Infos zum Text: Der Prophet Daniel

Das Buch und sein Schreiber

Das Buch Daniel hat einige Besonderheiten zu bieten.

  1. Das hebräische AT besteht aus drei Teilen: Dem Gesetz, den Propheten und den Schriften. Merkwürdigerweise ist Daniel dort nicht bei den Propheten zu finden, sondern in der Abteilung der Schriften. Es mag damit zu tun haben, dass er zwar Prophetien empfangen hat, aber nie das Amt eines Propheten innehatte.
  2. Das Buch ist in zwei Sprachen geschrieben. Das erste und die letzten fünf Kapitel sind in Hebräisch geschrieben, Daniels „Muttersprache“. Der Mittelteil ist aramäisch geschrieben, der Verkehrssprache jener Zeit.

Inhalt

Wer das Buch liest, wird fast automatisch bemerken, dass es zwei Hauptlinien gibt: Einerseits die biographischen Passagen – gut verstehbar, lebensnah und voller Ermutigung, Gott zu vertrauen. Andererseits die prophetischen Texte, die hauptsächlich die nachfolgenden Weltreiche – zum Teil sehr detailliert – vorhersagen, teilweise sogar in die letzte Endzeit hineinragen und schwer auszulegen sind.

Die Prophetien sind zum Teil so klar und detailreich, dass Kritiker immer wieder behauptet haben, dass das Buch erst nach den Ereignissen geschrieben sein kann. Das muss man aber nicht zu ernst nehmen, denn es gibt genug innere und äußere Belege, die die Echtheit des Buches bezeugen.

Die Zeit Daniels

605 v. Christus eroberten die Babylonier unter Nebukadnezer Jerusalem und deportierten die „Elite“ der Stadt nach Babel, unter ihnen waren auch Daniel und sein Freunde.

539, also 66 Jahre später, besiegte Kyrus die Babylonier und errichtete das medo-persische Weltreich. Da war Daniel immer noch im Amt und ein Mann von etwa 80 Jahren.

538 erlaubte Kyrus die Rückkehr der Juden in ihre Heimat, etwa 50.000 treten die Rückreise an. Der alte Daniel blieb in Babel, erscheint aber als Beter, der für sein Volk und die zerstörte Stadt Fürbitte tut – siehe Kap. 9,16-19.

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