Ist das Aussehen unserer Gemeinderäume wichtig?

Ich erinnere mich gern an einen alten treuen Bruder, der viel für den Herrn gearbeitet und immer versucht hat, ein Zeugnis für ihn zu sein. Dieser Bruder hatte sich sehr eingesetzt, als ein neuer Raum für unsere Zwecke als Gemeindesaal umgebaut wurde. Er war immer in vorbildlicher Weise bereit, seinen Geldbeutel aufzumachen und zu spenden. Nachdem wir eingezogen waren, wollten wir für den Raum noch einen Läufer kaufen, der den nicht so ganz schönen Boden im Zugangsbereich „verstecken“ sollte. Der Bruder verweigerte seine Zustimmung mit der Begründung: „Der Teppich dient nicht dem Evangelium.“ Dahinter stand die Vorstellung, dass das Äußere für die Weitergabe des Evangeliums unwichtig sei.

Inzwischen weiß ich aus vielen Erfahrungen, dass ein freundliches einladendes Äußeres die Gläubigen stark motivieren kann, Gäste mitzubringen. Und dass die Menschen sich einfach mehr öffnen, wenn sie sich wohl fühlen. Deswegen gestalten wir ja auch unser Zuhause möglichst wohnlich. Dabei gilt allerdings immer, dass die Ausstattung auch zu uns passen muss und „aufgesetzter“ Komfort vermieden wird.

Und ein Zweites ist wichtig. Ich kenne Gemeinden, die zwängen sich in ihren Räumen zusammen wie die Heringe. Einfach weil sie nicht den Mut haben, Gott um neue Räume zu bitten. Auch das ist eine Erfahrung: Wenn unser Gemeindesaal zu 80% gefüllt ist, sollten wir an Erweiterung oder neue Räume denken. Oder aber Veranstaltungen für Gäste an anderer Stelle durchführen. Manchem Gast fällt einfach das Wiederkommen schwerer, wenn er nur mit Mühe einen Platz gefunden hat.

Von einer Gemeinde, die sehr stark gewachsen ist, weiß ich, dass sie immer einen richtigen Wachstumsschub erlebt hat, nachdem sie ihre Räume erweitert hatte. Auch wir haben das erfahren. Wir sind vor vier Jahren von einem Raum, der mit Mühe 130 Leute fasste, in einen Raum mit etwa 250 Plätzen umgezogen. Am ersten Sonntag hatten wir Gästegottesdienst. Es waren fast 170 Besucher da!

„Viele von uns sind anfangs nicht durch Redekunst oder Predigten von der Relevanz des Evangeliums überzeugt worden, sondern durch die sichtbare Liebe und Einheit unter den Heiligen.“
– Fred Colvin –

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