Aktion im Winter: Das Gemeindehaus wird zum Spielplatz

In den Wintermonaten, wenn es nass und kalt ist, bleiben Spielplätze verständlicherweise meist leer. Es ist einfach zu ungemütlich. Dann sind Eltern froh und dankbar für Alternativen.

Verschiedene Gemeinden öffnen darum im Winter ihre Häuser für Spieltreffs. Da wird das Gemeindehaus zum großen Spielplatz.

Wann und wie oft?

Wann und wie oft ihr den Spieltreff anbietet, hängt unter anderem davon ab, wie viele Mitarbeiter ihr seid und welche Kapazitäten ihr habt. Es sind unterschiedliche Modelle möglich:

  • als einmalige Veranstaltung über mehrere Tage
  • zweimal im Monat, aber dann an zwei Wochentagen (zum Beispiel mittwochs und samstags)
  • regelmäßig einmal in der Woche
  • nachmittags von 15 bis 18 Uhr oder auch am Vormittag

Was wird gebraucht?

Im Gottesdienstsaal oder einem größeren Nebenraum werden verschiedene Bereiche aufgebaut, zum Beispiel:

  • Krabbelecke mit Krabbeldecken und Spielzeug für Babys
  • Leseecke mit Bilderbüchern
  • Malecke
  • Puzzles
  • Bauecke mit Bauklötzen, Duplosteinen
  • Parkgarage und Autos
  • Puppenecke mit Puppenbett, Puppenwagen, verschiedenen Puppen, Spielküche
  • Verkleidungskiste
  • Hüpfburg, Bällebad, Bobbycars, Klettergerüst mit Rutsche, Krabbeltunnel
  • Café-Bereich mit Sitzgruppen und Buffet (Obst, Reiswaffeln, Wasser, Kaffee, Tee …)
  • Puppentheater für einen kurzen biblischen Input

Dieses Angebot ist für Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren geeignet.

Möchtet ihr ältere Kinder erreichen, sind die Angebote entsprechend anzupassen.

Achtet auf Sicherheit für die Kinder! So sollten zum Beispiel die Steckdosen gesichert, Treppen mit Gittern gesperrt, defektes Spielzeug entfernt werden.

Woher bekommt man das nötige Material?

Manches ist vielleicht in der Gemeinde vorhanden. Anderes, wie zum Beispiel eine Hüpfburg, kann man sich ausleihen. Wenn ihr diese Aktion in der Gemeinde vorstellt, bittet Geschwister um Spenden von gut erhaltenem Spielmaterial. Weist aber darauf hin, dass nicht garantiert werden kann, dass die Spielsachen ganz bleiben.

Manche Gemeinden erheben von den Eltern einen kleinen Obolus, von dem Material angeschafft werden kann. Oder im Elterncafé wird eine Spendenbox aufgestellt.

Wie viele Mitarbeiter werden gebraucht?

Man braucht ein Team von Mitarbeitern, das den Spielbereich aufbaut und vor dem Sonntag alles wieder für den Gottesdienst herrichtet.

Mitarbeiter werden auch als Aufsichtspersonen gebraucht, für Elterngespräche, für das Café, für eventuelle Programmpunkte (Puppentheater, biblische Geschichte, Bastelaktion …). Ein Mitarbeiter begrüßt am Eingang die Eltern mit ihren Kindern und erklärt den Spieltreff. Hier kann es zum Beispiel wichtig sein klarzustellen, dass der Spieltreff kein Angebot ist, bei dem man seine Kinder „abgeben“ kann, sondern dass die Aufsicht weiter bei den Eltern (oder anderen volljährigen Begleitpersonen) liegt. Auch andere Regeln, die man gegebenenfalls aufstellt, sollten erklärt werden, zum Beispiel Straßenschuhe im Flur auszuziehen.

Wie viele Mitarbeiter dabei sein sollten, hängt davon ab, was man an Programm bieten möchte und mit wie vielen Kindern und Eltern gerechnet werden kann.

Wie wird die Aktion bekannt gemacht?

In den Kindergärten, die sich in der Nachbarschaft zu eurem Gemeindehaus befnden, könnt ihr nachfragen, ob ihr Flyer auslegen oder verteilen oder Plakate aufhängen könnt. Das funktioniert dort am besten, wo Eltern aus der Gemeinde persönliche Kontakte zu Erzieher/innen oder der Leitung haben. Meist spricht sich diese Aktion schnell rum.

Eine Gemeinde berichtet: „Die Resonanz war überwältigend. Wir hatten oft bis zu 60 Kinder da, plus Eltern. Insgesamt waren über den Winter etwa 100 verschiedene Familien da.“

Welche Ziele hat diese Aktion?

  • Präsenz zeigen im Stadtteil: Man wird in der Nachbarschaft bekannt.
  • Kontakte knüpfen
  • mit Eltern ins Gespräch kommen
  • Zeugnis sein: durch gelebte Nächstenliebe, ausgelegte Schriften, Gespräche
  • Einladungen weitergeben zu Gottesdiensten, Mutter-Kind-Kreis, Kinderstunde und anderes

 

Mehr Infos bei Ulrike von der Haar unter: www.zeit-fuer-kids.de

 

Wichtiger Hinweis:

Vielleicht kennt ihr diese Aktion unter dem Begriff „Winterspielplatz“. Der Begriff „Winterspielplatz“ ist allerdings eine geschützte Wortmarke, die von der Berliner Stadtmission beim Deutschen Patent- und Markenamt registriert wurde. Gemeint sind mit „Winterspielplatz“ nichtkommerzielle, kirchliche Spielplätze für Kleinkinder, vornehmlich in Gemeinderäumen, die im Winter betrieben werden. Wer den Begriff nutzen möchte, muss bei der Berliner Stadtmission dafür eine Lizenz erwerben.

 

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