Infos zum Text: Die Offenbarung

Diesen Vers sollte man kennen:

„Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ (Offenbarung 22,12.13)

Der Verfasser

Obwohl an vier Stellen des Textes Johannes als Verfasser genannt wird (Offb 1,1.4.10 und 22,8) und damit häufiger als in den meisten anderen biblischen Büchern, wurden in letzter Zeit gelegentlich Zweifel an der Abfassung durch den Jünger Johannes geäußert. Keiner der vorgebrachten Gründe hat besonderes Gewicht. Neben den Angaben im Bibeltext selbst sprechen folgende Gründe für Johannes, den Jünger Jesu, als Verfasser:

  • Die großen Väter der alten Kirche (wie Irenäus) weisen sie Johannes zu.
  • Die Offenbarung wurde spontan in weiten Kreisen anerkannt. Man nimmt an, dass sie zum Beginn des 2. Jhdts. das meistgelesene biblische Buch war. Das lässt auf einen Verfasser mit hoher Autorität schließen.
  • Der Verfassers steht den angeschriebenen Gemeinden (1,9) nahe und kennt die Verhältnisse.

Was ist die Offenbarung überhaupt für ein Buch?

Die Offenbarung ist ein faszinierendes und zugleich schwieriges Buch. Die Ausleger haben höchst unterschiedliche Vorstellungen entwickelt, wie das Buch überhaupt zu verstehen sei. Das betrifft nicht nur Einzelaussagen, sondern das Buch als Ganzes. Anschließend finden sich die vier wesentlichsten Auslegungskonzepte der Offenbarung:

  1. Kirchen- und Weltgeschichtliche Deutung:
    Die ganze Offenbarung wird als verdichtete Beschreibung der Geschichte verstanden.
    Das Problem: Die vergehenden Jahrhunderte machen ständige Korrekturen in der Auslegung erforderlich.
  2. Die zeitgeschichtliche Deutung:
    So ähnlich, wie Paulus Briefe in eine konkrete Situation geschrieben hat, sei die Offenbarung eine prophetisch verhüllte Botschaft an die leidende Gemeinde im 1. Jhdt. Das ganze Buch beschreibt nur diese Zeit.
  3. Die symbolisch-zeitlose Deutung:
    Der Bezug zur Geschichte spielt hier keine Rolle. Die Texte werden also nicht der Geschichte zugeordnet, sondern sind nur eine Verkleidung für zeitlose göttliche Prinzipien.
  4. Die endgeschichtliche Deutung:
    Die ersten Kapitel (1 bis 3), werden dabei als Botschaften an historische Gemeinden verstanden (manchmal auch als Perioden der Kirchengeschichte). Ab Kap. 4 werden die Ereignisse der letzten Zeit beschrieben bis zur Endvollendung.

Kommentare sind geschlossen.