Die Emmaus-Werkzeugkiste

Emmaus Bibelkurse: Gottes Wort verändert Menschen

Anita ist in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Nach der Wende ging sie gemeinsam mit ihrem Mann in den Westen. Sie hatte einen Hunger nach Gott und suchte nach Antworten. So kam sie in eine christliche Gemeinde in Bergisch Gladbach. Doris sprach sie an und merkte, dass sie Jesus Christus nicht als ihren persönlichen Retter kannte. „Ich fragte Anita, ob sie Interesse hätte, einen Emmaus Bibelkurs mit mir zu machen. Sie sagte sofort begeistert zu“, erinnert sich Doris. So trafen sich die beiden Damen regelmäßig, um bei Kaffee und Kuchen gemeinsam den Kurs zu machen und in der Bibel zu lesen. „Nach der ersten Lektion ging es los: Ich wollte immer mehr von Jesus Christus wissen“, sagt Anita. Doris betete viel und bereitete sich gut auf die Treffen vor. „Der allerschönste Moment war, als Anita ihr Leben Jesus anvertraute“, erzählt Doris mit bewegter Stimme. Die beiden Frauen machten gemeinsam noch weitere Kurse. Bis heute treffen sie sich doch jetzt gemeinsam mit ihren Ehemännern, denn Anitas Mann bekehrte sich einige Zeit später auch!

Die Emmaus Bibelkurse waren für Doris eine große Hilfe, Anita zum Glauben zu führen. „Bei Glaubensgesprächen mit Nichtchristen geht es mir manchmal so, dass ich vom Thema abschweife. Die Kurse halfen mir, den roten Faden nicht aus dem Blick zu verlieren.“

Emmaus Fernbibelschule: Die Idee

Über die Jahrzehnte haben sich die Emmaus Fernbibelkurse in über 100 Ländern bewährt. Die Vision: Menschen sollen durch das systematische Studium von Gottes Wort zum Glauben an den Herrn Jesus geführt werden und für ihn leben. Angefangen hatte alles 1941: Der Missionar R. E. Harlow gründete gemeinsam mit anderen die „Emmaus Bibelschule“ in Kanada. Weil nicht jeder Interessierte nach Toronto kommen konnte, begannen sie, Bibelkurse zu entwickeln die Emmaus Fernbibelschule war geboren. William MacDonald erkannte in den Kursen eine große Chance, Nichtchristen mit dem Evangelium zu erreichen. So verfasste er den Kurs „Was die Bibel lehrt“. Viele weitere Kurse von William MacDonald, John Phillips, Cyril H. Brooks und anderen folgten. Missionare übersetzten die Kurse in über 80 Sprachen und arbeiten mit ihnen auf der ganzen Welt. Die Koordination für Deutschland und Österreich liegt bei der Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach.

„Viele Menschen auf der ganzen Welt sind durch die Beschäftigung mit der Bibel anhand der Emmaus Fernbibelkurse zum Glauben gekommen. Wichtig ist mir, dass es dabei nicht in erster Linie um bloßes Bibelwissen geht, sondern um eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus.“

Emmaus Fernbibelschule in Deutschland

Nun wurden die deutschen Kurse überarbeitet. Sie sind über emmauskurse.org kostenlos erhältlich. Es gibt ein Basismodul, das in fünf Kursen die Grundlagen des christlichen Glaubens erklärt. Das Aufbaumodul ist für Christen, die den Wunsch haben, im Glauben zu wachsen. Neun Kurse behandeln Themen wie Taufe, Glaube im Alltag und die Gnade Gottes. Die Teilnehmer studieren mithilfe der Kurse systematisch die Lehren der Bibel und beantworten Prüfungsfragen, die sie an Emmaus zurückschicken. Danach bekommen sie eine persönliche Rückmeldung und den nächsten Kurs.

Alternativ gibt es auch eine kostenlose App, mit der man die Kurse in vielen verschiedenen Sprachen bearbeiten kann. Nutzer können anonym teilnehmen oder mit Online-Begleitung. Da acht von zehn Deutschen ein Smartphone haben, ist die App eine sehr gute Möglichkeit, Menschen auf diesem Weg mit der guten Nachricht zu erreichen.

„In einer Zeit, in der Christen immer weniger in der Bibel lesen, sind die Emmaus Fernbibelkurse eine gute Hilfe, das Wort Gottes systematisch zu studieren im eigenen Tempo und dazu noch kostenfrei.“

Gott wirkt in Kleingruppen

Doch die Kurse eignen sich nicht nur zum Einzelstudium, sondern auch sehr gut für Zweierschaften wie bei Doris und Anita oder für Kleingruppen. Das kann ein evangelistischer Hauskreis, ein Volkshochschulkurs oder ein Treffen mit Flüchtlingen sein. Auch in der Gemeinde kann man sie gut einsetzen, wie zum Beispiel in der Bibelstunde oder im Biblischen Unterricht.

Thomas ist Leiter des Teeniekreises der Bibelgemeinde Gummersbach. Jeden Mittwochabend treffen sie sich, um sich mithilfe der Emmaus Bibelkurse mit Gottes Wort zu beschäftigen. „Wir haben schnell festgestellt, dass das Programm so gut aufgebaut ist, dass sich die Teenies die Einführung zu Hause durchlesen und wir dann zusammenkommen und wichtige Punkte nochmals durchsprechen können“, erklärt er. Systematisch studieren sie so die Lehren der Bibel. Fabian gefallen die Multiple-Choice Fragen, während die ältere Eileen die offenen Fragen gut findet. „So werde ich herausgefordert, über einige Punkte noch tiefer nachzudenken“, sagt sie.

Schon die ersten Christen trafen sich in ihren Häusern, um das Wort Gottes zu studieren, zu beten und miteinander Gemeinschaft zu haben. Genau wie damals benutzt Gott heute solche Kleingruppen, damit Menschen ihn (besser) kennenlernen. In einer angenehmen Atmosphäre kann jeder Teilnehmer ehrlich über eigene Erkenntnisse, Fragen, Probleme und Bedürfnisse reden – ohne Angst davor, kritisiert oder bloßgestellt zu werden. Genau das erlebt Christina. „Durch die Gruppenfragen gibt es die Möglichkeit, das Gelernte weiter zu vertiefen. So hatten wir in unserem Hauskreis schon rege Gespräche“ erzählt sie.

Jede Kleingruppe braucht einen Leiter, der die Treffen organisiert, das Gespräch moderiert und die einzelnen Teilnehmer im Blick hat. Auf der Emmaus-Internetseite gibt es Begleitmaterial, das eine gute Starthilfe ist. „Ich wünsche mir, dass wir in fünf Jahren ein deutschlandweites Netzwerk von Kursleitern haben, die Menschen durch das Wort Gottes prägen und sie im Glaubensleben begleiten möchten“, sagt Koordinator Herbert Martin. Damit dieser Wunsch Wirklichkeit wird, bietet die Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach Schulungen für Interessierte an.

 

Alle Infos rund um die Emmaus Bibelkurse und eine kostenlose Bestellmöglichkeit gibt es auf emmauskurse.org.

 

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