Infos zum Text: Die Briefe des Johannes

Die Absicht der Briefe

Wenn man die Briefe liest, wird man hauptsächlich zwei „Stoßrichtungen“ erkennen. Sie wenden sich einmal nach „innen“: Es muss unter Gläubigen eine Kultur der Liebe geben, sonst sollten sie vorsichtig sein, sich Christen zu nennen. Dann wendet sich der Schreiber nach außen und warnt vor „vielen falschen Lehrern“.

Wahrscheinlich hat er verschiedene Irrlehren im Visier. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass sie auf irgendeine Weise die Gottheit oder Menschheit des Sohnes Gottes beschneiden. Daran sind sie alle erkennbar.

Der Verfasser

Es ist ganz untypisch für einen Brief, dass man weder etwas über den Verfasser noch über die Empfänger liest. Sicher ist, dass sich Verfasser und Empfänger gut gekannt haben müssen. Nun ist man seit frühester Zeit sehr gewiss, dass Johannes, der Verfasser des Evangeliums, auch diese drei Briefe geschrieben hat.

  • Warum machen es die ersten drei Verse unmöglich, etwa an Paulus als Verfasser zu denken?
    Weil der Verfasser von Anfang an Augenzeuge der Ereignisse um Jesus war. Der Verfasser muss also einer der 12 Jünger sein.
  • Welchen Eindruck vom Alter des Verfassers vermittelt die Anrede „meine Kinder“? 14 Mal verwendet Johannes im ersten Brief diese Anrede. Auf welches Verhältnis zu den Briefempfängern lässt so eine Anrede schließen?
    Es macht den Eindruck, dass der Verfasser ein alter, geachteter Patriarch ist. Das würde für Johannes sprechen, denn er dürfte der am längsten lebende Augenzeuge gewesen sein.

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