Bibellesen als Gemeindeprogramm

Das Gemeinde-liest-Bibel-Projekt ist ein Projekt der Christlichen Gemeinde Wuppertal-Barmen und wurde bereits von vielen Gemeinden mit großem Gewinn durchgeführt. Der Bibelleseplan des Missionswerkes „Bruderhand“ wurde dazu chronologisch modifiziert und ergänzt. (Näheres auf der Internetseite www.gemeinde-liest-bibel.de) Die Gemeinde Rosenheim führte dieses Projekt ebenfalls durch und hat dazu eine hervorragende Internetseite erstellt: www.G-L-B.org.

Eine komplette CD des Projekts mit allen Bibelleseplänen, Bibelstunden- bzw. Hauskreisplänen als PDF-Dateien zum Ausdrucken ist verfügbar. Enthalten sind auch Predigtvorschläge mit z.T. Predigt-Scripten und OHP-Vorlagen, Karten und Schaubildern sowie ein Zeitstrahl als Übersicht als PDF-Dateien. Eine Powerpoint-Präsentation zum Vorstellen des Projekts in der Gemeinde ist ebenfalls enthalten. Die CD kann über die Internetseite www.wachsen-im-glauben.de für 9,90 Euro zzgl. Versandkosten bezogen werden.

Nachfolgend zum Gemeinde-liest-Bibel-Projekt ein Interview mit Martin Homberg, Wuppertal:

In eurer Gemeinde habt ihr vor einiger Zeit ein Bibelleseprogramm durchgeführt, das in 18 Monaten durch die Bibel führte. Was war eure Motivation?

Viele Geschwister kommen nicht mehr aus der Sonntagsschule, kennen also viele Geschichten der Bibel gar nicht mehr. Sie sollten Gottes Wort erstmalig kennenlernen. Möglichst viele sollten die Bibel chronologisch am Stück ganz lesen. Wir wollten als Gemeinde Profil gewinnen und „Bibelgemeinde“ sein. Gottes Wort sollte im Zentrum stehen. Wir wollten Gott konkret beim Lesen seines Wortes erleben. Denn Bibelleser wissen nicht nur mehr, sie erleben auch mehr! Wir wollten Impulse in Ehe und Familie geben (Tischandacht, Gute-Nacht-Geschichte …)

Wie seid ihr vorgegangen?

Die Gesamtdauer sollte überschaubar bleiben. 18 Monate schienen uns vertretbar. Mit ca. 2-3 Kapiteln am Tag war die „Tagesration“ zu bewältigen. Wir haben das Projekt im Ältestenkreis vorbereitet und der Gemeinde vorgestellt. Wer mitmachen wollte, musste sich verbindlich anmelden. Zum Start gab es eine Predigt über König Josia. In der Bibelstunde und den Gemeindepredigten haben wir immer wieder aktuelle Texte vertieft. Durch Zweierschaften sollten Geschwister sich gegenseitig ermutigen und helfen.

Wie viele haben mitgemacht?

Etwa 140 – vom Teeny bis zum Senior. Dazu kommen einige Geschwister, die nicht zur Gemeinde gehörten. Die meisten hielten durch.

Wie hat dich das selbst berührt, das Wort Gottes so komprimiert zu lesen?

Als Mitältester der Gemeinde und Leiter der Gefährdetenhilfe lese ich die Bibel oft zusammen mit anderen oder immer mit dem Gedanken, eine Predigt oder Andacht vorzubereiten. Hier war ich gezwungen, nochmal einfach Bibel zu lesen. Chronologisch, zügig und einfach nur so – ganz ohne „Hintergedanken“. Viele Abschnitte – gerade auch im Alten Testament – haben mich neu oder erstmalig berührt.

Was hat es den Geschwistern gebracht?

Sehr viel. Manche haben gemeinsam als Familie am Tisch die Bibel gelesen, Ehepaare haben gemeinsam gelesen, es gab immer wieder bei Besuchen spontan Gesprächsstoff, weil man ja denselben Text las. Ein Ehepaar las den Text in Englisch, weil es sich auf die Missionsausbildung in England vorbereiten wollte. Die Bibel war Gesprächsstoff, und am Ende hatten viele erstmalig die ganze Bibel gelesen.

Kannst du ein Beispiel nennen?

Eine 14-Jährige schrieb damals im Gemeindebrief: „Ich mache bei diesem Projekt mit, weil ich denke, dass man dadurch viele Zusammenhänge erkennen kann und die Bibel besser kennenlernt. Jede Woche treffen wir uns mit ein paar Freundinnen vor dem Teenykreis und lesen zusammen die Bibellese für den Tag. Dazu klären wir Fragen und besprechen Dinge, die uns aufgefallen oder wichtig sind. Oft ist es schwer, dranzubleiben und wirklich jeden Tag zu lesen, aber es macht trotzdem viel Spaß.”

 

(Das Interview führte Wolfgang Seit)

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