Das biblische Zeugnis der Schöpfung

Die Bibel sagt uns nicht nur, wer der Urheber aller Dinge ist, sondern gibt auch Auskunft darüber, nach welchen Prinzipien der Schöpfer geschaffen hat. Häufig sind menschliche Erfindungen untrennbar mit den Namen ihrer Konstrukteure verknüpft wie z. B. das Luftschiff mit dem Grafen Zeppelin , der Dieselmotor mit Rudolf Diesel oder der Computer mit Konrad Zuse. Ähnlich ist es in der Malerei, der Musik oder in der Dichtung. So trägt auch die Schöpfung Gottes unverkennbare „Handschrift“. Hierfür ist „keine Sprache noch Rede“ erforderlich, wie es in Psalm 19,4 heißt.

Schauen wir uns einige der Schöpfungsprinzipien näher an:

1. Schöpfungsmethode: aus dem Nichts

Jede Maschinenbaufirma benötigt zur Fertigung einer Maschine die erforderlichen Rohstoffe und Halbfabrikate (z. B. Drähte, Bleche), um das geplante Erzeugnis herzustellen. Anders ist das bei dem Schöpfer: Er schafft aus dem Nichts – also ohne ein Ausgangsmaterial zu benötigen: „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort gemacht ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“

Alles, was wir sehen, ist also nicht entwicklungsmäßig aus früheren Stadien der Materie hervorgegangen (etwa: Urknall > Gaswolke > Galaxien > Sonne > Erde > Leben), sondern Gott rief alles in Existenz, ohne von Vorhandenem auszugehen.

2. Schöpfungsmethode: spontan

Alle Evolutionstheorien brauchen zu ihrer Begründung sehr lange Zeiträume, denn die Entwicklung soll so langsam vor sich gegangen sein, dass keine Generation etwas davon spürte. Wenn die Bibel von Schöpfung spricht, dann werden dort immer spontan eintretende Ereignisse geschildert. Das Handeln Gottes ist nicht an lange Zeiträume gekoppelt, Gottes Wort und Befehl haben augenblickliche Erfüllung zur Folge. Psalm 33,9 bezeugt genau das: „Denn wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.“ Auch in Psalm 148,5 kommt dieses augenblickliche Entstehen durch Gottes Gebieten zum Ausdruck: „Denn er gebot, da wurden sie geschaffen.“ Der Schöpfer ist allmächtig, und wer unbegrenzte Macht hat, braucht gar keine Zeit für das Erschaffen. Dass er sich dennoch so viel Zeit genommen hat – sechs Tage –, liegt einzig darin begründet, dass er uns eine Analogie zu unserem Arbeitsrhythmus – sechs Tage Arbeit, ein Tag Ruhe – geben wollte.

3. Schöpfungsmethode: durch Kraft

Kraft, eine Wesensart Gottes, des Vaters: Neben vielen Eigenschaften Gottes wie Liebe, Licht, Leben, Güte, Barmherzigkeit ist auch Kraft eines seiner Wesenskennzeichen. Im Vaterunser beten wir: „Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.“

Kraft, eine Wesensart Jesu: Schon in der prophetischen Ankündigung Jesu wird seine Kraft genannt: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewigvater, Friedefürst“ (Jes 9,5).

Kraft, eine Wesensart des Heiligen Geistes: Auch der Heilige Geist erweist sich in Kraftwirkungen. Im Missionsbefehl am Ende des Lukasevangeliums spricht Jesus von der Kraft des Heiligen Geistes: „Und siehe, ich will auf euch senden die Verheißung meines Vaters. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis dass ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe“ (Lk 24,49).

Wie im Bereich der Physik Kräfte nicht direkt sichtbar sind, sondern nur an ihren Auswirkungen gemessen werden können, gilt dieses auch für die Kraft Gottes. Diese ist erkennbar z.B.:

  • in der Auferstehung Jesu und auch unserer Auferstehung (1Kor 6,14),
  • bei Krankenheilungen (Mk 5,30; Lk 5,17),
  • in der uns verändernden Wirkung des Evangeliums (Röm 1,16).

Die Bibel bezeugt uns, dass Gott bei der Schöpfung seine Kraft eingesetzt hat: „Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht“ (Jer 10,12). Diese Größe können wir heute noch an der Schöpfung ablesen (Röm 1,20). Keine Kraft dieser Welt und des Weltalls ist vergleichbar mit der Kraft Gottes. Beziehen wir in unsere Überlegungen die unzählbaren Sterne mit ein, deren Gesamtmasse man mit 10 54 kg abschätzt, und rechnen diese nach E=m*c² um, so erhalten wir die immense Energie von 10 61 MWh. All diese unvorstellbaren Kräfte und Energien wurden freigesetzt durch das „Und Gott sprach“. Epheser 1,19 spricht von der „Energie der Gewalt seiner Stärke“ .

4. Schöpfungsmethode: durch das Wort

Es gehört wohl zu den tiefsten Geheimnissen des Schöpfungszeugnisses, wie die Erschaffung „durch das Wort“ geschah. In Psalm 33,6 heißt es: „Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes.“ Der Beginn des Johannesevangeliums führt uns dem Geheimnis „durch das Wort“ ein erhebliches Stück näher. Dieses „Wort“ ist nicht ein Schall oder eine Buchstabenkette, sondern eine Person, wie Gott selbst Person ist: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Gemäß der Verse 10 und 14 ist dieses Wort Jesus, der Sohn Gottes. Alles wurde durch ihn, und ohne ihn wurde auch nicht eines, was geworden ist.

5. Schöpfungsmethode: durch Weisheit und Rat

Die biblischen Begriffe „Weisheit“ und „Rat“ entsprechen einander und sind Synonyme für die heute üblichen Worte „Intelligenz“ und „Information“. Von der Schöpfungsmethode „durch Weisheit“ spricht u.a. Sprüche 3,19: „Denn der Herr hat die Erde durch Weisheit gegründet und durch seinen Rat die Himmel bereitet.“ Die Begriffe Weisheit und Rat kennzeichnen die Wesensart Jesu in der prophetischen Ankündigung von Jesaja 9,5: „Er heißt Wunderbar, Rat…“ Im Neuen Testament wird diese Aussage noch weiter vertieft:
„In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ (Kol 2,3). Wenn Christus der Schöpfer ist, dann kann seine Schöpfung nicht nach Prinzipien gemacht sein, die auf Zufallsmechanismen beruhen (z.B. Mutation, Selektion, Selbstorganisation). Die völlige Unvereinbarkeit von Schöpfung und Evolution kommt hier deutlich zum Ausdruck.

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