Infos zum Text: Das Evangelium nach Lukas

Diesen Vers sollte man kennen:

„Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ (Lukas 19,10)

Verfasser

Die beiden Bücher, die Lukas schrieb (Lukas und die Apostelgeschichte), machen zusammen mehr als ein Viertel des gesamten Neuen Testaments aus. In beiden Büchern gibt es aber keinen Hinweis auf Lukas als Verfasser. Woher weiß man dann so sicher, dass wir es mit Lukas-Schriften zu tun haben? Einerseits sind sich die alten Kirchenväter völlig einig, dass Lukas der Verfasser ist. Dann erschließt sich aus den „Wir“-Berichten in der Apostelgeschichte, dass nur Lukas als zeitweiliger Begleiter des Apostels Paulus infrage kommt. Fazit: Lukas, der gebildete Nichtjude und Arzt, ist der Verfasser.

Schreibabsicht

Warum hat Lukas dieses Evangelium geschrieben? Er will einem Nichtjuden mit Namen Theophilus die Zuverlässigkeit der Botschaft von Jesus belegen (1,4). Es ist ein Evangelium, das über Theophilus hinaus die Botschaft von Jesus Christus Nichtjuden nahebringen will. Es gibt viele Details, an denen man erkennt, dass er Empfänger im Blick hat, die das Land Israel und die jüdische Geschichte nicht kennen. So erklärt er geografische Angaben, bindet die Angaben von Jahreszahlen an die Regierungszeit römischer Kaiser (2,1), verzichtet auf viele alttestamentliche Bezüge, erzählt besonders intensiv von den Begegnungen von Nichtjuden mit dem Herrn – das sind alles Hinweise darauf, dass es ein Evangelium für die Menschen außerhalb des Judentums ist.

Besonderheiten

Jedes Evangelium hat seine Besonderheiten. Bei Lukas sind es besonders folgende Einzelheiten, auf die man achten kann:

  • Das Evangelium enthält viele Berichte, die sich bei Matthäus und Markus nicht finden, besonders der Bericht über die Geburt Jesu und viele Einzelberichte in den Kapiteln 10-19.
  • Er erzählt viel über die Benachteiligten der Gesellschaft: Kranke, Samariter, Kinder, Frauen – ihnen allen gilt die gute Nachricht.
  • Lukas schreibt mehr über das Gebet als alle anderen Evangelisten:
    Lk 3,21; 5,16; 6,12; 9,18.29; 22,32.40-41.
  • Er legt Wert auf Detailgenauigkeit. Seine Beschreibung von Situationen und Umständen ist häufig sehr klar und informativ.
  • Eusebius, der erste „Kirchenhistoriker“, schreibt, dass Paulus das Lukasevangelium meine, wenn er in seinen Briefen schreibt „nach meinem Evangelium“.

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