Infos zum Text: Das Buch Hiob

Diesen Vers sollte man kennen:

„Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte.“ (Hiob 42,10)

Handlungszeitraum

Hiob könnte in der Zeit der Patriarchen gelebt haben, also zwischen 2100 und 1900 vor Christus. Für diese Annahme sprechen:

  1. Das Lebensalter Hiobs. Nach den geschilderten Ereignissen lebte er noch 140 Jahre. Er könnte also gut 200 Jahre alt geworden sein – das passt in die Zeit Abrahams und seiner Nachkommen.
  2. Ortsbezeichnungen, Münzen und Völker passen in diese Periode.
  3. Es gibt keine Hinweise auf das Gesetz und das Heiligtum, was auch auf die Zeit vor der Gesetzgebung am Sinai schließen lässt.

Abfassung

Wer das Buch geschrieben hat und wann es geschrieben wurde, ist aus dem Buch selbst nicht zu erfahren. Die jüdische Tradition sieht Mose als Verfasser, was aber nicht sicher ist. Andere vermuten die Abfassung in der Zeit Davids, weil die anderen Weisheitsbücher ebenfalls dieser Zeit entstammen. Diese Annahme ist insofern mutig, weil sie eine 1000-jährige mündliche Überlieferung voraussetzt. Vielleicht ist es auch von Hiob selbst verfasst, er hätte jedenfalls 140 Jahre Zeit dafür gehabt.

Der literarische Stil

Die ersten beiden Kapitel und der Schluss sind erzählende Prosa (ungebundene Sprachform), der Hauptteil des Buches ist Poesie (Dichtung) in der typischen Form des hebräischen Parallelismus (Nebeneinanderstellung). Bei dieser Art von Dichtung reimen sich nicht die Zeilenenden, sondern die beiden Hälften eines Verses bilden einen „Reim der Gedanken“. Das Buch Hiob ist reich an Bildern und Vergleichen und gilt überhaupt als ein sprachliches Meisterwerk. Es enthält eine Reihe von geistreichen Ausdrücken und Sätzen, die auch Menschen bekannt sind, die eigentlich keine Ahnung vom Buch Hiob haben.

Kommentare sind geschlossen.