Anbetung im Himmel

Anbetung – ein Thema nicht nur hier auf Erden, sondern auch im Himmel. Zwar ist niemand von uns schon dort gewesen, um berichten zu können, wie es da zugeht. Aber Gott selbst, der Herr des Himmels, hat uns in seinem Wort, der Bibel, so manches darüber offenbart. Und die Anbetung Gottes nimmt dabei einen breiten Raum ein.

Unaufhörlich

Schon bei der Erschaffung der Welt wurde Gott umjubelt, er selbst sagt zu Hiob: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? … als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?“ (Hi 38,4.7). Als Morgensterne und Söhne Gottes werden die Engel umschrieben. Sie waren von dem Werk Gottes, der Schöpfung, derart begeistert, dass sie Gott umjubelten. Staunen wir noch über die Wunder der Schöpfung?

Eine andere Situation der Anbetung schildert Jesaja, als ihm ein Blick auf den Thron Gottes gewährt wird, wie die Seraphim dort offenbar unaufhörlich rufen: „Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit!“ (Jes 6,3). Von immerwährendem Lobpreis Gottes gingen auch die Psalmbeter aus: „HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dich preisen“ (Ps 30,13). Der Vorsatz, Gott ewig zu preisen, findet sich noch in acht weiteren Psalmen.

Die meisten Hinweise auf die Anbetung Gottes im Himmel lesen wir in der Offenbarung. Nachdem Johannes im Geist in den Himmel entrückt wird (Offb 4), sieht er am Thron Gottes die vier besonderen lebendigen Wesen, wie sie unaufhörlich rufen: „Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!“ Um sie herum sieht Johannes 24 Älteste auf Thronen sitzen (als Repräsentanten aller Erlösten), die bei dem Lobpreis dieser Wesen vor Gott niederfallen, ihre Siegeskränze ablegen und ihn auch hier wegen seiner Schöpfung rühmen.

Ausblick auf die Zukunft

Im 5. Kapitel der Offenbarung sieht Johannes in der rechten Hand Gottes eine siebenfach versiegelte Buchrolle mit dem Ablaufplan der Endgerichte über diese Welt. Doch kein Geschöpf ist imstande, die Siegel aufzubrechen. Dann sieht Johannes aber ein „Lamm wie geschlachtet“ inmitten des Thrones. Als dieses Lamm, unser Herr Jesus Christus, das Buch nimmt, wird er unbeschreiblich gepriesen von den 24 Ältesten, von Abermillionen Engeln und von allen Geschöpfen im Himmel und auf Erden.

Einen weiteren Lobpreis von einer großen Volksmenge, den Engeln, den 24 Ältesten und den vier lebendigen Wesen beschreibt Johannes in Kapitel 7. Gott und das Lamm werden gerühmt, nachdem die treuen Christus-Nachfolger, die in der großen Drangsal ihr Leben gelassen hatten, nun in den Himmel zu Gott geholt worden sind. Dort werden sie von Gott getröstet und dienen ihm unter der Anleitung des Lammes. Als laute Stimmen im Himmel ankündigen, dass Gott und sein Gesalbter von Ewigkeit zu Ewigkeit zu herrschen werden, fallen die 24 Ältesten auch hier wieder vor Gott nieder und beten ihn an (Offb 11,15.16).

Im 15. Kapitel schildert Johannes, wie eine Gruppe treuer Überwinder den allein heiligen Gott wegen seiner Werke verherrlicht. Später hört Johannes eine laute Stimme, die Gott wegen seiner gerechten Gerichte rühmt (Kapitel 19). Daraufhin fallen die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen wieder vor Gott nieder und beten ihn an. Und eine weitere Stimme vom Thron her fordert alle Knechte Gottes auf, Gott zu loben. Ein lautes Halleluja schließt sich an, weil der allmächtige Gott die Herrschaft angetreten hat und die Hochzeit des Lammes gekommen ist, die endgültige Vereinigung mit seinen Erlösten. Und die gewaltige Stimme lädt ein, deswegen fröhlich zu sein, zu jubeln und Gott zu ehren. Johannes ist von all dem so überwältigt, dass er vor dem Engel, der bei ihm ist, niederfällt und ihn anbeten will. Doch der Engel wehrt ihm und fordert ihn auf, Gott anzubeten.  Als Johannes ab Kapitel 21 von einem weiteren Engel das neue Jerusalem gezeigt und erläutert bekommt, will er auch hier den Engel anbeten. Doch auch dieser wehrt ab und sagt: „Bete Gott an!“

Herrliche Aussichten

Aus all diesen Berichten sehen wir, dass im Himmel die Anbetung Gottes nicht als ein festgesetztes Programm abläuft, sondern spontan und unmittelbar aus einem ganz bestimmten Ereignis oder Zustand ausbricht. Das ist alles andere als langweilig und verläuft nicht nach einem vorher festgelegten Schema, sondern stets aus wirklicher „Begeisterung“, um Gott zu verherrlichen. Die eigene Bedeutung der Lobenden tritt völlig zurück, sie „fallen nieder“. Und wir dürfen überzeugt sein, dass es in der Ewigkeit ständig Anlässe geben wird, Gott spontan zu loben.

Allerdings wird Anbetung nicht unsere einzige „Arbeit“ sein. Paulus schreibt: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden?“ (1Kor 6,2.3). Und aus Offb 22: „Seine Knechte werden ihm dienen.“ „Sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Das sind atemberaubende Aufgaben, die auf uns warten. Ich freue mich darauf!

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