12 Ratschläge für junge Leiter

Ich arbeite viel mit jungen Leitern zusammen und helfe ihnen leidenschaftlich gern, damit ihre ersten Jahre im Dienst fruchtbar sind. Jedem von ihnen möchte ich diese 12 Ratschläge zur Ermutigung und Orientierung mitgeben:

1. Du kannst versuchen „alles zu geben“, aber du wirst scheitern

Das größte und häufigste Problem bei jungen Leitern ist die Neigung, sich zu viel Arbeit aufzuladen und die eigenen Kräfte (körperlich wie seelisch) zu überschätzen. Wenn du so einer bist, bewundere ich deine Leidenschaft und möchte dir helfen, sie weiter zu entwickeln – indem du es langsamer angehen lässt, Aufgaben delegierst und nicht gleich zu Beginn den Bogen überspannst.

Ich habe zu viele junge Leiter zerbrechen sehen.

2. Dein Dienst beginnt zuhause

Wenn du eine Familie hast: Bevor du ein Leiter bist, bist du vor allem Ehemann und Vater. Wenn du deine Familie nicht gut leitest, wirst du nicht in der Lage sein, eine Gemeinde, ein Team oder auch nur irgend jemand zu leiten. Leitung fängt zuhause an und zieht von dort aus Kreise.

Wenn Du (noch) Single bist: Der Dienst „zuhause“ bedeutet für dich, dich geistlich auf leitende Aufgaben vorzubereiten. Liest du deine Bibel, studierst sie und verbringst täglich Zeit im Gebet?

3. Jesus braucht dich nicht

Ich meine das nicht so hart wie es sich liest. Ich meine damit: Es geht nicht um dich! Ich sage das zu deinem Besten. Wenn du dich selbst als Mittelpunkt ansiehst, machst du dir damit zu großen Leistungsdruck. Du bist aber nicht vollkommen und brauchst es auch nicht sein!

Erlaube dir selbst, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Sei demütig!

4. Beziehungen sind alles

Das Beste, was du für dich selber und das Reich Gottes tun kannst, ist positive Beziehungen aufzubauen, egal wo du bist. Deine Aufgaben oder dein Wohnort mögen sich verändern. Aber lerne Brücken zu bauen statt sie abzubrechen.

Sei jemand, den andere sympathisch finden können. Sei gütig und freundlich. Sei wie Jesus. Und habe immer Menschen im Blick, nicht Projekte.

5. Kleine Taten mit großer Wirkung

Wenn du lernst, Menschen mit Achtung zu begegnen, werden sie dir mit Achtung begegnen. Was du sagst, wird dadurch wichtiger. Du gewinnst die Aufmerksamkeit und Zuneigung der Menschen um dich herum. Du verdienst die Leiterschaft, wenn du lernst wirklich jedem – vom Hausmeister bis zum Professor – äußersten Respekt und Achtung zu erweisen.

Würde Jesus das nicht auch tun?

6. Wenn andere deiner Leitung nicht folgen, frage dich warum

Und die Antwort auf diese Frage ist wahrscheinlich nicht: „Weil sie alle blöd sind!“. Viele jungen Leiter möchten, dass die anderen ihnen folgen, aber sie erkennen den Zusammenhang zwischen ihren eigenen Taten und der Reaktion der anderen nicht.

Beobachte, wie Menschen auf dich reagieren, und lerne daraus. Wie kannst du andere motivieren, inspirieren, ermutigen, aufbauen und positiv beeinflussen?

7. Gib dir selber Raum zum Wachstum

Du musst nicht alles gleich zu Anfang richtig machen. Wirklich! Sei demütig und lernwillig, dann wirst du weit kommen.

8. Suche Zweierschaft

Apropos „lernwillig sein“: Versuche immer, ein Mentor zu sein und einen zu haben. Wenn du keinen Mentor hast, warte nicht bis jemand, den du achtest oder bewunderst, sich anbietet. Geh du und suche jemand. Bitte, und es wird dir gegeben. Klopfe an, und ich wette, dir wird aufgetan.

Wenn du noch keinen Jüngeren hast, dem du ein Mentor bist, sei offen dafür! Suche Gelegenheiten. Lade jemand zum Essen oder Kaffee ein. Gib weiter, was du weißt.

9. Lass deine Bibel dein Anker sein

Ein sicheres Zeichen für einen drohenden Burnout ist, wenn du keine Freude mehr daran hast in der Bibel zu lesen und Zeit mit Gott allein zu verbringen. Bleibe im Wort. Das wird dein Rettungsanker in den schwierigsten und spannendsten Jahren deines Dienstes sein.

10. Lass dich nicht von äußeren Erfolgen beeindrucken

Es ist schwer (und vielleicht sogar unmöglich) sie zu ignorieren, aber Jesus warnte seine Jünger, sich nicht über das zu freuen, was sie erreicht hatten, sondern über ihre Errettung (Lukas 10,20). Das Wichtigste ist, dass Menschenleben gerettet werden und das Reich Gottes auf der Erde wächst. Alles andere ist zweitrangig.

11. Bleibe jung, aber wachse in Weisheit

Höre niemals auf zu lernen. Wachse in der Weisheit, aber bewahre dir kindliches Vertrauen und Erstaunen. Höre niemals auf zu fragen. Wenn wir aufhören zu wachsen, fangen wir an zu sterben.

12. Charakter ist wertvoller als Können

Ich sage das zum Schluss, weil ich es für das Wichtigste halte. Du sollst wissen: Es ist egal, wo du herkommst, welche Schule du besucht hast, was du gelesen oder nicht gelesen hast. Können und Fähigkeiten sind nützlich. Aber Vollmacht hat ein Mensch (Mann oder Frau), der dem Charakter nacheifert, den Jesus hat. Konzentriere dich auf deinen Charakter!

Wenn es um wahre Größe geht, ist Charakter wertvoller als Können. Immer.

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