Café Lichtblick: glaubhafter Glaube

Wir, die Brüdergemeinde Dierdorf-Wienau, hatten uns die Frage gestellt: Wie können wir glaubhaft unseren Glauben bezeugen? So reifte 2010 bei uns der Entschluss, in dem benachbarten Städtchen Dierdorf ein Café einzurichten.

Was wir wollen

Mit dem Café Lichtblick hatten und haben wir folgende Anliegen:

  1. Wir wollen Christen und Nichtchristen einen Ort anbieten, an dem man zur Ruhe kommen kann und Begegnungen stattfinden.
  2. Wir wollen die „Außenstelle“ unserer Gemeinde sowie ein wesentlicher Teil der Gemeinde-Evangelisation sein und Menschen zu Jesus führen.
  3. Wir wollen überzeugen durch die Atmosphäre und unser Leben; wir wollen offene Ohren haben für die Nöte und Sorgen unserer Besucher.

Wie es begann

Da schon viele Geschwister in unserer bestehenden Gemeindearbeit eingebunden waren (Sonntagsschule, Jungschar, Chor und Frauenstunde), stellte sich die Frage: Wer kann in der Café-Arbeit noch mitarbeiten? Nach einer Umfrage waren 15 Geschwister bereit, aktiv mitzuarbeiten. Weitere 15 Geschwister wollten sich am Kuchenbacken beteiligen.

Nachdem wir eine passende Immobilie gefunden hatten, die wir anmieten konnten, wurde der Beschluss gefasst, diese Arbeit zu beginnen. Nach gründlicher Renovierung und passender Einrichtung haben wir mit der Hilfe des Herrn und unter Einmütigkeit der Geschwister das Café Lichtblick im Jahr 2010 eröffnet.

Neben der evangelistischen Aufgabe kamen auch soziale und diakonische Herausforderungen auf uns zu. Die Presse hatte es folgendermaßen beurteilt: „Eine Tasse Kaffee, ein Stückchen Kuchen – und dazu ein freundliches Wort sowie ein offenes Ohr in der Not. Das ist das Konzept des Cafés Lichtblick. Die Betreiber, die Brüdergemeinde Wienau, wollen damit den Gedanken der christlichen Nächstenliebe umsetzen.“

Was es „bringt“ …

Im Rückblick auf sieben Jahre Café Lichtblick haben wir viel Freude erfahren, aber auch manche Not erlebt. Unter viel Gebet haben wir das Café eröffnet und geführt. Mittlerweile ist das Café ein Treffpunkt für gemeindefremde Menschen geworden. Auch unsere Geschwister nutzen gern die Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee Gemeinschaft zu erfahren. Wir wurden mit manchen Sorgen und Nöten der Besucher konfrontiert. Das bedeutet, dass auch außerhalb unserer Öffnungszeiten mit Rat und Tat geholfen wurde.

Diese Dienste haben wir auch mit der Verkündigung des Evangeliums verbunden. Das führte dazu, dass wir nach fünf Jahren die ersten Bekehrungen erlebten. Einige Personen haben sich auch unserer Gemeinde angeschlossen. In gewissen Abständen führen wir evangelistische Veranstaltungen mit Wort und Lied durch. Musikevangelist Waldemar Grab, Zitherspieler Karl-Heinz Schäfer sowie das Ehepaar Both mit der Gitarre wirkten immer mal wieder mit. Diese Sonderveranstaltungen werden gerne angenommen. Da viele unserer jüngeren Geschwister schon Aufgaben in unserer eigentlichen Gemeinde wahrnehmen und zudem berufstätig sind, wird der Dienst im Café überwiegend von älteren Geschwistern und Senioren getan.

Stellvertretend für die Besucher möchte ich Josef erwähnen. Alleinstehend und schwerbehindert, kam er mit seinem Rollator, eine halbe Stunde Fußweg, bei jedem Wetter ins Café. Zu seiner Familie hatte er keine Verbindung mehr. Oft saß er weinend da wegen der Liebe, die wir ihm entgegenbrachten. So etwas hatte er in seinem Leben nie erfahren. Eines Morgens wurde er tot in seiner Wohnung aufgefunden. Ob er sich noch für Jesus entschieden hat, wissen wir nicht. Die Ewigkeit wird es offenbaren. Dankbar sind wir jedoch, dass wir ihm den Weg des Heils aufzeigen konnten.

Inzwischen ist ein Hauskreis entstanden, wo wir die Neubekehrten weiterführen können. Auch weitere Besucher nehmen daran teil. So ist das Café zu unserer evangelistischen Außenstation geworden. Unser Leitvers, den wir auch im Café als Wandspruch haben, steht in Psalm 36,10:

„Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht sehen wir das Licht.“

Rückblickend dürfen wir sagen, dass der Herr uns reichlich gesegnet hat. Dankbar sind wir auch für die gute Gemeinschaft unter uns Geschwistern, die sich daraus entwickelt hat. Wir sind gespannt, welche Menschen der Herr weiter zu uns führt, damit wir ihnen die frohe Botschaft weitersagen. Wir sind dem Herrn dankbar, dass er uns diese Aufgabe geschenkt hat. Wenn er uns auch weiterhin seinen Segen und seine Hilfe gibt, wollen wir diese Arbeit gerne fortführen.

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