Aktiv in jeder Lebensphase

Wie oft wünscht man sich andere Lebensumstände, mehr Zeit, ein anderes Alter, um dann richtig im Dienst für Gott durchzustarten? Doch jede Lebensphase birgt neben den für sie typischen Einschränkungen auch Möglichkeiten und Chancen, die es zu nutzen gilt.

Hier haben wir kurze Zeugnisse von Menschen in ganz verschiedenen Lebenssituationen zusammengestellt, die sich bemühen, eben diese Chancen in ihrer Situation zu sehen und mit Gottes Hilfe zu nutzen. Vielleicht kann ihr Vorbild auch dich motivieren, auf Chancensuche zu gehen und unter allen Umständen für Gott zu leben!

Wenn nicht jetzt – wann dann?

Oft habe ich als Jugendlicher gedacht: Wenn ich erstmal mit der Schule fertig bin. Wenn ich erstmal den Zivildienst geschafft habe. Wenn ich erstmal mein Studium angefangen habe. Wenn ich erstmal mit dem Studium fertig bin. Wenn ich erstmal …, dann kann mich Gott richtig gebrauchen und ich kann so richtig für Gott durchstarten.

Manchmal habe ich mich gefangen gefühlt in meiner aktuellen Situation und mir eine Art Befreiung gewünscht. Wir glauben oft, dass unsere Zeit irgendwann noch kommen wird.

Ermutigt hat mich, was Paulus an Sklaven-Christen schreibt, die geistliche Befreiung erlebt haben, sich aber in ihren Umständen immer noch gefangen fühlten (Kolosser 3,22-24). Gott hat mir deutlich gemacht, dass meine Lebenssituation keine Ausrede sein sollte und ich nicht darauf warten brauche, dass meine Zeit irgendwann kommt. Meine Zeit wird nie kommen. Meine Zeit ist jetzt! Jetzt ist die Zeit, in der ich Gott am besten dienen kann. Gott kann mich heute, an diesem Tag, am besten gebrauchen, egal ob ich in der Schule bin, studiere, eine Ausbildung mache oder vielleicht arbeitslos bin. Meine Zeit ist jetzt!

Das habe ich versucht, als junger Mann zu leben. Mal ist mir das gelungen, mal weniger. Ich habe gelernt, auf die Chancen meiner aktuellen Lebensphase zu sehen und das Beste daraus zu machen. Für mich bedeutete das z.B. bei Freizeiten mitzuarbeiten, eine Jugendgruppe zu leiten, einen Jugendgottesdienst zu starten, Zeit mit Menschen zu verbringen oder Zeit mit Vorbildern zu verbringen.

Deine Zeit ist jetzt, was könnte das für dich bedeuten?

Lukas Herbst

Eine Entscheidung mit Tragweite

Vereinbarkeit von Beruf und Dienst für Gott

Als ich die Schule beendet hatte und im Zivildienst steckte, kam die wichtige Frage auf, welchen Beruf ich eigentlich erlernen möchte. Für einen Christen ist diese Frage, genauso wie die Frage nach dem Ehepartner, von einer besonderen Tragweite, weil sie darüber entscheidet, wo und womit man die meiste Zeit seines Lebens verbringst.

Meine angehenden Schwiegereltern waren selbstständig und hatten ein Autohaus. Schnell war mir aber klar, dass ich nicht für den Beruf von 7.30 Uhr – 19.00 Uhr im Geschäft stehen wollte. Das war nicht meine Lebensplanung. Also musste ich mir etwas überlegen, wo ich zukünftig Gemeinde- und Familienleben mit der Arbeit gut in Einklang bringen konnte. Also bewarb ich mich im Alter von 22 Jahren bei öffentlichen Arbeitgebern.

Bei der Stadt Düsseldorf konnte ich 1991 meine Ausbildung beginnen und bin bis heute im öffentlichen Dienst tätig. Meine anfängliche Überlegung, bei halbwegs geregelten Arbeitszeiten auch noch Zeit für Gemeinde und Familie zu haben, hat sich bewahrheitet. Und diese Reihenfolge, wie ich sie aufzähle, war für mich persönlich immer wichtig.

Das soll jetzt nicht bedeuten, dass jeder genau diesen Weg gehen soll. Sicher hat der Herr auch in anderen Berufsfeldern Möglichkeiten, mit dir etwas Gutes im Dienst für ihn zu tun (besonders auch im Missionsdienst). Es ist aber dringend wichtig, in Abhängigkeit vom Herrn zu prüfen und zu überdenken, welchen Beruf ich erlerne und ob der Beruf gegebenenfalls hinderlich für meinen Dienst für den Herrn sein könnte.

Claus Bode

Life with kids

Als ich gefragt wurde, ob ich diesen Artikel schreiben würde, dachte ich erst: Nee, dafür bin ich jetzt eher nicht so geeignet, ich mach doch eigentlich nicht viel. Ich leite keinen Hauskreis, organisiere keine evangelistischen Frauenfrühstückstreffen oder sonst was in diese Richtung. Und ich habe viel darüber nachgedacht, was es eigentlich bedeutet, „evangelistisch aktiv“ zu sein.

Ich glaube, Jesus geht es weniger um meine Fähigkeiten oder mein Nicht-Können, sondern um meine Verfügbarkeit. Und wenn ich anfange, mit Jesus über die Menschen um mich herum zu reden, dann merke ich, wie er mein Herz verändert. Ich bekomme Liebe für Menschen, die ich eigentlich gar nicht ausstehen kann. Und auf einmal ist es mir wichtig, dass sie Jesus kennen lernen.

Ich liebe mein Leben als Vollzeit-Mama von zwei Grundschulkindern. Ich glaube, man lernt nie mehr so viele Menschen kennen wie durch Kindergarten, Schule und Sportvereine der Kids. Ich liebe es, mit andern Mamas frühstücken zu gehen oder Sport zu machen und habe eben einige meiner Freundinnen durch meine Kinder kennengelernt. Und ich glaube, darum geht es: einfach eine Freundin sein, mit den Leuten was unternehmen, füreinander da sein und einfach über das Leben quatschen. Wenn ich erfüllt bin mit Gottes Liebe, dann werde ich sie automatisch an meine Mitmenschen weitergeben. Letztens hatte ich ein paar Freundinnen Links geschickt mit guten Predigten, von denen ich selbst begeistert war. Eine Freundin aus meiner Sportgruppe sprach mich eine Woche später an und sagte „Doro, danke, das waren so gute Predigten, ich hab sie alle gehört! Aber ich habe so viele Fragen! Können wir uns bald treffen, um darüber zu reden?“ –

Halleluja! That’s it! Es geht nicht ums „Tun“, sondern einfach ums „Leben“.

Doro Dengel

Leben als Single

Meine Lebensphase ist die des „Übergangs in die Mitte des Lebens“. Ich erlebe sie als Single.

Wie jede Lebensphase hat das Singlesein schöne und unschöne Seiten. Auf der einen Seite gibt es viele Möglichkeiten und Freiräume, den Alltag nach eigenen Interessen zu gestalten und auch am Leben anderer teilzuhaben. Auf der anderen Seite gibt es die Gefahr der Selbstzentriertheit und Zeiten der Einsamkeit. Im Kampf gegen ungesunde Gewohnheiten und gegen Sünde muss ich bewusst Rechenschaftsbeziehungen suchen, engen Freunden Einblick in meine Gedankenwelt geben und um Gebetsunterstützung bitten.

Mittlerweile sehe ich das Singlesein als wunderschönes Geschenk, um in die Beziehung zu Gott zu investieren und meine Abhängigkeit von ihm ganz real zu erfahren. Vor drei Jahren habe ich Gott nach seinem Plan für mein Leben gefragt. Auch vorher hatte ich für ihn leben wollen, aber eigene Vorgaben beibehalten. Nun soll er frei über mein Leben verfügen. Und er führt Schritt für Schritt.

Im Moment habe ich eine berufliche Auszeit und bin an einer Bibelschule in England. Diese Zeit ist ein Geschenk. Gott nutzt die Wahrheiten aus seinem Wort und das Zusammenleben im Single-Wohnheim, um mich und mein Denken zu verändern (s. Römer 12,1-2). Er selbst wird mir größer vor Augen. Dass der Herr Jesus für mich gestorben ist, wird mir kostbarer.

Biographien über Singles, die ihr Leben „hyper-aktiv“ für Gott und andere Menschen eingesetzt haben, sind ein schönes Zeugnis dafür, dass nicht Lebensumstände, sondern die Liebe zum Herrn Freude und Erfüllung gibt: Corrie ten Boom, Gladys Aylward, John Nelson Darby, Patricia St. John, Robert Cleaver Chapman u. a. Auch Singles „next door“ und in der Gemeinde sind mir Vorbilder.

In jeder Lebensphase gibt Gott die Möglichkeit, ihn mehr lieben zu lernen und mit dem eigenen Leben auf ihn hinzuweisen.

Sarah Lee

Aktiv auch in schwierigen Zeiten

Aktivität – das klingt nach Bewegung, eben nach dem, was man heutzutage „action“ nennt. Doch aktiv sein für Jesus, das geht auch ohne Bewegung!

Vor vielen Jahren hat Gott mich – damals 40 Jahre alt und Mutter von fünf Kindern – in den Rollstuhl gesetzt. Ich habe ALS: eine unheilbare, fortschreitende und tödlich verlaufende Erkrankung, die zu Lähmungen am ganzen Körper führt. Auch die Atemmuskulatur ist davon betroffen und ich muss rund um die Uhr maschinell beatmet werden. Seit circa zwei Jahren geht außerdem – bedingt durch den Abbau der Muskulatur im Gesicht und im Mund – meine Sprechfähigkeit immer weiter zurück; die mündliche Kommunikation und auch das Schlucken ist entsprechend stark eingeschränkt.

Glücklicherweise ist das Gehirn kein Muskel 🙂 … und so kann ich dank modernster Computertechnik berührungslos mithilfe leichter Kopfbewegungen weiterhin meinen Laptop steuern und selbständig Texte schreiben. Das ist allerdings sehr mühevoll und kostet viel Zeit.

Wie ein neugeborenes Baby bin ich bei allen körperlichen Bedürfnissen abhängig von anderen Menschen – aber Seele und Geist stehen unter der Obhut meines Herrn Jesus Christus, und für ihn kann ich völlig unabhängig von allen körperlichen Beeinträchtigungen aktiv sein. Solange mein Herr und Gott mich gebrauchen will, bin ich gern ein Werkzeug in seiner Hand. Aber wenn er mich „in den Werkzeugkasten“ zurücklegt, bin ich zufrieden mit der Ruhe, die er mir gibt.

Doch noch lebe ich! Wie kann ich trotz aller Einschränkungen meine Lebenszeit sinnvoll verbringen? Ungewöhnliche Umstände erfordern ein bisschen Einfallsreichtum. Wo sind meine ungenutzten Möglichkeiten? Als Gott mich durch die Krankheit ALS aus dem „aktiven Leben“ entfernte, stand diese Frage massiv vor mir. Seit Beginn meiner Erkrankung muss ich mit jeder Verschlechterung meines Gesundheitszustandes wieder neu darüber nachdenken, mit welchen Gaben ich denn nun meinem Gott noch dienen kann – vieles von dem, was früher für mich selbstverständlich war, wurde plötzlich völlig unmöglich. Alle meine gewohnten Tätigkeiten musste ich mit der Zeit aufgeben. Doch ich wollte weiterhin mein Leben für Gott leben und mich nicht nur bedienen lassen. Ich machte mich auf die Suche nach neuen Betätigungsfeldern, um auch in diesen schwierigen Zeiten weiterhin für Gott aktiv zu sein.

Das Gebet bekam einen völlig neuen Stellenwert für mich. Briefe, E-Mails und andere Möglichkeit der schriftlichen Kommunikation (per Computer) eröffneten taufrische Wege, um den Menschen weiterhin nahe sein zu können. Vieles, was vorher für mich selbstverständlich war, muss nun tatsächlich ein anderer erledigen … aber nicht alles muss jemand anderes tun. Sogar im Rollstuhl und mit maschineller Beatmung kann man Gott dienen! Ich kann Gott nicht mehr meine Hände und Füße, nicht einmal mehr meine Stimme zur Verfügung stellen, aber im Laufe der Zeit machte mein Herr Jesus mir klar: Du hast noch einen Geist zum Beten, Ohren zum Zuhören, einen Kopf (und einen Computer!) zum Schreiben …

Also nutze ich die Möglichkeiten, die mein Herr und Erlöser mir zeigt! Unser gemeinsamer Auftrag lautet: „Geht hin, macht zu Jüngern.“ Ich gehe nicht mehr selbst, ich schicke meine Texte los. Begleitet werden sie von meinen Gebeten und der Gewissheit, dass der Heilige Geist durch meine Texte hindurch Menschen berühren und zu ihm hinziehen kann!

Selbst wenn ich in den Augen der Welt scheinbar nichts mehr tun kann, gibt Gott mir doch immer noch Fähigkeiten und Möglichkeiten, ihm zu dienen. Welch ein wunderbarer Gott!

Irmgard Grunwald

Senioren aktiv

Begegnungen im Seniorentreff

Sie ist 87 Jahre alt und noch total fit. Seit etwa drei Jahren besucht sie regelmäßig unser wöchentlich stattfndendes Seniorenfrühstück. Und auch zum anschließenden Bibellesen bleibt sie gerne. Und sie lässt es sich etwas kosten! Immerhin: Sie wohnt in Solingen, etwa 25 km entfernt! Und sie kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das heißt: Um sieben Uhr verlässt sie an jedem Donnerstagmorgen ihre Wohnung, fährt mit dem Bus bis Solingen-Mitte, von dort mit dem O-Bus bis Wuppertal-Vohwinkel. Dort steigt sie in die Schwebebahn und fährt die 13 km lange Strecke bis zur Endstation Wuppertal-Oberbarmen, um von dort mit dem Bus bis Wuppertal-Langerfeld zu fahren. So ist sie pünktlich um 9 Uhr im Café …

Sie sagt: „Das Wichtigste ist mir inzwischen das gemeinsame Bibellesen. Ich habe mich in meinem Leben mit allen möglichen Weltanschauungen beschäftigt.“ Als Kind katholisch erzogen, aber als Jugendliche ist sie durch den Einfluss des Dritten Reichs davon völlig abgekommen. Während ihrer Berufszeit als Chefsekretärin hat sie sich für alles interessiert: vom Buddhismus und Hinduismus bis zur Esoterik, Bio-Dynamik, Wahrsagerei und Kartenlegen. Sehr belesen ist sie und viel gereist. Sie nimmt an einem Literaturkreis teil und wandert gerne mit Heimatgruppen.

„Und doch“, sagt sie, „bei euch ist das alles anders. Die Bibel hat Antworten, wo alle anderen nur Fragen aufwerfen. Ich lese sie zum ersten Mal mit Bewusstsein. Das ist hochinteressant und gibt mir auf viele Fragen wirkliche Antworten, die schlüssig und plausibel sind.“ In der ersten Zeit hört sie nur aufmerksam zu. Dann fragt sie, ob sie uns mal zu Hause besuchen dürfte, sie hätte viele Fragen. So setzen wir uns zusammen. Und sie denkt intensiv nach.

Dann, im vergangenen Jahr, stirbt einer der Senioren im Alter von 90 Jahren: Willi, unser Wanderhirte. Ein langes Leben mit seinen Schafen lag hinter ihm. Nun war er einsam geworden, seine Frau und seine Tochter waren verstorben. „Ihr seid meine Familie“, sagte er immer. Zwei Jahre vor seinem Sterben nahm er ganz bewusst Jesus als seinen guten Hirten im Glauben an. Er hatte Psalm 23 und Johannes 10 gelesen und festgestellt, dass der Herr Jesus wirklich der Hirte seines Lebens sein wollte. Als er starb, war sein letztes Wort: „Jesus!“ Die Trauerfeier haben wir im Café abgehalten, da er keine Angehörigen mehr hatte. So können alle Senioren vom Seniorenfrühstück dabei sein.

Einige Wochen später kommt unsere Seniorin aus Solingen zu mir und fragt: „Sag mal, ihr sagt, dass Willi im Himmel ist. Woher wisst ihr das? Und woher kann ich wissen, ob ich dort ankomme? Ich bete zwar jeden Abend bereits und bitte Jesus um die Vergebung alles dessen, was ich am Tag verkehrt gemacht habe, aber ich weiß nicht, ob ich einmal im Himmel sein werde.“

Ich setze mich zu ihr: „Weißt du, ich will versuchen, es dir zu erklären. Schau, als ich meine Frau heiratete, fragte der Standesbeamte: ‚Wollen Sie diese Frau heiraten?‘ Da habe ich gesagt: ‚Ja!‘. Da sagte er: ‚Dann unterschreiben Sie hier bitte!‘ Seitdem gehöre ich Erika und sie mir. Vielleicht ist es gut, wenn du auch dem Herrn Jesus sagst: ‚Herr Jesus, ich weiß, du bist für mich gestorben. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen. Nun möchte ich dich bitten, dass du der Herr in meinem Leben wirst und ich dir gehöre.‘ – Weißt du, das kann ich nicht für dich machen. Das musst du selbst tun.“ – „Danke, das hab ich verstanden“, sagt sie und fährt nach Hause.

Am nächsten Donnerstag im Café kommt sie auf mich zu und überreicht mir einen Briefumschlag und sagt: „Bitte erst zu Hause öffnen!“ Ganz gespannt nehme ich ihn mit nach Hause, und zusammen mit meiner Frau öffne ich den Brief. Darin liegt eine Karte. Auf ihr steht fein säuberlich geschrieben: „Lieber Eberhard, liebe Erika, ich möchte Euch beiden mitteilen, dass ich am Sonntagabend, dem 10. Januar 2016, den Herrn Jesus als meinen Herrn und Retter angenommen habe. (Unterschrift).“

Als ich sie anrufe, kann ich fast durchs Telefon ihr strahlendes Gesicht sehen: „Weiß du, seit ich nun gläubig geworden bin, erleb ich jeden Tag Jesus in meinem Leben! Ich hab alle alten Bilder aus meiner Wohnung rausgetan, die mich an all die falschen Lehren erinnern. Ich habe mich bei den Wanderern und dem Esoterikclub abgemeldet, und ich freu mich, dass ich jetzt Jesus gehöre!“

Da war nicht nur Freude in unseren Herzen, sondern auch im Himmel über eine Sünderin, die Buße tut! Wie gut, wenn es Senioren noch verstehen und tun! Sie haben es doch besonders nötig, so kurz vor der Ewigkeit!

… und andere Möglichkeiten

Vielleicht sagst du: „Diese Möglichkeiten habe ich nicht in meiner Umgebung. Wir haben kein Gemeinde-Café. Ich komme mit anderen so nicht in Kontakt.“ – Darf ich dir andere Möglichkeiten aufzeigen, wo du (als Senior oder Seniorin) für deinen Herrn aktiv werden kannst?

Ich denke an den 80-Jährigen aus einer Gemeinde in Hessen, dem es auf dem Herzen liegt, andere Senioren mit dem Evangelium zu erreichen. Er geht fast täglich in den nahegelegenen Stadtpark und setzt sich zu einem anderen Senior auf die Bank. Nach dem anfänglichen „Small-Talk“ fragt er ihn, ob er sich schon Gedanken gemacht habe, wo es nach dem Tod hingehe. „Nun,“ meint der andere, „zum Nordfriedhof.“ – „Nein,“ meint unser Senior, „ich meine: Geht‘s nach oben in den Himmel oder nach unten in die Hölle?“ – „Na, ich denke in den Himmel, oder? Kann man das denn vorher wissen?“ – „Das muss man wissen! Die Entscheidung trifft man hier!“ Und er erklärt seinem Altersgenossen den Weg zu Jesus.

Oder die 90-Jährige, die immer etliche Traktate in ihrer Handtasche hat. „Kanonenfutter“, wie sie sagt. Bei ihr kommt keiner „ungeschoren“ vorbei. Mit 80 Jahren hat sie noch einen Computerkurs gemacht und schreibt all ihren Bekannten und Nachbarn Briefe und Traktate, die sie verteilt.

Hast du schon einmal daran gedacht, deine Enkel mit in den Urlaub zu nehmen, damit sie mit Opa und Oma zusammen jeden Morgen nach dem gemeinsamen Frühstück die Bibel fortlaufend lesen lernen und miteinander darüber ins Gespräch kommen? Wie habe ich mich gefreut, als einer meiner Enkel nach seinem FSJ zu mir kam und sagte: „Opa, ich hab darüber nachgedacht und festgestellt, dass ich dich eigentlich gar nicht genug kenne. Erzählst du mir aus deinem Leben?“

Ich weiß von einem altgewordenen Ehepaar, das jedes Jahr eine Enkelfreizeit durchführt, um all ihren Enkeln den Herrn Jesus und sein Wort liebzumachen.

Lade deine Nachbarn zu einem Kaffee ein, bete zu Tisch, und du wirst mit ihnen ins Gespräch kommen.

Nein, du bist noch nicht zu alt, um für Jesus aktiv zu sein! Probiere es einfach aus!

Eberhard Platte

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