Der Brief des Jakobus

Diesen Vers sollte man kennen:

„Was nützt es, liebe Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten?“ (Jakobus 2,14)

Autor und Abfassungszeit

Wie in jener Zeit üblich beginnt der Brief mit dem Namen des Verfassers: Jakobus. Das mag als eindeutig erscheinen, ist es aber nicht, denn es gab mehrere bedeutende Männer dieses Namens in der frühen Christenheit. Die altkirchliche Überlieferung weist den Brief Jakobus, dem Halbbruder des Herrn (Gal 1,19), zu. Es könnte sein, dass der Brief die älteste neutestamentliche Schrift überhaupt ist. Doch sind sich die Fachleute nicht ganz einig, manche setzen den Brief vor dem Apostelkonzil an – also vielleicht 47 n. Chr. –, andere meinen, dass er um das Jahr 60 entstanden ist.

Empfänger

Auch hier klärt uns der Brief selbst auf: „… den zwölf Stämmen in der Zerstreuung“. Jakobus hat Judenchristen im Blick. Das zeigt sich auch in den vielen Bezügen zum jüdischen Gesetz. Wahrscheinlich war der Brief nicht an eine spezielle Gemeinde gerichtet, sondern so etwas wie ein Rundschreiben.

Stil und Thema des Briefes

Jakobus hat einen knappen, kraftvollen Stil. Der Brief enthält keine langen Darlegungen, sondern besteht eher aus vielen Kurzkommentaren zu einzelnen Themen des praktischen Christseins – oft verpackt in gut verständlichen Illustrationen. Damit sind wir schon beim inhaltlichen Schwerpunkt des Briefes: Es geht um die „Werke“. Wo wirklicher Glaube ist, da sind auch die Auswirkungen dieses Glaubens zu finden. Jakobus kämpft gegen ein folgenloses Christsein.

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