Infos zum Text: Die Propheten Joel und Obadja

Lies Joel 1,1-2 und 2. Könige 12,1-3

Die meisten prophetischen Bücher beginnen mit einem Hinweis über die Herkunft des Propheten und einer Angabe, unter welchen Königen sie ihr Amt ausübten. Bei diesen beiden Männern ist das anders.

Die beiden Bücher geben keinerlei direkte Auskunft über die Zeit, in der die Männer wirkten, über ihre Herkunft und ihr Wirkungsgebiet. Manche andere Propheten – wie Jona – kann man ganz gut einordnen, weil sie in den Königsberichten erwähnt werden. Aber im Fall dieser beiden Männer hilft das auch nicht weiter. Neben dem Propheten gibt es 13 weitere Joels im AT, aber keiner lässt sich mit dem Propheten identifizieren. Obadjas gibt es auch mindestens 12, und von keinem ist bekannt, dass er ein Prophet gewesen sei.

So umgibt diese beiden Bücher, was ihre historische Einordnung betrifft, allerhand Nebel. Alle Versuche, Wirkungszeit und -ort zu bestimmen, lassen sich nur aus dem Inhalt der Bücher selbst gewinnen. Aber auch hier herrscht keineswegs Einheit unter den Gelehrten. Manche sind für eine sehr frühe Datierung (etwas um 800 v. Chr.), manche neuere Ausleger sehen sie gar als nachexilische Propheten an. Die Mehrzahl der konservativen Ausleger teilt die traditionelle Sicht und setzt beide aufgrund ihrer Botschaft um das 8. Jhdt. vor Christus an. Als wichtigen Hinweis auf diese Zeit versteht man vor allem die erwähnten Feinde: Tyrus, Sidon, Edom. Das waren die Feinde, mit denen Israel im 9. und 8. Jhdt. zu tun hatte. Später waren die Assyrer und Babylonier die Hauptfeinde. Da sie aber in den Büchern keine Rolle spielen, wertet man das als Hinweis auf eine frühe Wirkungszeit.

Diesen Vers sollte man kennen:

„Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird errettet werden. Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR gesprochen hat.“ (Joel 3,5)

 

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