

Beispiel: Paulus und Silas im Gefängnis von Philippi (Apg 16,25f.) sind eine Verbildlichung davon. Geschlagen, verwundet und mit Ketten gefesselt – das war eigentlich schon genug. Und für viele andere wäre das eine Überforderung gewesen. Aber dann kommt auch noch ein Erdbeben dazu. Geht’s noch!? Gibt ihnen das jetzt nicht endgültig den Rest? Nein! Nachdem sie schon vorher Loblieder (!) gesungen hatten und die Gefangenen ihnen zuhörten, vermochten sie jetzt sogar noch, Leben zu retten … Was hat Gott aus ihnen gemacht, dass sie sich in bedrohlicher Lage sogar noch auf die Rettung anderer zum ewigen Leben konzentrieren konnten? Nichts anderes als das, was er aus jedem von uns machen will und kann, der ihm hingegeben ist. – „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden!“ Liegt uns das am Herzen, mitten im Durcheinander und Chaos dieser Welt, diese Botschaft noch auf der Zunge zu haben?

Fünf Ratschläge und Zusprüche des Herrn inmitten endzeitlicher Krisen und Erschütterungen

1. „Seht zu dass ihr nicht verführt werdet!“ (Lukas 21,8)

Es mangelt wahrlich nicht an Stimmen, die in den letzten Tagen laut werden und Einfluss auf uns nehmen wollen. Das Wort Gottes gibt uns jedoch genügend Aufschluss darüber, wie wir uns verhalten und – vor allem – an wen wir uns halten sollen (siehe oben).

2. „Erschreckt nicht! Denn dies muss vorher geschehen.“ (21,9)

Wer gedankenlos vor sich hinlebt, wird leicht erschrecken und in Panik verfallen, wenn Erschütterungen kommen. Dann verfällt man entweder in einen Lähmungszustand und wird handlungsunfähig oder trifft unweise Entscheidungen. Der Herr hat uns aber gesagt, was kommen wird. Und damit sollten wir auch realistisch rechnen.

3. „Setzt es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt!“ (21,14).

Das scheint im Widerspruch zu dem oben Gesagten zu stehen. Und doch trifft es zu, denn wir müssen uns keine unnötigen Sorgen machen. Wenn wir täglich mit dem Herrn leben und im Glauben wachsen, dann werden wir uns auch in Krisen und Erschütterungen richtig verhalten und äußern können, denn der HERR wird uns durch seinen Geist Worte geben und uns sicher auch mit seiner Kraft und Weisheit erfüllen, sodass wir standhalten können.

4. „Gewinnt eure Seelen durch euer Ausharren!“ (21,19)

Trotzdem obliegt auch uns eine gewisse Verantwortung, im Umbruch der Zeiten auf Kurs zu bleiben, unser Leben zu bewahren, am Glauben festzuhalten und nicht von dem Fels zu weichen, auf den wir unser Leben gegründet haben. Ausharren meint: so lange dem Druck standhalten, bis Gott eine Wende herbeiführt. Der HERR hält uns, deshalb sollten wir ihn nicht loslassen, sondern geduldig auf sein Handeln warten.

5. „Blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“ (21,28)

Macht unser Glaube wirklich den Unterschied? Haben wir wirklich ein „Plus“ gegenüber denen, die ohne Gott sind? Ja, unbedingt! Denn unsere (endgültige) Erlösung ist geplant und wird tatsächlich kommen. Der HERR steht bereit, auszuführen, was er angekündigt hat: nämlich uns zu sich zu holen und uns in sein himmlisches Reich  hineinzuretten (vgl. 2Tim 4,18).

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