Infos zum Text: 2. Chronik

Diesen Vers sollte man kennen:

„… damit erfüllt würde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias, bis das Land seine Sabbate ersetzt bekam.
All die Tage seiner Verwüstung hatte es Ruhe, bis siebzig Jahre voll waren.“ (2. Chroinik 36,21)

Zeit der Abfassung

Eigentlich ist man geneigt, aus den letzten Sätzen eines Geschichtswerkes Schlüsse über die Zeit der Abfassung zu ziehen. Das sollte man im Fall von 2. Chronik nicht zu schnell tun. Das Buch endet mit dem Edikt des Kyrus, in dem die Juden zur Rückkehr nach Jerusalem aufgefordert werden. Das war im Jahr 538 v. Chr. Damit haben wir aber noch nicht den Zeitpunkt der Abfassung, denn der Priester Esra – vermutlich der Schreiber – kommt erst 80 Jahre später in Jerusalem an. Und dann beachten wir noch einen Hinweis in 1. Chronik 3. Dort werden sechs nachexilische Generationen aufgelistet. Für sechs Generationen sollte man durchaus 150 Jahre annehmen. Damit wären wir bei einer Abfassungszeit um 400 vor Christus.

Das Königtum und die Reformen

Der Verfasser hat nicht gleichmäßig Interesse an allem Berichtenswertem. Manche Themen haben für ihn großes Gewicht, andere lässt er aus. So verwendet er viele Kapitel auf die drei großen Reformen in der Geschichte des Südreiches: die erste unter Asa und Joschafat, die zweite unter Hiskia und schließlich die dritte unter Josia. Überhaupt konzentriert er sich ab der Reichsteilung ganz auf Juda. Das Nordreich Israel erwähnt er nur, wenn er irgendeinen historischen Bezug erklärt oder von einer militärischen Auseinandersetzung berichtet, die beide Reichsteile betrifft.

Deutungen

Manchmal verlässt der Schreiber seine Rolle als Chronist und beginnt, Geschichte zu erklären, wie in dem angeführten Lernvers. Dann muss man besonders wachsam hinhören, denn der Wert des Geschichtsunterrichtes liegt in den Schlüssen, die man daraus zieht.

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