Golgatha: Er ist die Sühnung für unsere Sünden

Golgatha zeigt das schreckliche Ausmaß menschlicher Sünde. Zum einen darin, wie sich der Mensch gegen Gott selbst, d.h. seinen Sohn, richtet und was er ihm anzutun fähig ist. Zum anderen darin, dass der Tod wirklich unerbittlich der Sünde Lohn ist. Sühnung der Sünde konnte nur durch den Tod des Einen geschehen, der ohne Sünde war und stellvertretend für unsere Sünden starb. Die Schuld der Sünde aller Menschen wurde auf Golgatha vollständig bezahlt.

Dass der Herr Jesus am Kreuz von Golgatha geopfert wurde, war die Grundlage dafür, dass Gott mit den Menschen Gemeinschaft haben konnte, denn Gott kann mit dem Sünder und dessen Sünden an sich keine Gemeinschaft haben. Christus hat die Sünden all derer gesühnt, die an ihn glauben.

Ein wichtiger Aspekt unserer Erlösung ist aber auch, dass nicht nur die einzelnen Sünden von Menschen gesühnt wurden, sondern auch die Erbsünde, die durch Adam in diese Welt gekommen ist. Der Herr Jesus erlöst uns auch von unserer sündigen Natur.

All das tat er in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz auf Golgatha. Er litt an unserer Stelle – wir hätten es nicht gekonnt bzw. es hätte uns keinerlei Nutzen gebracht, sondern nur den Tod. Uns ist jedoch Heilung geworden, dadurch, dass er zur Sünde gemacht wurde und Gott sein gerechtes Gericht über Sünde an seinem Sohn vollzogen hat. Was Christus in dem Verlassensein von Gott als Folge der Sünde erduldete, das hat er ganz allein durchlitten. Das Allerschmerzlichste für ihn war, dass Gott fern von ihm war. In höchster Not, wo andere Hilfe von Gott finden, hat Gott ihn verlassen! Diese Leiden im Gericht bewirkten die Sühnung. Sie sind die Strafe zu unserem Frieden (Jes 53,5).

Vermag irgendjemand das zustande zu bringen? Nur durch den Herrn Jesus konnte der Mensch mit Gott versöhnt werden. Nicht Gott musste mit den Menschen versöhnt werden, sondern der Mensch mit Gott. Auf Gottes Seite gab es nichts zu korrigieren; der Mensch war es, der versöhnt und aus der Entfremdung zurückgeholt werden musste.

Wenn wir nun mit Gott versöhnt sind und das ewige Leben haben, müssen wir nicht mehr sündigen. Ist uns das bewusst? Wir sind der Sünde gestorben. Johannes geht davon aus, dass ein Gläubiger nicht mehr gewohnheitsmäßig sündigt. Und Paulus schreibt: „Auf keinen Fall! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?“ (Röm 6,2). Sollte nun aber der Fall eintreten, dass doch jemand sündigt, dann ist nicht alles verloren: „Wir haben einen Fürsprecher bei dem Vater.“ Es ist Jesus Christus, der Gerechte (1Joh 2,1). Indem er für uns betet, verwendet er sich für uns in seiner priesterlichen Tätigkeit und führt uns in die Anbetung seiner Person – das beschreibt der Hebräerbrief. Eine andere Beschreibung des „anwaltlichen Dienstes“ finden wir in 1. Johannes 2,1-2: Er ist unser Beistand – er kommt an unsere Seite und steht uns bei. Er steht uns vor Gott bei, der uns aufgrund unserer Sünde verdammen müsste, der uns ohne Christi Versöhnungsdienst verdammen würde. Die Gotteskindschaft wird durch unsere Sünde nicht zerstört, aber die praktische Gemeinschaft wird unterbrochen. Wahre Gläubige empfinden eine tiefe Not, wenn sie in Sünde gefallen sind. Ist das bei uns so? Der Fürsprecher ist da und vertritt uns beim Vater. Herrlich, Gott ist trotzdem immer noch unser Vater!

Der Herr Jesus, der von Gott – nach seinem Sühnetod – vollkommen angenommen wurde, ist jetzt in der Gegenwart Gottes. Und in ihm, der uns zur Gerechtigkeit geworden ist, sind auch wir angenommen. Das ändert sich auch dann nicht, wenn wir gesündigt haben.
Er ist unser Anwalt und vertritt uns vor Gott. Er ist unser Fürsprecher und spricht nicht gegen uns, was der „menschlichen Gerechtigkeit“ entsprechen würde, sondern er spricht für uns. Das ist Gnade! Johannes sagt in seinem ersten Brief (1,4): „Dieses schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei!“ Möge der Geist Gottes diese Freude über die wunderbaren Taten Gottes und seines Sohnes, Jesus Christus, in unseren Herzen bewirken! Wir haben jetzt Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Sohn. Unwiderruflich gerettet! Unwiderruflich versöhnt! Unermesslich beschenkt!

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