Infos zum Text: Das Evangelium nach Johannes

Der Verfasser

Das Buch ist überschrieben „Das Evangelium des Johannes“, aber woher wissen wir, dass es von Johannes stammt? Im ganzen Buch selbst gibt es nämlich keinen klaren Hinweis auf den Verfasser.

Eine Quelle ist die Überlieferung der Kirchenväter, die nicht lange nach Johannes lebten und den Text immer Johannes zuschreiben. Es gibt aber auch im Evangelium selbst Hinweise auf den Verfasser. Wiederholt wird ohne Namensnennung von einem Jünger gesprochen, „den Jesus liebte“. Alle anderen Jünger werden im Evangelium mit Namen genannt. Daher macht es Sinn, hinter dem einzigen namentlich nicht genannten Jünger den Verfasser Johannes zu sehen.

Seit dem 19. Jh. bestreitet die kritische Theologie die Verfasserschaft durch Johannes und nimmt irgendeinen unbekannten Verfasser an, der das Werk im späten 2. Jahrhundert geschrieben haben soll. 1920 jedoch wurde ein Fragment dieses Evangeliums gefunden, dass auf 125 n. Chr. datiert wird. Es spricht also alles dafür, dass das Johannesevangelium von Johannes stammt.

Johannes und die anderen Evangelien

Die ersten drei Evangelien werden gerne die „Synoptiker“ (Zusammenschau) genannt, weil sie viele Berichte gemeinsam haben. Im Inhalt des Johannesevangeliums finden sich kaum Überschneidungen zu den anderen drei Evangelien. Das lässt vermuten, dass Johannes die drei anderen Evangelien kannte. Wäre sein Evangelium das Einzige, hätten die Berichte von Jesus enorme Lücken: Es fehlt der Stammbaum, die Geburt, die Versuchung usw. So konzentriert sich Johannes auf bestimmte Linien, die er mit viel Hingabe verfolgt.

Besonderheiten des Evangeliums

Es ist eine merkwürdige Mischung aus Einfachheit und Schwierigkeit. Einfach deshalb, weil es die typischen, klaren Sätze enthält, die sich in jedem Lernverskatalog wiederfinden. Einfach auch deshalb, weil es in einer schlichten Sprache abgefasst ist. Es enthält einen Wortschatz von etwa 700 Worten – das ist der Wortschatz eines Kleinkindes. Andererseits enthält es schwierige theologische Einzelaussagen.

  • Johannes schreibt nicht über alles. Er hätte zwar Stoff für viele Bücher, aber er beschränkt sich. Seine Schreibabsicht diktiert die Stoffauswahl. Was hat er für eine Absicht? (siehe Joh 20,30+31)
    Es ist ein ausgesprochen „evangelistisches“ Evangelium: Johannes schreibt, was den Glauben an Jesus fördert.
  • Johannes hat etliche Siebener-Reihen. Es gibt sieben „Ich bin …“-Worte des Herrn, es gibt sieben Wunderberichte, mit denen der Herr seine Gottheit bestätigt. Welche von diesen 2 x 7 kennst du?
    Ich bin das Brot, das Licht, die Tür, der gute Hirte, die Auferstehung und das Leben, Weg, Wahrheit und Leben und der wahre Weinstock.

Für den Rest … siehe Bibel!

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